Nissan Qashqai 2014 – zweite Auflage

Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan

2007 begründete Nissan mit dem ersten Nissan Qashqai das Crossover-Segment. Als Pionier der neuen Fahrzeuggattung fand er seitdem 1,8 Millionen Kunden und rief schon bald zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Nun hat Nissan heute in London im Rahmen einer spektakulären 3D Mapping Show die zweite Generation des in Sunderland (England) gebauten Bestsellers präsentiert. Von Thomas Imhof

Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan
Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan

Der neue Nissan Qashqai 2014 ist 20 Millimeter breiter, 38 Millimeter länger und zehn Millimeter flacher als das Ur-Meter. Trotz der geringeren Höhe nahm die Kopffreiheit auf Vorder- und Rücksitzen um jeweils zehn Millimeter zu; auch die leicht erhöhte Position des Fahrersitzes blieb erhalten.

Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan
Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan

Exterieur

Das Exterieur-Design bestimmen kraftvolle Kurven, sauber gezogene Linien und die optionalen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die angehobene, bis in die Kotflügel hinübergezogene Motorhaube und breiter ausgestellte Radhäuser sorgen schon im Stand für einen guten Auftritt. Alle Varianten des neuen Nissan Qashqai erhalten ab Werk LED-Tagfahrlicht; bestimmte Versionen schöpfen auch für Abblend- und Fernlicht aus der überlegenen Power der Leuchtdioden.

Nissan Qashqai (Modelljahr 2014), Foto: Nissan
Nissan Qashqai (Modelljahr 2014), Foto: Nissan

Ein cw-Wert von 0,32 ist für einen Crossover höchst respektabel. Ein echtes Novum ist ein aktives Schließsystem für den Kühler – serienmäßig bei Versionen mit Diesel-Motor und Schaltgetriebe. Oberhalb von 30 km/h werden die Einlassschlitze des Motorkühlers automatisch verschlossen – und so die aerodynamische Effizienz signifikant erhöht.

Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan
Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan

Interieur

Im Interieur verspricht Nissan eine höhere Qualitätsanmutung aller Materialien und Oberflächen. Die gewachsenen Innenraummaße machen den auf der komplett neuen CMF (Common Module Family)-Plattform der Renault-Nissan Allianz basierenden Crossover zudem noch wohnlicher. Beispiel Kofferraum: Mit aufgestellten Rücksitzen fasst er 430 Liter – ein Plus von 20 Litern gegenüber dem auslaufenden Modell. Das Beladen gestaltet sich dank der 150 Millimeter weiter nach oben schwingenden Hecklappe und eines doppelten Ladebodens betont leicht; für das demontierbare Laderaumrollo gibt es sogar ein eigenes Fach im Unterboden.

Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan
Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan

Bei der Konstruktion der neuen Sitze hat Nissan nach eigenen Angaben Zugang zu medizinischen Scan-Verfahren und Analysen der NASA gehabt. Die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde steuerte Daten über die Drücke und den Blutfluss im unteren Rücken von Autoinsassen bei. Folge des interdisziplinären Datentransfers sei ein neuer Sitz, der durch zusätzliche Polsterungen im Becken-, Lenden- und Brustbereich eine über den ganzen Körper gleichmäßige Unterstützung biete. Und so vor allem auf langen Strecken vorzeitiges Ermüden verhindere.

Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan
Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan

Weitere für einen Nissan Qashqai neue Details im Interieur sind eine elektronische Parkbremse auf der Mittelkonsole, und eine Ambientebeleuchtung in Orange für mehr Atmosphäre bei Nacht. Die jüngste Evolutionsstufe des Infotainment-Systems NISSAN Connect wartet neben einem (in der Diagonalen) auf sieben Zoll vergrößerten Touchscreen mit Zusatzfunktionen für smartphone-Nutzer auf. So gibt es Apps für Musik, soziale Netzwerke, Unterhaltung, Reise und vieles mehr. Auch Google® Search und Send To Car-Funktionen – mit denen sich eine Reise schon vor Antritt der Fahrt am heimischen PC planen lässt – gehören zur Grundausstattung.

Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan
Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan

Motorenpalette

Zum Marktstart Anfang 2014 wird die Motorenpalette um einen neuen Einstiegsmotor ergänzt, wobei der Einstiegspreis bei knapp unter 20.000 Euro liegt. Der 1.2 DIG-T-Motor (Direct Injection Gasoline – Turbo) leitet seine Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Vorderräder. Der waschechte Downsizing-Motor holt 86 kW (115 PS) und ein maximales Drehmoment von 190 Nm aus seinem Kurbeltrieb und gibt sich im Vergleich zum 1,6 Liter großen Saugmotor des Vorgängermodells sowohl durchzugskräftiger wie elastischer.

Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan
Neuer Nissan Qashqai Interieur, Foto: Nissan

Dank des niedrigeren Gewichts und der spritsparenden Direkteinspritzung sinken die CO2-Emissionen um 15 auf 129 g/km CO2; parallel geht der Verbrauch um 0,6 auf 5,6 Liter/100 km zurück. Wie alle Qashqai Motoren ist auch der 1.2 DIG-T ab Werk mit einer Start/Stopp-Automatik und einer regenerativen Lichtmaschine – die beim Bremsen Energie zurückgewinnt und der Batterie zuführt – ausgerüstet.

