Mit dem Jaguar XJ auf der Nordschleife

Jaguar XJ S/C

Die legendäre Nordschleife zu (er)fahren ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Noch schöner natürlich in einem ganz besonderen Auto. Da denkt man zuerst natürlich an rassige Sportwagen und nicht an eine Luxuslimousine. Doch der Jaguar XJ macht selbst im Renneinsatz eine tolle Figur.

Schon auf der Straße merkt man dem Jaguar XJ an, dass man hier keine behäbige Limousine fährt. Dank der Voll-Aluminium-Karosserie wiegt der XJ so ziemlich genau so viel wie sein kleinerer Bruder XF, je nach Motor zwischen 1,8 und 1,9 Tonnen. Teilweise wird kritisiert, dass der XJ zu hart abgestimmt sei; aber als Motorsport-Freund sieht man das natürlich nicht so. Ganz ehrlich: Wir haben auch keinen fehlenden Fahrkomfort bemerkt. Es ist einfach herrlich, auch eine große Limousine sportlich fahren zu können.

Und dann kommt noch der 5 Liter Kompressor dazu. Der XJ heult auf und springt los. Fertig für die Nordschleife.

Jaguar XJ S/C Interieur
Jaguar XJ S/C Interieur

Dieses Interieur-Bild zeigt übrigens die spezielle Ring-Taxi-Version mit Überroll-Käfig und Feuerlöscher :)

Wenn man aus Sicherheitsgründen mit Helm fährt, ist es für große Leute leider etwas beengt im Cockpit. Das Schiebedach ist schuld. Aber dafür sitzt man auf butterweichem Leder und blickt in die Yacht-Atmosphäre des Cockpits. Bei keinem anderen Auto ist genau diese edle Optik so ausgeprägt. Ein Holzbogen zieht sich von links nach rechts (und natürlich auch umgekehrt) vorne durch über den gesamten vorderen Innenraum. Dazu die chromblitzenden Lüftungsschlitze und der Jaguar Springer auf dem Lenkrad – toll.

Aber Blick auf die Strecke! Durch den langen Radstand ist der XJ bei 200 km/h auf der Geraden sowas von lässig und zeigt eine souveräne Stabilität – man könnte glauben, man tuckert nur so daher. Kleine Lenkbewegungen setzt der Kolosse super um. Nur in langgezogenen Kurven spürt man den langen Radstand; dann fängt der XJ an, vorne zu schieben und man muss ihn weiter in die Kurve hineinzwängen.

Nach und nach wird man eins mit der Limousine und wenn man von der Strecke fährt und aussteigt denkt man: Moment, in diesem Auto war ich gerade auf der Nordschleife? Wer sich den Jaguar XJ kauft, um sich chauffieren zu lassen, sollte jedenfalls darauf achten, dass der Chaffeur keine Leidenschaft zum Rennsport hat – sonst sieht man den Wagen nicht wieder ;-)

Der Jaguar XJ vermittelt das ultimative Luxus-Autogefühl – ohne behäbig zu sein. Also volles Autogefühl: *****

Fotos: Jaguar
Bericht: Autogefühl