(Citroen) DS4 Crossback & Hatchback Test Fahrbericht

Nachdem der Citroen DS5 sein Citroen-Logo verloren hat und eigentlich nur noch DS5 heißt, erhält nun auch der Citroen DS4 eine Eigenständigkeit mit dem DS-Logo im Kühlergrill und einigen Updates im Rahmen eines Facelifts für das Modell. Die Eigenmarke DS wächst weiter, und wir sehen uns den aktualisierten DS4 genauer an – als gewohnten DS4 Hatchback und als neuen DS4 Crossback. Von Thomas Majchrzak

Das neue DS4 Facelift (Hatchback) startet bei 24.000 Euro, ist damit etwas teurer geworden, mit einem 130 PS Benziner. Wählt man den stärksten Benziner und etwas Ausstattung, sind 30.000 Euro gerne überschritten.

Der DS4 Crossback startet grundsätzlich bei 25.500 Euro, also 1.500 Euro mehr als das normale Hatchback.





Exterieur

Crossback

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Hatchback

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Grundsätzlich zeichnet sich der DS4 durch die stark herabfallende Dachlinie aus, die von außen eine runde Dramatik verleiht, aber unverkennbar direkt das Kofferraumvolumen reduziert. Wer es praktisch haben möchte, der bleibt beim Schwestermodell Citroen C4 (Basispreis 17.000 Euro), wer Design liebt und auf den Platz verzichten kann, für den ist die exklusivere Variante DS4. Ein weiteres zentrales Design-Merkmal ist die geschwungene Design-Linie oberhalb der Radhäuser. Und der überarbeitete DS4 hat nun auch das eigene DS-Logo im Kühlergrill, der zudem neu gestaltet wurde. Es ist nun, wie man so schön sagt, ein Singleframe-Grill, also ein Rahmen rund um den Kühlergrill, auch bekannt als DS Wings.

Neben vielen Lackierungen kann man auch eine Kontrast-Farbe für das Dach wählen, Perla Nera-Schwarz, Whisper, Virtuel-Blau und Turmalin-Orange. Somit sind dann insgesamt 33 Farbkombinationen möglich.

Im Zuge des Facelifts kommt zudem auch der neue DS4 Crossback, der 30 mm höher sitzt und dadurch mehr Bodenfreiheit bietet – und einen komfortableren Einstieg. Zudem zeichnet er sich durch Offroad-Look an den Spoilern und verbreiterten Radhäusern ab, also schwarzes Plastik statt Wagenfarbe. Dazu kommt auch eine Dachreling und der Crossback-Schriftzug am Heck. Vom Konzept her hat der neue DS4 Crossback in der Tat wenig Konkurrenz, vielleicht zieht das. Generell sehen wir hier wie auch jüngst beim neuen Infiniti Q30 den Trend, dass man schon in den kleineren Fahrzeugklassen mehr Sitzhöhe und Bodenfreiheit anbietet, kann man auch gut verstehen, weil es für mehr Komfort und Praktikabilität im Alltag sorgt.

Übrigens kommt das Design des neuen DS4 im Alltag ganz subjektiv schon mal gut an, denn während wir unsere Filmaufnahmen machen, treffen wir immer wieder auf Passanten – die dann auch ihr erstes Urteil abgeben.

Interieur

Das Interieur von DS-Modellen zeichnet sich durch eine größere Verspieltheit und elegante Details aus. Nun wurde das Cockpit wie beim DS5 kräftig aufgeräumt, indem der DS4 ein neues Infotainment-System erhalten hat. Macht konkret 12 Knöpfe weniger. Nun wird das Meiste über das Infotainment-System gesteuert, das optional auch das erste Mal im PSA-Konzern eine volle Smartphone-Integration per Apple CarPlay & Co. bietet. Die Bedienung erfolgt grundsätzlich intuitiv, wobei einige Schrift-Schaltflächen etwas zu klein geraten sind. Das Navigationssystem macht grundsätzlich einen guten Job, auch wenn es nicht die modernste Darstellung besitzt. Über feste Knöpfe sind einige der Basisfunktionen ferner per Hotkey zu erreichen. Die Drehregler der Klimaanlage sind leider mit billigem Weichgummi eingefasst, dass nach einer Weile unansehnlich wird. Dafür gibt es optisch eine schöne Plexiglas-Scheibe, hinter der sich die Temperaturanzeige verbirgt.

