Neuer Volkswagen Passat B8 und VW Passat Variant Test

In Deutschland hat der Volkswagen Passat die häufigsten Neuzulassungen nach dem Golf, und auch weltweit ist er bzw. seine Varianten oder eng verwandten, für die jeweiligen Märkte angepassten Modelle, ein absoluter Verkaufsschlager. Bevor der neue VW Passat und der neue VW Passat Variant im November zu den Händlern kommen, konnten wir unseren ersten Fahr-Test mit dem Mittelklasse-König machen. Der VW Passat B8 bricht in der achten Generation in eine völlig neue Zeit auf: Alle Konkurrenten in der Mittelklasse müssen sich warm anziehen, insbesondere der Premium-Bereich. Von Thomas Majchrzak





22 Millionen verkaufte Volkswagen Passat und 41 Jahren – damit ist klar, was dieses Modell für VW und für den gesamten weltweiten Automarkt bedeutet. „Nie zuvor haben wir bei einem Generationswechsel mehr neue Technologien in den Nachfolger hineingepackt als jetzt beim neuen Passat“, so Dr. Heinz-Jakob Neußer aus dem Volkswagen Markenvorstand.

Änderungen für die 8. Generation im Überblick

Die größten Änderungen umfassen nun neue Motoren, eine Gewichtsersparnis und ein neues Interieur mit Infotainment-System und neuen Assistenzsystemen. Das soll dem neuen Passat-Fahrer das Fahren erleichtern. Die aufgeladenen Vierzylinder-Motoren sparen bis zu 40 kg. Und durch weiterentwickelte Materialien und eine neue Klimaanlage wurde der Aufbau nochmals bis zu 33 kg leichter. Zusammen mit weiteren Gewichtseinsparungen hier und da kommt man auf maximal 85 kg Ersparnis gegenüber dem Vorgänger. Im Endergebnis macht das ein Gewicht von 1.387 bis 1.735 kg. Eine große Spanne, die sich durch die unterschiedlichen Motoren erklären lässt. 1.387 kg beträgt das Gewicht des Passat B8 mit dem kleinsten Benziner, 1.475 kg z.B. mit dem 2.0 TDI mit 150 PS (siehe unten) sowie dann 1.735 kg mit dem 2.0 TDI mit 240 PS und Allrad.

Exterieur

Bisher war der Volkwagen Passat ein Auto, das man kaufte, weil es praktisch ist. Weil es bequem ist. Weil es hochwertig und zuverlässig ist. Ab sofort kauft man den Passat auch, weil er edel und emotional ist. Vorne dominieren die schon beim Volkswagen NMC Concept gezeigten waagerechten Lamellen, die die Fahrzeugfront breiter erscheinen lassen und makellos in die Scheinwerfer-Einheit übergehen – das freut das Design-Auge. Markant gehen die Akzente auf der Motorhaube in die Seitenspiegel über. Seitlich zeigt der Passat eine kräftig ausgebaute Designlinie auf Höhe der Handgriffe. Diese wird bis zum Heck weitergeführt und von den neuen kantigeren Heckleuchten aufgefallen.

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In Zahlen ist der neue Passat 2 mm kürzer geworden, wobei der Innenraum um 33 mm länger wurde. Der Radstand wurde geringfügig auf 2,79 m verlängert. Niedriger ist der Passat um 14 mm, was die schlanke Linie unterstützt. Trotzdem ist die Kopffreiheit überragend und selbst im Fond für 1,90 m Erwachsene ausreichend. Die Fahrspur ist in der Breite gewachsen und unterstreicht den kräftigeren Auftritt.

Durch die neuen Proportionen und Strömungsoptimierungen konnte der Luftwiderstandswert gegenüber dem Vorgänger um fünf Prozent reduziert werden. So wurde zum Beispiel die Unterbodenverkleidung erweitert, so dass am Unterboden des Fahrzeugs keine Luftverwirbelungen entstehen. Der vordere Lufteinlass beim Kühlergitter ist jeweils auf die Motorisierung angepasst, so dass kleine Motorisierungen nur das nötige Maß an Luft erhalten und der Luftwiderstand nicht unnötig erhöht wird.

