Subaru Outback 2.5i Test Fahrbericht

Der neue Subaru Outback ist als umfangreich ausgestatteter Allrad-Crossover-Kombi das Spitzenmodell der Marke – abgesehen von der sportlichen Richtung mit dem WRX STi. Wir haben uns das größere Mittelklasse-Modell angesehen und damit auch, was Subaru zu bieten hat, wenn sie aus dem Vollen schöpfen. Von Thomas Majchrzak

Den Subaru Outback gibt es seit vergangenem Jahr in der fünften Generation, er teilt sich die Plattform mit dem Legacy, den es hierzulande nicht mehr gibt, sondern nur noch in Asien und Amerika als Limousine. Den hochgebockten Kombi gibt es dagegen so ziemlich überall. Jüngst hatten wir den ebenfalls noch recht neuen Subaru Levorg im Test, der sich einige, aber nicht alle Gene mit dem Outback teilt (Mischung aus Kompakt- und Mitteklasse-Plattform bei Subaru). Der Subaru Outback steht höher als der Levorg, ist 12 cm länger und im Einstiegspreis 5.000 Euro teurer, er beginnt bei 34.000 Euro. Damit ist der Subaru Outback nach dem kräftigen Sportwagen WRX STi der teuerste Subaru in Deutschland. Die Preise befinden sich aber noch nicht im Premium-Segment, sondern sind mit denen von Volkswagen in höheren Ausstattungen zu vergleichen (s.u.)





Exterieur

SubaruOutback_offroad_02

SubaruOutback_Exterieur_04

SubaruOutback_Exterieur_03

SubaruOutback_Exterieur_01

SubaruOutback_Exterieur_06

SubaruOutback_Exterieur_05

SubaruOutback_Exterieur_07

SubaruOutback_Exterieur_08

SubaruOutback_Exterieur_09

Die Vorgänger-Version hatte noch einen flacheren Kühlergrill und weniger entscheidend designte Scheinwerfer. Nun zeigt sich der neue Subaru Outback mit einem breiten und aufrechten hexagonalen Kühlergrill. Ein moderner kräftiger Look, der auch den Allrad-Ambitionen bei Subaru gerecht wird. Seitlich kommt das höher gelegte Fahrwerk mit den Plastik-Schützern im Offroad-Look zur Geltung (über 20 cm Bodenfreiheit) und signalisiert die Heimat bei den Crossovern. Ansonsten dominiert das Motto form follows function das Seitenprofil, spannend ist es nicht besonders, man erkennt an den Fensterlinien schon, das möglichst viel Platz im Innenraum bleiben soll. Abgesehen vom neuen Kühlergrill ist das Design also recht dezent bis konservativ. Eine Mischung aus Kombi und SUV. Am Heck steht als einziges leicht verspieltes Element der obere Teil der Leuchten nach innen über.

Interieur

Der Subaru Outback zeigt im Interieur ein einfaches, übersichtliches und klassisches Layout. Im Vergleich zum Subaru Levorg wird hier aber mit mehr Chrom-Kontrasten gespielt. Für die Innenseiten der Türen und fürs untere Armaturenbrett gibt es Zierleisten in Alu oder in Holz. Auf den Fotos sehen wir die Alu-Zierleisten, die haptisch ein hoch qualitatives Erlebnis bieten.

Nur im Einstiegs-trimlevel erhält man das kleinere Infotainment-System, ansonsten steht immer das Audiosystem mit 7 Zoll Display, 2 USB-Anschlüssen und 6 Lautsprechern auf dem Programm, wie auch hier auf den Bildern. In der Regel enthält dies auch ein Navi, nur bei den Ausstattungslevels Trend und Active nicht. Auffällig ist, dass das Glasdisplay auf einer Ebene mit der Mittelkonsole liegt. Das kreiert einen übersichtlichen Eindruck. Die Oberfläche des Displays wirkt sogar sehr edel. Auch die Bedienung des Infotainment-Systems ergibt sich von selbst, mit großen Schaltflächen sind die Funktionen wie Apps angeordnet und auch die Reaktionszeiten sind kurz. Überhaupt fällt im gesamten Interieur auf, dass man bei diesem Subaru-Modell besonders viel Wert auf eine gute Verarbeitung gelegt hat.