Der stärkere der beiden Benziner – ein 1,6 Liter DIG-T mit 112 kW (150 PS) – wird erst im nächsten Sommer zu haben sein. Das maximale Drehmoment von 240 Nm beschert speziell im unteren und mittleren Drehzahlbereich satten Durchzug in allen Gängen. Trotz seiner bulligen Charakteristik liegt der Verbrauch auf dem Niveau des kleineren 1,2-Liters (5,6 Liter/100 km; 132 g/km CO2.)

Neuer Nissan Qashqai Kofferraum, Foto: Nissan
Neuer Nissan Qashqai Kofferraum, Foto: Nissan

Wer nicht auf den Top-Benziner warten will und ohnehin mehr auf die Unterhaltskosten schauen muss, hat noch eine zweigleisige Diesel-Alternative von Allianz-Partner Renault. Der 82 kW (110 PS) starke 1,5 Liter Diesel setzt dank der auch hier serienmäßigen Stopp/Start-Automatik mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,8 Liter/100 km (99 g/km CO2) neue Standards für das Crossover-Segment. Im Vergleich zum 1.5 dCi-Modell der ersten Qashqai-Generation (5,2 Liter/100 km) bedeutet dies eine Einsparquote von satten 36 Prozent.

Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan
Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan

Den stärkeren der beiden Diesel-Motoren – einen 1.6 dCi – offeriert Nissan im neuen Qashqai wahlweise in Kombination mit Front- oder Allradantrieb. Auch dieser gibt sich mit einer Nennleistung von 97 kW (130 PS) und High-tech-Bausteinen zur Verbrauchssenkung zu den Top-Playern State-of-the-art. Unter den zahlreichen motorinternen Innovationen ragt ein Niedrigdruck-Kaltwasserkreislauf für die elektronische Abgasrückführung heraus – er senkt die Temperaturspitzen bei der Verbrennung und verringert auch die Brenngeschwindigkeit. Folge sind niedrigere Emissionen an Stickoxiden (NOx) und Kohlendioxid (CO2).

Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan
Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan

Beleg für eine insgesamt höchst effiziente Arbeitsweise sind CO2-Emissionen von 115 g/km und ein Verbrauch im EU-Zyklus von 4,4 Liter/100 km für die 2WD- und 129 g/km beziehungsweise 4,9 Liter/100 km für die 4WD-Variante. Der Verbrauch des 1.6 dCi-Modells mit optionalem Xtronic-CVT-Getriebe liegt genau dazwischen: 119 g/km respektive 4,6 Liter/100 km.

Automatik und Assistenzsysteme

Die Xtronic-Automatik ist exklusiv in Verbindung mit dem 1.6 dCi-Motor erhältlich. Die neue Box bleibt zwar dem Prinzip einer stufenlosen CVT-Automatik treu, ahmt im neuen Qashqai beim starken Beschleunigen die stufenweisen Gangwechsel einer traditionellen Wandlerautomatik nach. Im Gegensatz dazu stehen bei entspannter Fahrweise ultraweiche Schaltmanöver in bester CVT-Manier.

Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan
Nissan Qashqai 2014, Foto: Nissan

Ohne neue Assistenzsysteme kommt heute kaum noch ein neues Auto aus – und da macht auch der Qasqhai Mk II keine Ausnahme. Der „Nissan Safety Shield“ wurde unter anderem um ein Kollisions-Warnsystem (Front Collision Avoidance) mit automatischer Notbrems-Funktion sowie eine Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung ergänzt. Ein Park-Assistent erleichtert das Rangieren in engen Parklücken. Aber auch ein Spurhalteassistent (Lane Departure Warning), ein Toter-Winkel-Warner (Blind Spot Warning), eine bewegliche Objekt-Erkennung (Moving Object Detection) und ein Fernlicht-Assistent (High Beam Assist) zeugen vom deutlich erweiterten Arsenal elektronischer Helfer.

Auch im Bereich Fahrwerk kommen neue elektronische Regelsysteme zum Einsatz. Neben der Vorderachse an McPherson-Federbeinen gibt es zwei unterschiedliche Hinterachsen: eine Verbundlenkerachse für 4×2- und eine Mehrlenker-Einzelradaufhängung für 4×4-Versionen.

Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan
Der neue Nissan Qashqai, Foto: Nissan

Doppelkolben-Stoßdämpfer sollen alle Gemeinheiten der Fahrbahn anstandslos wegbügeln; während die neu kalibrierte elektronische Servolenkung ein natürlicheres Lenkgefühl erzeugen soll. Der Fahrer kann sogar zwischen zwei verschiedenen Kennfeldern wählen: In der „Normal“-Stellung liefert die Lenkung optimale Unterstützung bei Stadtfahrten und Rangiermanövern. Auf Knopfdruck ändert sich dann die Charakteristik: Im dann gewählten „Sport“-Modus wartet die Lenkung mit stärkerer Rückmeldung auf und verlangt bei strammer Kurvenfahrt auch spürbar mehr Krafteinsatz.

Dazu kommen unter dem Sammelbegriff Nissan Chassis Control drei neue elektronische Systeme, die laut Nissan Komfort und Sicherheit auf ein neues Niveau heben: Eine aktive Dämpferverstellung (Active Ride Control) überwacht die Fahrbahnoberfläche und passt die Dämpfung des Fahrzeugs automatisch an. Active Engine Brake nutzt die Kraft und Regelbarkeit des Xtronic Getriebes, um in Kurven oder beim Abbremsen bis zum Stillstand die Bremswirkung des Motors zu verstärken. Und Active Trace Control unterdrückt durch ein einzelnes Abbremsen der Räder ähnlich wie ein Sperrdifferential Tendenzen zum Untersteuern.

Der neue Nissan Qashqai bei newcarz.

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: Nissan

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