Mazda6 Limousine Testfahrt

Mazda6 Limousine, Foto: Autogefühl

Der Mazda6 hat frischen Design-Wind in die Mittelklasse gebracht und ist bei den Kunden auch sehr gut angekommen. Er hat sich bei Mazda als dritterfolgreichstes Modell etabliert und mag nun auch im Dienstwagenmarkt eine relevante Alternative sein. Wir schauen auf die Stärken und Schwächen. Von Thomas Majchrzak

Mazda6 Limousine dynamisches Heck, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine dynamisches Heck, Foto: Autogefühl

Das kodo-Design ist tatsächlich betörend. Der Mazda6 macht eine todschicke und sportliche Coupé-Figur. Er ist damit deutlich mutiger und moderner als die typischen Möglichkeiten im Mittelklasse-Segment. Das dürfte neben dem attraktiven Preis das Haupt-Verkaufsmerkmal sein. So darf Mazda durchaus auf den Firmenkunden-Markt schielen, denn wer will nicht auch einen Dienstwagen, der super aussieht?

Mazda6 Limousine korrespondierendes Design von Scheinwerfern und Felgen, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine korrespondierendes Design von Scheinwerfern und Felgen, Foto: Autogefühl

Die Mazda6 Limousine gibt es ab 24.990 Euro. Zur Einordnung eine Auswahl an Wettbewerbern, hier eine kleine Auswahl von anderen Fahrzeugen aus dem Mittelklasse-Segment, aufsteigend nach Preis:

Hyundai i40 22.840 Euro
Ford Mondeo 23.950 Euro
Citroen C4 24.100 Euro
Opel Insignia 24.130 Euro
KIA Optima 24.990 Euro
Mazda6 24.990 Euro
VW Passat 25.375 Euro
Audi A4 28.100 Euro
BMW 3er 29.050 Euro

Mazda6 Limousine Coupé-Form am Fenster, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine Coupé-Form am Fenster, Foto: Autogefühl

Preislich orientiert sich der Mazda6 also hinter den deutschen Wettbewerbern. Damit geht allerdings auch einher, dass er in der Detailverarbeitung im Innenraum hinter dieser Konkurrenz liegt. Das Leder wellt sich zum Beispiel ein wenig auf der Rückseite des Lenkrads, wenn man ganz innen mit den Fingern fühlt. Oder öffnet man die Abdeckung der Armlehne, lässt sie sich ein wenig hin und her rütteln. Allerdings verwendet Mazda ein attraktiveres Plastik auf dem Armaturenbrett. Es ist weich, lässt sich sogar eindrücken, und hat dadurch rein optisch nicht den billigen Effekt des typischen Hartplastiks.

Mazda6 Limousine Cockpit, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine Cockpit, Foto: Autogefühl

Generell muss man sich daran erinnern, dass man für die Perfektion im Detail auch einen ordentlichen Preis zahlt. Man muss sich eben fragen, ob man 5.000 Euro dafür mehr zahlen möchte, dass die Mittelarmlehne sich fester installiert anfühlt.

Die Bedienung des Multimediasystems ist schnell zu erlernen. Der Beifahrer kann auch mal gut den Touchscreen verwenden, der Fahrer greift während der Fahrt besser auf den Bedienknopf im Mitteltunnel zurück, der sich auch gut und hochwertig anfühlt. Interessant an dem Mazda-Konzept ist, dass man sich eben aussuchen kann, ob man den Bedienknopf oder den Touchscreen verwendet.

Mazda6 Limousine Lenkrad, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine Lenkrad, Foto: Autogefühl

Das Fahrwerk ist durchweg überzeugend: Eine schnellere Gangart ist kein Problem, trotzdem bleibt es stets komfortabel. Es ist das typische, einfach gut ausgewogene Fahrwerk. Da gibt es nichts zu bemängeln.

Der 2,2 Liter Diesel mit 175 PS bietet immer ausreichenden Durchzug, sogar im sechsten Gang auf der Autobahn ist noch eine Beschleunigung zum Überholen drin. Die Gänge schalten sehr weich und ohne Widerstand, genau so soll es sein. Der Motor lässt sich dynamisch sowie laufruhig fahren – sehr angenehm auf weiten Strecken, wo es mal mit Tempomat auf der Autobahn voran geht – aber dann auch mal ein Überholmanöver eingelegt wird.