Insgesamt wirkt der neue Passat B8 kräftiger, moderner und zum ersten Mal auch emotional. Allein vom Exterieur stellt sich die Frage, was künftig mit dem Passat-Ableger Volkswagen CC wird. Sinnvollerweise kann eigentlich nur ein etwas kleineres, radikaler gezeichnetes Coupé diesen ersetzen.

Innenraum: mehr Luxus

Volkswagen wird dem Wunsch vieler Käufer nach mehr Luxus gerecht: Im Innenraum werden klimatisierte Massagesitze, ein Fond-Entertainment-System und vieles mehr angeboten. Das Cockpit lässt sich auf Wunsch mit Holz, Chrom und Klavierlack ausstatten. Das riecht nach Premiumklasse. Die Ausstattungsniveaus staffeln sich wie bei VW gewohnt in Trendline, Comfortline und Highline.

Optisches Highlight ist alleine schon die Fortführung der horizontalen Lamellen vom Kühlergrill im Bereich der Lüftungen im Interieur. Dadurch ergibt sich eine sehr edle Atmosphäre und das Cockpit wird noch cleaner. Ein Hauch von Oberklasse – gerade im höchsten trim level, bei dem man auch eine matte Holzleiste als Zier-Furnier wählen kann. Auch das Lenkrad und das zentrale Multimedia-System sind hochwertigst verarbeitet. Das Interieur ist in seiner Ausführung perfekt und sucht in der Eleganz seinesgleichen. Nicht zu überschwänglich, sondern sauber und edel.

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Variant/Kombi: Lademeister mit cleveren Lösungen

Es mögen Leute anderer Meinung sein, aber für uns ist es keine Frage, dass die Limousine schicker aussieht als der Kombi. Der Laderaum lässt eben einen Kasten entstehen. Und man muss sagen: An Kombis gibt es sicherlich schönere auf dem Markt, denken wir an den Jaguar XF Sportbrake, den Seat Leon ST oder den Mercedes CLS Shooting Brake.

Dafür ist aber auch klar: Wenn der Laderaum hinten eine Kastenform hat, passt auch mehr rein. Der Volkswagen Passat Variant fällt von der Dachlinie her kaum hinten ab, so dass hier klar der Fokus auf der Praktikabilität liegt. Optional ist eine schöne Alu-Ladekante verfügbar, die aber natürlich auch kratzempfindlich ist. Sieht dafür umso schöner aus. Der Laderaum selbst hat die perfekten Ausmaße. Auch die kleinen Seitenfächer über den Radhäusern sind praktisch, wirken aber als einziges Element in diesem Fahrezeug etwas minderwertig.

In unserem Fall haben wir eine Staulösung mit einem verschiebbaren Podest im Ladeboden. Damit kann man entweder Kisten arretieren oder aber auch Dinge darauf stellen und dann auf dem Podest weiter nach hinten in den Ladebereich schieben. Wir würden eher zu einem Lade-Trenner raten, bei dem man sicher gehen kann, das z.B. Koffer nicht hin- und herrutschen.

Vom Fahrverhalten ändert der Kombi nichts, er bleibt die clevere und praktische Wahl mit den erwähnten Abstrichen beim Design.

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Virtuelle Instrumente

Im Gegensatz zum Audi TT und seinem dort benannten Virtual Cockpit hat der Passat neben diesem virtuellen Cockpit, das hier Active Info Display heißt, auch noch das zentrale Bediensystem in der Mitte, so dass man wahlweise auch seinen alten Gewohnheiten nachgehen kann – oder dass der Beifahrer das System praktischer bedienen kann. Denn die Passat-Zielgruppe unterscheidet sich natürlich deutlich von der des TT. Zudem verfolgt Volkswagen bei der Satelliten-Ansicht eine andere Philosophie: Im Blickfeld des Fahrers ist nur die vereinfachte Darstellung wählbar, die Satelliten-Ansicht gibt es nur im zentralen Screen. Denn während der Fahrt soll der Fahrer nicht von bunten Bildchen abgelenkt werden. Beim Audi TT gibt es ja nur den Screen im Blickfeld des Fahrers, so dass dort auch die Satelliten-Ansicht funktioniert.

