Renault Concept Car Initiale Paris auf der IAA 2013

Renault Concept Car Initiale Paris, Foto: Renault

Das Renault Concept Car Initiale Paris ist eine bunte Mischung aus allem: Van, SUV, Limousine – ein bisschen steckt von jeder Kategorie drin. Ob er die Vorteile vereint oder einfach richtungslos ist – wir haben uns auf der IAA 2013 das Konzept angesehen, das andeuten könnte, wo der Renault Espace Nachfolger hingehen könnte – und geben eine erste Wertung ab. Von Thomas Imhof

„Wir werden den Espace-Nachfolger an die veränderten Bedürfnisse des Marktes anpassen, als eine Kreuzung zwischen einem MPV und einem Crossover“, so kündigte der Niederländer schon vor der IAA an. Der Espace war mal ein hochangesehenes Modell, das sich selbst neben einem Mercedes blicken lassen konnte. Aber wir haben ihn mit fast elf Jahren Laufzeit zu lange leben lassen.“

Zum Glück wird der Espace-Nachfolger wohl nicht zum schnöden SUV-Verschnitt – was aufgrund der gemeinsam genutzten neuen Nissan/Renault-Plattform CFM1 zu befürchten war. Also kein Murano à la francaise. Dass das Renault Concept Car Initiale Paris ein klares Two-box-Design erhielt – also eine vom Hauptkarosseriekörper klar abgesetzte Motorhaube – ist laut van den Acker heutigen Fußgängerschutzbestimmungen geschuldet. Leider gibt dies jedoch dem Stilmix noch mehr Nahrung: Von vorn kommt die 4,85 Meter lange Studie im Stil einer Oberklasse-Limousine daher. Wie bei allen neuen Renault wirkt der Renault-Rhombus überdimensioniert, fast aufdringlich. Die kräftigen Flanken könnten von einem SUV stammen, nur die Fenstergraphik erinnert noch an einen Großraum-Van. Obwohl auch nur bedingt: Denn während beim Espace auch die Kids in der letzten Reihe freien Ausblick genießen, zieht das hinterste Seitenfenster der IAA-Studie extrem stark nach oben.

Renault Concept Car Initiale Paris, Foto: Renault
Renault Concept Car Initiale Paris, Foto: Renault

Ansonsten ist die Studie voller kleiner Liebeserklärungen an Paris: Das Rautenmuster im Grill oder auf den Einstiegsleisten soll unter anderem an die Eisenskelette des Eifelturms erinnern, und in das Aluminium-Plexiglasdach ist ein transparenter Stadtplan der französischen Metropole graviert. Es sind typische Gimmicks eines Modells, das sich speziell im Innenraum als Showcar gibt. Die Studie war die letzte in einer Reihe von Modellen, die van den Acker unter dem Titel „Circle of Life” vorgestellt hat. Sie steht für die Lebensphase „Weisheit“ und komplettiert die sechsblättrige „Design-Blume“ von Renault. Zu der auch der knuffige Twin’Run, Vorbote des nächsten Twingo, zählt.

Ohne Frage hat van den Acker mit dem neuen Clio samt des von ihm abgeleiteten SUV Captur dem leicht angestaubten Renault-Design schon neuen Esprit eingehaucht. Zugleich hat er es geschafft, Renault deutlicher von Dacia abzusetzen. Dennoch: Die Studie eines Espace-Nachfolgers ist weder Fisch noch Fleisch – die Reaktionen der Umstehenden waren denn auch nicht nur aufgrund der leicht anrüchigen Farbgebung höchst gemischt.

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: Renault

Hier geht es zu unserer Übersicht der Tops & Flops von der IAA 2013 in Frankfurt.

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