Zu den weiteren interessanten Design-Details zählen die kleinen DS-Signaturen an den Abdeckungen der Türgriffe und die ausgeformte Abdeckung der Instrumente. Das Lenkrad vermittelt einen gesetzten Komfort-Eindruck, es ist unten abgeflacht, obwohl es keineswegs ein Sportlenkrad ist.

Das ist die Serienausstattung des neuen DS4:

– 6 Airbags (inkl. abschaltbarem Beifahrerairbag)
– Außenspiegel elektrisch einstellbar und beheizbar
– Automatische Fahrlichteinschaltung
– Berganfahrhilfe
– Bremsassistent
– Einparkhilfe mit Abstandssensoren vorne und hinten
– Elektrische Fensterheber vorn mit Komfortschaltung und Einklemmschutz
– Elektrische Parkbremse
– ESP und ASR
– Fahrersitz höhenverstellbar
– Geschwindigkeitsregler (programmierbar) und –begrenzer
– Klimaanlage
– Lederlenkrad
– LED-Tagfahrlicht
– Leichtmetallfelge Darwin, 16″
– Nebelscheinwerfer mit statischem Abbiegelicht
– Panorama-Windschutzscheibe
– Reifendruckkontrollsystem
– Rücksitzlehne 2/3 zu 1/3 geteilt umklappbar
– Stoffpolster Lacina in Mistral Schwarz
– Toter-Winkel-Assistent

Für 1.300 Euro extra gibt es ein Navi, für 1.600 Euro extra die so genannte Connect Box mit Smartphone-Integration.

Wir testen im DS4 Crossback die Sitzkombination Alcantara innen/Leder außen, wobei hier leider unnötigerweise Echtleder für die Außenbahnen verwendet wird. Die Sitzform an sich ist jedoch äußerst komfortabel und vermittelt auch auf langen Strecken ein gutes Gefühl. Standard wären Stoffsitze, zudem gibt es für die DS-Fahrzeuge eine breite Lederauswahl. Während bei DS betont wird, dass man andere Wege gehen möchte, geht man beim Verständnis von Luxus also noch den alten ausgetretenen Weg. Dabei wäre es gerade angesichts von vielen extravaganten Kunden z.B. aus kreativen Berufen gerade angemessen, hier auf nachhaltige Materialien zu setzen.

Im Fond bleibt für Erwachsene nicht viel Platz, hier schneiden vergleichbare Modelle hausintern und hausextern besser ab. Beim DS4 geht es eben mehr um das Design. Der Kofferraum verliert zwar in der Höhe an Platz, ist dafür aber in Breite und Länge durchaus praktisch.

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Motoren

Folgende Motoren stehen für den (Citroen) DS4 zur Verfügung:

Benziner
1,2 l mit 130 PS
1,6 l mit 165 PS (Automatik)
1,6 l 210 PS

Diesel
1,6 l mit 120 PS
1,6 l mit 120 PS (Automatik)
2,0 l mit 150 PS
2,0 l mit 180 PS (Automatik)

Der DS4 Crossback ist nur als 130 PS Benziner und als 120 PS Manuell & 180 PS Automatik Diesel erhältlich – eine seltsame Auswahl, die damit begründet wird, dass dort wohl die Nachfrage besonders hoch wäre. Verständlicher wäre z.B. gewesen, wenn man den Crossback als ohnehin teurere Version ausschließlich mit den Top-Motorisierungen anbietet – oder einfach direkt alle Motoren anbietet wie bei der Limousine.