Die virtuellen Instrumente werden auf einem 12,3-Zoll-Display dargestellt werden. Dabei kann der Fahrer entscheiden, wie groß die Navi-Darstellung ist und wie viel Platz Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige einnehmen. Auch in der Anbindung zu Online-Diensten hat sich etwas getan. Bisher war Volkswagen hier nicht als Vorreiter bekannt, aber im neuen Passat hält auch der modulare Infotainmentbaukasten (MIB) der 2. Generation Einzug. Zu den diversen Schnittstellen gehört unter anderem die Einbindung von Smartphones und entsprechender Apps via MirrorLink. Dabei wird das Smartphone sozusagen im Fahrzeug gespiegelt. Darüber hinaus bekommen die Systeme deutlich schnellere Prozessoren (optimiertes Booten, raschere Routenberechnung, flüssigere Touchscreen-Performance, perfektionierte Sprachdialoge) und neue Displays mit höherer Auflösung (im Fall der 6,5-Zoll-Systeme).

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Enttäuschend: Mirror Link

Vom Mirror-Link-System sind wir allerdings enttäuscht: Das Mirror-Link-System ist der verzweifelte Versuch, mit Smartphone-Kompatibilität Marketing zu betreiben, obwohl diese unausgereifte Funktion niemand gebrauchen kann. Dadurch, dass das System nur über Apps funktioniert, die auch Mirror-Link unterstützen, ist das Ganze im Alltag völlig unbrauchbar. Die von VW entwickelten Apps liefern auch keinen wirklichen Mehrwert. Und dann muss man jeweils noch die „Online Dienste“-Funktion haben. Die ignorante Haltung von Apple tut ihr Übriges, so dass die Apfel-Geräte von Mirror-Link nicht unterstützt werden. Insgesamt sind dadurch eine Vielzahl von Nutzern und dazu mögliche passende Gelegenheiten rausgefiltert.

Assistenzsysteme

Die Sicherheitssysteme beginnen bei der neuen City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung. Bis zu Geschwindigkeiten von 65 km/h wird beim Erkennen von Fußgängern zunächst optisch und akustisch gewarnt, im zweiten Schritt eine automatische Bremsung eingeleitet. Der Lane Assist macht den Fahrer darauf aufmerksam, die Spur einzuhalten. Sollte dies im medizinischen Notfall nicht erfolgen, springt der Emergency Assist ein und das Fahrzeug hält sich mit aktiver Lenkbewegung im Notfall in der Spur. Der Stauassistent funktioniert bis zu Geschwindigkeiten von 60 km/h. Ebenfalls neu: Ein ausfahrbares Head-up-Display auf einer kleinen separaten Glasscheibe, das dem Fahrer diverse Informationen zu Geschwindigkeit und Navigationsinformationen ins Sichtfeld bringt.

Der neue 360-Grad-Überblick erfolgt über vier Kameras, die sich in der Heckklappe, den beiden Außenspiegeln und dem Kühlergrill befinden und das ganze Umfeld erfassen. Sie projizieren das Bild auf den Bildschirm des Infotainment Systems. So sieht der Fahrer sein Fahrzeug zum Einparken auf Wunsch aus der Vogelperspektive. Ist es draußen jedoch etwas heller, bleibt der Screen schwer erkennbar. Zudem ist die Auflösung der Kamera außerhalb des Nahbereichs nicht optimal. Mercedes hat in diesem Fall im Bereich der 360-Grad-Technologie die besser erkennbare Lösung parat.

Wer den neuen Volkswagen Passat als Zugfahrzeug benutzen möchte, wird evtl. auf das neue System Trailer Assist zurückgreifen. Dieses System übernimmt nach Erkennung des Anhängers die Lenkung, der Fahrer bedient nur noch sachte das Gas- und Bremspedal. So kann man halbautomatisch mit einem Anhänger einparken.