Die umfangreiche Serienausstattung geht weiter bei der Bergabfahrhilfe und der 2 Zonen-Klimaautomatik. Das hier gezeigte trim level „Comfort“ bietet zusätzlich noch keyless entry und Panorama-Glasschiebedach. Den Benziner gibt es in den Ausstattungslinien Active und Comfort, den Diesel gibt es auch als Einstiegsvariante Trend sowie als Top Ausstattung Sport. Echte Ledersitze gibt es zum Glück nur gesondert als Extra oder in der Sport-Ausstattung, ansonsten hat man die besseren Stoffsitze, wie auch wir in unserem Testwagen. Die Sitze haben schon in der Standard-Einstellung einen ausgeprägten Lendenwirbel-Bereich, auf der Fahrerseite können wir die Lendenwirbelstütze elektrisch noch stärker stellen.

Der Benziner (immer) oder der Diesel ab Ausstattung Active kommt auch mit dem EyeSight-Fahrerassistenz-System, dieses beinhaltet:

– Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung
– Spurhalte- und Spurleitassistent
– Notbremssystem mit Kollisionswarner
– Anfahr-Kollisionswarner
– Notbrems-Lenkassistenz

Das besondere an diesem System ist, dass es über eine Kamera optisch arbeitet und nicht wie bei anderen Systemen per Sensor. Laut Hersteller könne das System damit genauer arbeiten und sei auch günstiger als vergleichbare System, weshalb man es den Kunden dann auch günstiger anbieten könne.

Zusammengefasst: Wenn man Diesel oder Benziner als „Comfort“ Ausstattung wählt, hat man eigentlich alles mit drin, das ist ein einfacher Weg.

Das Platzangebot ist auf den Frontsitzen uneingeschränkt, auch mit Schiebedach gibt es für große Personen genügend Kopffreiheit. Das Schiebedach fällt allerdings etwas klein aus. Im Fond bleibt massig Platz, so lange Beine kann man gar nicht haben, als dass diese da nicht hineinpassen würden. Im Kofferraum geht es mit dem üppigen Platzangebot weiter. Auch hier finden wir praktische Lösungen wie Hebel, mit denen man die Rücksitze direkt umklappen kann. Dann ergibt sich eine ebene Ladefläche. Insgesamt kann man sagen, dass der Subaru Outback wirklich reichlich Platz für alle Lebenslagen bietet.

SubaruOutback_Interieur_09

SubaruOutback_Interieur_10

SubaruOutback_Interieur_03

SubaruOutback_Interieur_02

SubaruOutback_Interieur_04

SubaruOutback_Interieur_01

SubaruOutback_Interieur_06

SubaruOutback_Interieur_07

SubaruOutback_Interieur_08

SubaruOutback_Interieur_05

Motoren

Bei den Motoren gibt es einen 2,5-l-Vierzylinder-Benziner mit 175 PS sowie einen 2,0-l-Vierzylinder-Diesel mit 150 PS. Beide Boxermotoren beschleunigen in gut 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Benziner ist natürlich beatmet, der Diesel hat einen Turbo.

Angegeben ist der Benziner mit 7 l / 100 km, wir erreichen bei unserem Test einen Verbrauch von gut 10 l / 100 km. Das ist aber vergleichbar mit dem 1,6 Liter Turbo im Levorg. Mehr Hubraum ohne Turbo heißt also nicht unbedingt mehr Verbrauch.

Der stärkere 3.6 Liter Benziner mit 260 PS ist dagegen den Märkten USA und Kanada vorbehalten.

