Meistverkaufte Automarken in Deutschland 2014

Die meistverkauften SUV in Deutschland, Fotos: Hersteller

Wer war 2014 besonders erfolgreich? Wir listen die meistverkauften Automarken in Deutschland auf und zeigen die Entwicklung der Marken in der Top 10. Von Thomas Majchrzak

Knapp über 3 Millionen Pkw wurden 2014 in Deutschland neu zugelassen, das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Grundsätzlich sind die Neuzulassungszahlen immer mit Vorsicht zu genießen, weil man sich darunter nicht nur direkte Privatkäufe vorstellen kann, sondern viele Zulassungen auf die Hersteller selbst, die Händler, Mietwagen-Firmen usw.

Große hier ansässige Konzerne können alleine ihre Zulassungszahlen gut halten, wenn sie ihren zehntausenden Mitarbeitern günstige Leasingfahrzeuge anbieten, die jedes Jahr ausgetauscht werden. Das passiert bei den Importeuren nicht oder wenn nur im viel geringeren Ausmaß, das sich zahlenmäßig kaum niederschlägt.

Also: Wir müssen nicht auf zehn oder ein paar hundert Autos gucken, nichtsdestotrotz bleibt das Zahlenwerk interessant und gibt immer den Trend vor.

Meistverkaufte Automarken in Deutschland 2014

1. Volkswagen: 656.494 Fahrzeuge (+ 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr)

Golf GTI
Volkswagen Golf GTI

Tiguan
Volkswagen Tiguan Ausstattung Sport & Style, Foto: VW

Passat
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Bei Volkswagen gilt angesichts der enormen Zahl: Wer mit so einer Menge um über 2 Prozent zulegt, der hat richtig viel mehr verkauft. 2 Prozent mehr bei Volkswagen heißt gut 14.000 Fahrzeuge, also so viel, wie Land Rover insgesamt verkauft hat. Seltsamerweise haben sich die meisten VW-Modelle in 2014 in Deutschland sogar rückläufig entwickelt. Allerdings macht der beständige Erfolg des VW Golf Mk7 und der rasante Aufstieg des VW Tiguans das alles wieder wett. 11.000 mehr neu zugelassene VW Golf und 4.000 mehr Neuzulassungen auf den VW Tiguan, das richtet es. In 2015 wird der neue Passat mit der komplett neuen Generation vermutlich die wichtigsten Impulse geben.


2. Mercedes 272.566 Fahrzeuge (- 1,7 Prozent)

Bei Mercedes ging es zahlenmäßig bergab, wenn auch auf hohem Niveau. Hauptverantwortlicher dafür ist die Mercedes A-Klasse, die mit einem Viertel zurückging. Die neue C-Klasse machte dagegen ein Plus von 15 Prozent. Viele weitere Modelle entwickelten sich rückläufig, für den größten ganz neuen Impuls sorgte der neue Mercedes GLA.

A-Klasse A45 AMG
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C-Klasse T-Modell
MercedesC-KlasseKombi

GLA 250
Mercedes-Benz GLA 250 4MATIC (X156) 2013, Foto: Mercedes

3. Audi: 259.459 Fahrzeuge (+ 2,9 Prozent)

Neuer TT Roadster
Audi TT Roadster

A3 e-tron
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Audi stellte gleich eine Reihe von Neuheiten und Facelifts vor, darunter die neue Generation des Audi TT. Prompt konnten die Zulassungen um 10 Prozent für dieses Modell zulegen, wobei dabei noch viele Käufe der alten Generation waren. Letztlich sicherte das Volumenauto Audi A3 mit einer fast 7-prozentigen Steigerung den Erfolg von Audi. Die größeren Fahrzeuge verhielten sich von den Zahlen her tendenziell rückläufig. Von den 260.000 verkauften Fahrzeugen gehören 65.000 zur A3-Modellreihe. In 2015 kommt der neue Audi Q7, wobei dieser zahlenmäßig für Deutschland kaum eine Bedeutung hat.


4. BMW: 238.253 Fahrzeuge (+ 2,7 Prozent)

Neuer BMW X6 und X5 M
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Neuer 2er Active Tourer
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Bei BMW richtet es fast ein Modell alleine, sonst hätte man in Deutschland eher einen Absturz hingelegt. Der BMW X5 verdoppelt sich (!) mit 117 Prozent. Natürlich sind darin auch die ganzen neuen Händlerzulassungen enthalten, die sich vom ganz neuen Modell die Fahrzeuge in die Showrooms holen. Allerdings ist dieses rasante Wachstum nicht alleine dadurch zu erklären, der neue BMW X5 muss offensichtlich auch bei den Kunden wunderbar angekommen sein. Auch weltweit war und ist der BMW X5 äußerst erfolgreich. Auch der BMW X1 konnte zulegen, um 4,2 Prozent. Der X4 kam neu hinzu sowie die neue 2er-Reihe inkl. dem neuen 2er Active Tourer. Alle anderen Modelle entwickelten sich mehr oder minder negativ. Besonders hart traf es den 3er BMW, der damit noch so gerade Bestseller bleiben konnte (nahezu – 20 Prozent).