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Motoren: Benziner, Diesel und Hybrid im GTE

Bei den Motoren kommen zunächst ein Benziner (1.4 TSI mit 150 PS und 5,1 l / 100 km offiziellem Verbrauch) und zwei Diesel. Letzere werden natürlich wieder die Bestseller in Deutschland. Der 2.0 Liter TDI mit 150 PS ist serienmäßig mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe bestückt. Optional gibt es das bekannte 6-Gang-DSG (Automatik) für diesen „kleinen“ Diesel. Ein stärkerer 2.0 TDI mit 240 PS leistet als Vierzylinder-Biturbo ganze 500 Nm Drehmoment und kommt dann direkt serienmäßig mit einem 7-Gang-DSG. Ferner ist hier der Allradantrieb Serie, um die massive Power überhaupt auf die Straße bringen zu können (Antrieb vorne + bei Bedarf hinten).

Ebenso wird Volkswagen erstmals beim neuen Passat einen Plug-In-Hybrid als Passat GTE anbieten – mit derselben überzeugenden Technik wie beim Golf GTE. Sein Hybridantriebssystem besteht aus einem 156 PS starken Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung (1.4 TSI) und einem Elektromotor mit umgerechnet 109 PS. Die zwei Motoren fusionieren zu einer Systemleistung von 218 PS (Werte lassen sich wie schon einmal erklärt nicht direkt aufaddieren).

Die Motoren noch einmal in der Übersicht:

1.4 Liter Turbobenziner mit 125 PS
Motor nicht zur Einführung verfügbar

1.4 Liter Turbobenziner mit 150 PS
8,4 Sek. von 0 auf 100 km/h – Verbrauch offiziell 5 l / 100 km – 6-Gang-Schaltgetriebe

2.0 Liter Turbodiesel (einfache Turboaufladung) mit 150 PS
8,7 Sek. von 0 auf 100 km/h – Verbrauch offiziell 4,5 l / 100 km – 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Gang-DSG

2.0 Liter Bi-Turbodiesel mit 240 PS
6,1 Sek. von 0 auf 100 km/h – Verbrauch offiziell 5,3 l / 100 km – 7-Gang-Schaltgetriebe und Allrad beides in Serie

In unserem Fahrtest konnten wir die beiden neuen Diesel fahren. Der 2.0 TDI mit 150 PS ist der richtig gute Motor für den Alltag, der niemals Drehmoment vermissen lässt und daher auch gut geeignet für die Autobahn ist, aber grundsätzlich auf Entspannung ausgelegt ist. Die Laufruhe und die Souveränität lassen das Cruisen zum Vergnügen werden. Die exzellente Geräuschisolierung des Passats lassen Geschwindigkeiten viel niedriger vorkommen, als sie eigentlich sind. Mit seinem Beifahrer kann man sich unproblematisch noch bestens unterhalten, selbst wenn es draußen schnell, stürmisch oder anderweitig richtig laut wird. Zwar konnten wir den Verbrauch nicht repräsentativ testen, doch rechnen wir entgegen der offiziellen Angabe von 4,5 l mit unserer ersten Erfahrung mit etwas über 6 Liter effektivem Verbrauch im Mix für diesen Motor.

Der 2.0 TDI mit 240 PS ist der Bomber im neuen Volkswagen Passat B8. Wenn man die Traktionskontrolle ausschaltet und eine Launch Control nachahmt, dann fliegt der TDI aus dem Stand ab wie ein Sportwagen. Völlig untypisch und beeindruckend für ein Mittelklasse-Fahrzeug, in unserem Fall sogar noch in der Kombi-Version. Der serielle Allrad-Antrieb in dieser starken Motorisierung bringt die Power auf die Straße. Trotz Steigung erreicht der Dieselbomber nach 7 Sekunden die 100 km/h-Grenze. Bei gerader Strecke wäre es locker eine Sekunde weniger gewesen, wenn nicht sogar noch weniger als angegeben. Die geballte Kraft verführt allerdings auch dann dazu, immer eine schnellere Gangart einzulegen. Man sollte sich also vorher überlegen, welchen Fahrstil man verfolgen möchte. Der 240 PS Diesel macht eine Menge Laune, aber für das ruhige Fahren im Alltag ist die Variante mit weniger PS völlig ausreichend. Nur, wenn man ständig schwere Lasten ziehen möchte, wäre die Top-Variante eine Überlegung wert – oder wenn man das Geld dafür einfach nicht scheut. Beim Verbrauch rechnen wir effektiv mit ca. 7,5 Liter / 100 km, wobei die Fahrweise mit diesem Motor tendenziell rasanter wird und daher auch den Verbrauch in die Höhe treibt.