Fahrverhalten

Wir testen den DS4 Crossback als 2,0 l Diesel mit 180 PS und Automatik und den DS4 Hatchback mit 1,6 l Benziner mit 210 PS und Schaltgetriebe.

Der Crossback sitzt ja grundsätzlich 3 cm höher, und das spürt man auch. Da beide Fahrzeuge grundsätzlich von Lenkrad, Lenkung und Fahrwerk auf Komfort und nicht auf Sportlichkeit ausgelegt sind, kommt das etwas Mehr an Bodenfreiheit gerade recht. Man hat eine etwas bessere Übersicht. Zudem ist das Fahrwerk gefühlt einen Tacken straffer, weil ja auch Federweg in eine Richtung verloren geht. Das vermittelt beim Crossback einen etwas besseren Straßenkontakt.

Auffällig ist beim Fahren auch die Panorama-Windschutzscheibe, die bei Bedarf wie eine verlängerte Sonnenblende abgedunkelt werden kann. Insgesamt ergibt sich durch diese Elemente ein komfortables entspanntes Fahren, fast schon ein Reisefeeling.

Angetan sind wir von der 6-Gang-Wandler-Automatik im Diesel, die neu abgestimmt wurde und dadurch nun verbrauchsärmer ist und auch schneller schaltet, klare Empfehlung. Der Diesel läuft zudem sehr gut und bietet genügend Performance für Stadt und Autobahn. Nur akustisch liegt natürlich der Benziner vorne.

Allerdings gibt es hier nur das Schaltgetriebe, das gegenüber der Automatik schon abfällt. Der erste Gang will manchmal nicht ganz so reibungsfrei hineinspringen, da ist man mit der Automatik entspannter unterwegs, gerade, wenn sie gut ist. Der Benziner liefert dafür gefühlt mehr Spritzigkeit, obwohl der Diesel auf dem Papier mehr Drehmoment hat. Da sieht man, wie viel auch Akustik und Gefühl ausmachen können.

Abmessungen

Länge: 4,28 m
Breite: 1,81 / 2,05 m (inkl. Außenspiegel)
Höhe: 1,49 / 1,52 m (Crossback)

Fazit: Die Marke DS erfreut sich insbesondere in China gerade großer Beliebtheit, wo man von vornherein als eigene Marke gestartet war. Dies nun auch in Europa nachzuholen, ist bedeutend schwieriger – wobei DS von den Stückzahlen jetzt schon deutlich über anderen Premium-Herstellern liegt, wenn auch die Fahrzeuge in der Regel weniger kosten. Designmäßig setzen sich die Modelle auf jeden Fall schon einmal ab. Die nicht allzu große Bekanntheit könnte sogar noch ein Vorteil sein, denn damit zieht man noch mehr Blicke auf sich. Der neue DS4 wurde behutsam gefacelifted und hat nun ein aufgeräumteres Interieur und eben den neuen DS-Kühlergrill. Der eigentliche Clou ist allerdings der DS4 Crossback, der noch auffälliger ist, den ein oder anderen Bordstein oder das Berliner Kissen durch mehr Bodenfreiheit eher entschuldigt und eine angenehme Panorama-Übersicht bietet. Damit hat die Marke DS ein Alleinstellungsmerkmal in der Kompaktklasse. Nun müssen die Produktmanager noch an Kleinigkeiten feilen, etwa vermeiden, dass man sich am Aufnäher der Sicherheitshinweise am Sicherheitsgurt in der Nähe der Rückenlehnenverstellung leicht schneiden kann oder dass man im ein oder anderen Fahrzeug den Automatik-Wählhebel nach oben ziehen kann. Technisch und optisch hat DS schon viel zu bieten, jetzt muss im Rahmen des alleinstehenden Premiumanspruches – gerade für den europäischen Markt – noch die Detailqualität nachziehen.

Mehr zum neuen DS4 gibt es auch bei autophorie.

Autogefühl: ***

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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