5. Opel: 219.084 Fahrzeuge (+ 5,6 Prozent)

Opel Insignia
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Opel Mokka
Opel Mokka, Foto: Opel

Bei Opel konnte der Insignia ein gutes Drittel zulegen und kam damit letztlich auf über 22.000 Neuzulassungen. Noch stärker legte der Mokka zu, über 40 Prozent auf fast 28.000 Fahrzeuge. Ein Plus von fast 8 Prozent erzielte der Opel Adam, auf fast 23.000 Fahrzeuge. Und 11 Prozent Plus steht beim Opel Corsa, der mit der neuen Generation punktete und bei 55.000 Neuzulassungen landete. Gerade also die Volumenmodelle liefen bei Opel so richtig gut, und daraus ergibt sich dann auch das positive Gesamtergebnis auf dem deutschen Markt.



6. Ford: 209.131 Fahrzeuge (+ 5,7 Prozent)

Ford Focus ST
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Neuer Ford Mondeo
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Der Bestseller Ford Focus, der über ein Viertel der gesamten Ford-Neuzulassungen ausmacht, blieb nicht nur stabil, sondern konnte um über 8 Prozent zulegen. Das ist für Ford damit auch das wichtigste Ergebnis. Der neue Mondeo wird erst in 2015 wirken. Wie bei allen Herstellern wurde das SUV-Segment noch wichtiger, und gerade der Kuga konnte deutlich zulegen. Fast 40 Prozent ging es nach oben, auf 25.751 Fahrzeuge. Besonders schlecht lief es für den B-Max. Das weitere Volumenfahrzeug Fiesta blieb weitgehend stabil.



7. Skoda: 173.583 Fahrzeuge (+ 8,5 Prozent)

Octavia RS
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Der neue Skoda Fabia
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Skoda schreibt eine tolle Erfolgsstory. Zugpferd ist der Octavia, der mehr als ein Viertel der Verkäufe ausmacht. Neu eingestiegen ist der Rapid, der mal eben fast 20.000 Neuzulassungen machte. Rapid und Octavia zusammen machen 40 Prozent der Neuzulassungen von Skoda in Deutschland aus. Doch auch die anderen Modelle blieben stabil. Da der neue Skoda Fabia nun da ist, werden dort neue Impulse für 2015 erwartet.



8. Renault: 105.322 Fahrzeuge (+ 6,4 Prozent)

Neuer Renault Twingo
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Bei Renault konnte der Clio fast 20 Prozent auf 24.260 Fahrzeuge zulegen. Zusammen mit dem smart forfour kam der neue Twingo heraus, der auch direkt zulegen konnte, wobei auch noch viele vom alten Modell verkauft wurden. Der SUV-Trend macht sich auch hier bemerkbar, der Renault Captur konnte die Verkäufe fast verdoppeln.



9. Hyundai: 99.820 Fahrzeuge(- 1,6 Prozent)

Neuer Hyundai i20
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Neuer Hyundai Grand Santa Fe
Hyundai Grand Santa Fe Foto: Thomas Blachetzki

Hyundai ist einer der wenigen Verlierer in der Top 10. Obwohl sich der Gesamtmarkt positiv entwickelt hat, sackt Hyundai ab. Der i30 sinkt um 20 Prozent, der i40 um 11 Prozent, selbst das SUV ix35 leicht. Da kann ein neuer Hyundai Grand Santa Fe mengenmäßig auch keine Trendumkehr bewirken. Lediglich der neue Hyundai i10 startete sehr gut mit plus 20 Prozent. Neben dem Mini konnte zudem der Kleinwagen i20 ähnlich zulegen. Die kleinen haben Hyundai also noch so ziemlich gerettet.



10. Seat: 93.129 Fahrzeuge (+ 11,71 Prozent)

Seat Leon ST Cupra
SeatLeonST_Cupra_2

Seat Leon X-Perience
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Prozentual größter Gewinner in der Top 10: Seat. Die Spanier machten einen großen Schritt nach vorn. Endlich gibt es richtig schicke Modelle, gerade in der Leon-Baureihe. Und daraus besteht der Erfolg auch hauptsächlich: 40.251 verkaufte Seat Leon, das sind fast die Hälfte. Dafür ist die Modellvielfalt darunter auch sehr groß. Cupra, ST (Kombi), Crossover-Version
Auch der Alhambra konnte überraschend zulegen. Stellt er doch eine der besten Möglichkeiten bei den großen Vans da, ein Auto mit guter Qualität und angemessenem Preis zu finden. Der Seat Toledo kommt allerdings nicht so gut an wie der Skoda Rapid, was hauptsächlich daran liegt, dass das Stufenheck in Deutschland nicht allzu beliebt ist.

Fazit: Der grobe Trend ist klar: Volkswagen bleibt mit Abstand Spitzenreiter in Deutschland, die Konzernmarken Skoda und Seat entwickeln sich prächtig. Bei den Fahrzeugmodellen sind die SUV immer stärker geworden.

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl / Hersteller
Zahlenbasis: KBA

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