Basispreise (mit künftigen Basis-Motoren):
VW Passat Limousine: 25.875 Euro
VW Passat Variant: 26.950 Euro

Der Preisunterschied beträgt zwischen Limousine und Variant lediglich 1.075 Euro, das gibt es auch deutlich teurer bei den Konkurrenten.

Und hier noch die Preise für die unterschiedlichen Motorisierungen:

VW Passat (Trendline) mit 2.0 TDI und 150 PS:
30.250 Euro (Limousine) / 31.325 Euro (Variant)

VW Passat (Comfortline) mit 1.4 TSI und 150 PS:
30.375 Euro (Limousine) / 31.375 Euro (Variant)

VW Passat (Comfortline) mit 2.0 TDI und 240 PS, Allrad und 7-Gang-DSG:
43.625 Euro (Limousine) / 44.625 Euro (Variant)

Neun von zehn Passat werden als Diesel verkauft – ein Hinweis darauf, wie hoch der gewerbliche Anteil ist. Dieser liegt nämlich beim Passat ebenfalls in der Regel um die 90 Prozent. Was nicht heißt, dass alle Privatleute Benziner fahren, aber eben, dass der Passat Dienstwagen Nummer eins ist.

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Fahrverhalten

Neben den durchzugsstarken Dieseln und der erwähnten ausgezeichneten Geräuschisolation trägt das fehlerfreie Fahrwerk zum Top-Fahrgefühl bei. Der neue Volkswagen Passat & Passat Variant fährt sich so geschmeidig wie kaum ein anderes Auto. Wenn man sich vorstellt, wie ein Auto sein müsste, wie es sich anfühlen müsste, wie es sich fahren müsste, und ein Auto genau nach diesen Vorstellungen baut – das wäre der neue Passat. Denn obwohl der Reisekomfort unvergleichlich ist, kann man auch jederzeit eine sportliche Gangart einlegen, ohne dass das Fahrwerk den Wagen zu sehr in die Neigung bringt.

Die optionalen ergoComfort-Sitze tun ihr Übriges: In der obere Schicht haben sie eine Art Memory-Schaum, der sich individuell dem Körper anpasst, aber der grundsätzliche Kern ist fest und bietet guten Seitenhalt. Eine ähnliche Funktionsweise wie bei einer hochwertigen Matratze. Abgesehen vom VW Touareg gibt es im Konzern wohl kein anderes ähnlich bequemes Fahrzeug.

Zu den Händlern kommt der neue Passat im November 2014.

Fazit: Der neue VW Passat ist ab sofort das Benchmark in der Mittelklasse, wenn nicht überhaupt als Auto auf dem Gesamtmarkt. Alle künftigen Automobile werden sich am Passat messen lassen müssen, was Verarbeitungsqualität, stringente, edle und unpretentiöse Optik und überzeugende Technik angeht. Die Premium-Anbieter mit Mercedes C-Klasse, BMW 3er und auch hausintern mit Audi A4 und A5 können sich warm anziehen. Denn der Passat fischt ab sofort im Premium-Segment. Und dabei wird den Premium-Herstellern zum Verhängnis, dass sie in denselben Ausstatungslinien teilweise 3.000 Euro (BMW, Audi) bis doppelt so teuer (Mercedes) sind. Preisähnliche Modelle dagegen von den Importeuren haben ab sofort nur noch eine Chance bei den jeweiligen Markenfans, gegen den Passat kommt man da nur noch mit einem weitaus geringeren Preis an. Wer ein hochwertiges Mittelklasse-Auto kaufen will und den Passat dabei nicht in Betracht zieht, muss sich dafür eine sehr kreative Begründung einfallen lassen.

Autogefühl: *****

Text/Foto/Video: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Moderation/Video: Autogefühl, Katharina Kruppa

Ein weiterer Artikel zum neuen Passat findet sich bei Newcarz.

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