Jaguar Project 7 – Jaguar F-TYPE als Speedster

Beim Goodwood Festival of Speed jagt eine Weltpremiere die nächste: Natürlich will sich auch Jaguar beim jährlichen Happening in der Heimat nicht lumpen lassen und zaubert mit der Studie Project 7 einen hemmungslos offenen F-TYPE aus dem Hut. Mit nur einem Sitz, Kammflosse wie beim legendären D-TYPE und sahnigen 550 PS.

„Project 7 ist ein einsitziger Sportwagen auf Basis des F-TYPE, mit einer vom Motorsport inspirierten Form, von der alle Designer träumen. Er verfolgt vor allem ein Ziel: schnell gefahren zu werden und seinen Piloten zu erfreuen. Jaguar Sportwagen sind berühmt für außergewöhnliche Performance und schnörkelloses Design. Project 7 verkörpert diese Tugenden in ihrer reinsten Form.“ So umschreibt Jaguar Designdirektor Ian Callum die Philosophie rund um die neue Studie Project 7.

Jaguar Project 7, Foto: Jaguar
Jaguar Project 7, Foto: Jaguar

Der Name ist eine Hommage an die sieben Jaguar Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans zwischen 1951 und 1990. Die blaue Außenfarbe samt weißer Schärpe um die Haube schlägt eine Brücke zu den siegreichen D-TYPEs von 1956 und 1957. Auch sie waren – von der privaten Ecurie Ecosse genannt – in Analogie zur schottischen Nationalflagge in Blau statt British Racing Green lackiert.

Jaguar Project 7, Foto: Jaguar
Jaguar Project 7, Foto: Jaguar

Project 7 ist kein statisches Konzept für eine Automobilmesse, sondern ein voll funktionsfähiger Hochleistungssportwagen für die Fahrt auf den Goodwood Hill. Die verwindungssteife Aluminium-Architektur des Serienmodells bildet eine solide Basis für die Aufnahme des 550 PS starken Kompressor-V8, der hier bis zu 680 Nm auf die Hinterachse schickt. Im Vergleich zum F-TYPE V8 S ein Plus von jeweils 55 PS und Newtonmeter. Folge der Kraftspritzen sind eine auf 4,2 Sekunden zusammengezoomte Beschleunigung von 0 auf 100 km/h und der Vorstoß an die 300-km/h-Marke. Aber auch die Beschleunigung von 80 auf 120 km/h in nur 2,4 Sekunden wirkt beeindruckend. Lauf Designchef Callum vergingen nur vier Monate, bis aus einer ersten Zeichnung des Designers Cesar Pieri das fahrfertige Modell auf den Rädern stand.

Jaguar Project 7, Foto: Jaguar
Jaguar Project 7, Foto: Jaguar

Die Karosserie von Project 7 behält die beiden für den Jaguar F-TYPE so charakteristischen „Herzlinien” bei, weicht aber neben dem fehlenden Verdeck vor allem im Heckbereich vom Serienmodell ab. Die vom Le Mans-Sieger D-TYPE inspirierte Kopfstütze ist gleichzeitig Verkleidung für einen Überrollbügel – als bei hohem Tempo stabilisierend wirkende Rückenflosse setzt sie sich sanft abfallend nach hinten fort.

Von aerodynamischem Feinschliff zeugen auch der vordere „Splitter” aus Kohlefaser, seitliche Schürzen, ein Heck-Diffusor und der im Winkel von 14 Grad angestellte Heckspoiler. Auch die seitlichen Entlüftungsschlitze sowie die „Kiemen“ der Motorhaube sind aus Kohlefaser; die Rückspiegelgehäuse aus Kohlefaser und Aluminium dagegen erinnern an die Studie C-X16 von 2011, aus der bekanntlich der neue F-TYPE hervorging.

Nochmals vergrößerte Lufteinlässe und Scheinwerfergehäuse mit glänzend schwarzen statt chromierten Einfassungen sorgen auch am Bug für eine eigenständige Optik. 20 Zoll-Schmiederäder mit Kohlefaser-Einsätzen samt Pirelli P Zeros der Größen 255/30 x 20 (vorn) und 295/30 x 20 (hinten) lassen Project 7 satt auf dem Asphalt stehen.

Jaguar Project 7 Felgen, Foto: Jaguar
Jaguar Project 7 Felgen, Foto: Jaguar

Das Cockpit gibt sich kaum weniger aufregend als das Exterieur. Der Fahrer nimmt in einem 30 Millimeter tiefer installierten Schalensitz Platz – festgezurrt via Vierpunkt-Gurt. Wo sonst der Beifahrer säße, findet sich ein praktisches Fach zum Abstellen des Helms. Der ist passend zur Außenfarbe in Blau mit weißem Längsstreifen lackiert und wird von einem eigenen Gurt gesichert.

Jaguar Project 7, Foto: Jaguar
Jaguar Project 7, Foto: Jaguar

Das abgesteppte Leder für Sitz und Tür-Innenseiten trägt ein an klassische Rennwagen angelehntes Diamant-Muster. Die Mittelkonsole und der Wählhebel des SportShift-Achtgang-Getriebes ziert ein Kohlefaser-Finish. Der Start/Stopp-Knopf ist glänzend schwarz lackiert, die Lenkrad-Schaltwippen sind aus dem vollen Aluminium gefräst.

Project 7 wird sicher so nicht in Serie gehen – ein Jaguar F-TYPE mit 550 PS dagegen schon. Schließlich hat Jaguar für solche Fälle ja seine R Performance-Linie, die schon heute bis zu 300 km/h schnelle Modelle wie den XKR-S und den XFR-S zz bieten hat.

Quelle & Fotos: Jaguar

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