Mazda6 Limousine Fond, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine Fond, Foto: Autogefühl

Unser 175 PS Diesel im Test schafft nach offiziellen Angaben den Sprint in 7,9 Sekunden und verbraucht kombiniert 4,5 Liter auf 100 km (4,8 mit Automatik). Der Testverbrauch (manuelles Getriebe) lag bei 5,8 Litern auf 100 km. Das ist völlig in Ordnung, nur 1,3 Liter über der Angabe.

Mazda6 Motoren

Benziner 2 Liter mit 146 oder 165 PS
Benziner 2,5 Liter mit 192 PS
Diesel 2,2 Liter mit 150 oder 175 PS
Alle Motoren liegen bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h unter 10 Sekunden.

Mazda6 Limousine: tiefer Kofferraum, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine: tiefer Kofferraum, Foto: Autogefühl

Mazda6 Abmessungen

Länge: 4.800 – 4.870 mm (Der Kombi ist der kürzere!)
Breite: 1.840 mm
Höhe: 1.450 mm
Radstand: 2.830 mm
Leergewicht: 1.375–1.495 kg

Mazda6 Limousine, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine, Foto: Autogefühl

Mazda6 Ausstattungslinien

Prime-Line, Center-Line und Sports-Line (aufsteigend, Sports-Line ist die Top-Ausstattung) sollen die Kunden glücklich machen. Daneben gibt es noch die spezielle Business-Line, die für Geschäftskunden gedacht ist, die etwas unterhalb der Sports-Line liegt.

Serienmäßig ab Prime-Line:
– Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz
– Rücksitzlehne im Verhältnis 60:40 geteilt klappbar
– USB-Anschluss

Zusätzlich ab Center-Line:
– Regensensor
– 14,7 cm (5,8 Zoll) Farb-Touchscreen
– 3-Speichen-Sport-Lederlenkrad
– Fahrersitz höhenverstellbar
– Freisprecheinrichtung mit Spracheingabe und Bluetooth
– Tempomat
– 2-Zonen-Klimaautomatik

Zusätzlich ab Sports-Line:
– Einparkhilfe, vorne und hinten
– Bose Centerpoint Sound-System mit 11 Lautsprechern
– Rückfahrkamera
– Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer
– Keyless entry

Mazda6 Limousine dynamisches Heck, Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine dynamisches Heck, Foto: Autogefühl

Der Mazda6 war 2013 das zweiterfolgreichste Mazda-Modell nach dem Mazda CX-5. Zwischen 700 und 800 Neuzulassungen pro Monat konnte der Mazda6 in Deutschland verzeichnen, das ist für einen Importeur beachtlich. Mittlerweile ist der Mazda3 markenintern am größeren Bruder vorbeigezogen, was allerdings für einen Kompaktwagen gegenüber einem Mittelklasse-Auto nicht verwunderlich ist.

Die 1. Generation Mazda6 wurde von 2002 bis 2007 gebaut, die 2. Generation zwischen 2008 und 2012. Mazda lässt sich nicht allzu viel Zeit mit den Modellgenerationen, so gibt es seit 2012 die aktuelle und 3. Generation.

Mazda6 Limousine: Die Linienführung kann man nicht oft genug zeigen. Foto: Autogefühl
Mazda6 Limousine: Die Linienführung kann man nicht oft genug zeigen. Foto: Autogefühl

Fazit: Der Mazda6 ist einfach zu schön, um nicht wahrgenommen zu werden. Motor, Fahrwerk, Getriebe und grundsätzliche Anmutung sind zudem einfach gut und fühlen sich sehr zuverlässig an. Zudem Mazda in den Gebrauchtwagenstatistiken der vergangenen Jahre sogar immer sehr gut lag, was die Qualität anging. Anhänger deutscher Autoperfektion werden sich für den Innenraum nicht gänzlich begeistern können, aber angesichts des vergleichsweise günstigeren Preises geht die gesamte Verarbeitung völlig in Ordnung. Eine gute Wahl in der Mittelklasse, kann man sagen.

Autogefühl: ***

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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