Porsche Cayenne Facelift mit Cayenne S E-Hybrid2

Den Porsche Cayenne hatten wir hier erst dieses Jahr im Fahrbericht – und waren begeistert von den Fahreigenschaften und der Qualität. Schon damals hatten wir aber auch Worte über die Effizienz verloren, da der Cayenne natürlich auch tendenziell ein Spritschlucker ist. Das Porsche Cayenne Facelift kommt nun mit effizienteren Motoren, so der Hersteller – und einer umfangreicheren Serienausstattung. Von Thomas Majchrzak

Exterieur-Facelift

Natürlich wurde äußerlich hier und da feingetuned, so wie es sich für ein Facelift gehört. Das Heck wurde komplett überarbeitet und enthält nun die von neuen VW-Modellen bekannten dreidimensionalen Heckleuchten. Serienmäßig ist nun die elektrische Heckklappe. Zudem gibt es neue vordere Kotflügel und eine neue Motorhaube. Neue Airblades, also Luftschwerter, leiten an den Fahrzeugseiten die Luft auf die Ladeluftkühler und setzen zudem einen optischen Akzent.

Im Interieur gibt es serienmäßig ein neues Sportlenkrad mit Schaltpaddles, dessen Optik an das Lenkrad des 918 Spyder angelehnt ist. Die hintere Sitzbank soll mehr Komfort bieten und ist nun auch optional mit Sitzkühlung erhältlich.

Cayenne S E-Hybrid Interieur

Cayenne S E-Hybrid Interieur

Neue Motoren

Bei den Motoren stellt der neue Cayenne S E-Hybrid2 das Highlight dar. Wie schon beim Panamera S E-Hybrid und dem 918 Spyder setzt Porsche also auf einen Plugin-Hybriden. Damit bietet Porsche nach eigenen Angaben als weltweit einziger Hersteller drei Plugin-Hybride an. Die Lithium-Ion-Batterie im Cayenne S E-Hybrid 2 ermöglicht rein elektrisch eine Reichweite von 18 bis 36 Kilometer – da fragt man sich, was das eigentlich soll. Umgerechnet leistet der Elektromotor 95 PS. Aufgeladen wird er entweder über das Stromnetz oder während der Fahrt. Dazu kommt im Package der 3 Liter V6-Kompressor mit 333 PS. Von 0 auf 100 km/h sprintet der Hybrid in 5,9 Sekunden.

Der Cayenne S erhält einen neuen 3,6 Liter V6-Biturbo, der komplett von Porsche entwickelt wurde. Nominell landet der Cayenne S bei 9,8 l / 100 km Verbrauch, ein Liter weniger als der bisherige V8. Allerdings dürften effektiv gut 12 Liter dabei herausspringen. Der Biturbo kommt auf 420 PS und spurtet in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Alle Motoren sind nun mit der Segelfunktion ausgestattet, in der die Motoren abgeschaltet werden und der Wagen nur rollt. Zudem soll ein besseres Temperaturmanagement den Verbrauch sinken. Die auch bei der Mercedes C-Klasse eingesetzte Technik, die Kühl-Luft vorne nur bei Bedarf einzulassen, dient einem geringeren Luftwiderstand.

Folgende Varianten des Porsche Cayenne Facelifts werden ab 11. Oktober 2014 erhältlich sein:

Cayenne S (3,6 l V6 mit 420 PS) – 80.193 Euro

Cayenne S

Cayenne Turbo (4,8 l V8 mit 520 PS) – 128.378 Euro

Cayenne Turbo

Cayenne Turbo

Cayenne Diesel (3 l V6 Diesel mit 262 PS) – 66.260 Euro

Cayenne Diesel

Cayenne S Diesel (4,2 l V8 Diesel mit 385 PS) – 82.087 Euro

Cayenne S Diesel

Cayenne S Diesel

Cayenne S E-Hybrid2 (V6-Kompressor mit 333 PS mit 95 PS E-Motor) – 82.087 Euro

Cayenne S E-Hybrid

Der Cayenne Diesel bleibt grundsätzlich klar das Modell der Wahl, mit seinen 262 PS kommt er schon auf ein Drehmoment von 580 Nm und bleibt dabei vergleichsweise sparsam (offiziell 6,8 l / 100 km).

Interessant ist jedoch auch, dass der Hybrid genau so viel kostet wie der S Diesel und sogar 1.000 Euro weniger als die bisherige Hybrid-Variante. Durch Synergieeffekte im Bereich der Hybrid-Technologie konnten hier Einsparpotenziale entstehen, die sogar beim Panamera den Hybrid um 6.000 Euro günstiger machen.

Modellgeschichte

2002 kam der erste Cayenne auf den Markt. Porsche erntete zunächst viel Kritik dafür, seine eigentliche Kernkompetenz zu verlassen. Doch die Kunden urteilten anders und machten den Cayenne zum heute erfolgreichsten Modell der Marke. Von der ersten Generation liefen von 2002 bis 2010 über 276.000 Einheiten vom Band, von der zweiten Generation von 2010 bis dato über 303.000 Stück. Interessant ist übrigens, wie Porsche sich noch leicht dafür rechtfertigt, in dem sie sagen, der Cayenne „sichert auch die wirtschaftliche Basis für die Investitionen in zukünftige Sportwagen-Generationen“. Nach dem Motto: Wir wissen zwar, dass Kern-Fans das nicht ganz so gefällt, aber dafür können wir den treuen Sportwagen-Kunden auch neue kostspielige Experimente bieten, weil wir mit dem Cayenne so viel verdienen. Es sei Porsche gegönnt. Wünschenswert wäre in Zukunft eine noch stärkere Konzentration auf die Modelle mit kleinerem Diesel und die weitere Stärkung des Hybrids.

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Porsche

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