Unser Testwagen, also der Benziner mit Ausstattung Comfort, liegt dann bei einem Preis von 38.500 Euro – was übrigens ganz genau dem Preis eines VW Passat Alltrack entspricht. Sehr interessant.

Fahrverhalten

Serienmäßig kommt der Subaru Outback natürlich mit Allrad, wie immer bei Subaru, und auch wieder mit dem stufenlosen Automatikgetriebe Lineartronic (CVT, Continuously Variable Transmission). Diese Automatik funktioniert ganglos, und so fühlt sie sich auch an. Der Outback beschleunigt also wie an der Schnur gezogen ohne groß spürbare Übergänge, das ist komfortabel. Gleichzeitig fühlt sich das in Verbindung mit dem 2,5 Liter Sauger-Benziner mit 175 PS sehr kraftvoll an, man hat also subjektiv das Gefühl einer schnelleren Beschleunigung. Tief sonor hört sich der Sauger allerdings nicht an, akustisch macht er eher den Turbo.

Am Lenkrad kann man die Gaspedalkennlinie und die Motorcharakteristik noch feintunen. So gibt es einen Sport-Modus, bei dem das Gaspedal schneller reagiert und der Motor höher dreht. Der Modus ist aber in der Regel nicht vonnöten, da der Outback auch im normalen Fahrmodus sehr schnell reagiert.

Auffällig ist die gute Übersicht: Man sitzt selbst in der tiefsten Sitzeinstellung relativ hoch, weil die Türen nicht weit hochgezogen sind bzw. die Fensterlinie sehr tief liegt. Das hießt: Eine gute Sicht nach draußen. In Verbindung mit dem höher gelegten Fahrwerk sorgt das für eine echte Offroad-Atmosphäre. Man spürt, dass der Subaru Outback sich im Gelände wohl fühlt.

Die Lenkung vermittelt übrigens ein recht natürliches Gefühl, ist keineswegs schwammig, beim Einparken vielleicht sogar für Menschen ohne viel Kraft in den Armen mit etwas zu viel Widerstand versehen. Dafür gibt sie beim schnelleren Fahren ein sichereres Stimmungsbild.

Offroad testen wir den Subaru Outback mit dem X-Mode, dem Geländemodus. Dabei wird die Bergabfahrhilfe aktiviert, die wir direkt ausprobieren. Man nimmt den Fuß von Gas oder Bremse und lässt einfach rollen, das Fahrzeug bremst zuverlässig dann von selbst und lässt den Outback langsam den Berg hinunter rollen. Zudem sorgt das X-Modus bis 20 km/h für eine geschmeidige Charakteristik von Motor, Getriebe und Lenkung, so dass das Offroad-Fahren erleichtert wird. Kombiniert mit der ausreichenden Bodenfreiheit und dem Unterbodenschutz sind wir angenehm überrascht, was der Outback offroad kann.

SubaruOutback_offroad_03

Abmessungen

Länge: 4,81 m
Breite: 1,84 m
Höhe: 1,60 m
Radstand: 2,74 m
Leergewicht: 1.582–1.689 kg

Fazit: Der Subaru Outback ist durchweg das Vorzeigemodell der Marke. Das Exterieur wurde für die neue Generation gerade in der Front aufgehübscht, bleibt jedoch im Großen und Ganzen eher konservativ, was bisherige Kunden wahrscheinlich aber auch eher honorieren als abstrafen. Das Interieur ist nicht nur zweckmäßig, sondern bietet mit dem Infotainment-System auch alle modernen Annehmlichkeiten. Die Verarbeitung von Materialien, Knöpfen und Zierleisten ist auf einem sehr hohen Niveau, Subaru zeigt, dass das nicht nur die Deutschen können. Platz gibt es reichlich in allen Bereichen. Das Fahrverhalten schließlich vermittelt grundsätzlich bereits auf der Straße ein Offroad-Gefühl, das durch das höhere Fahrwerk, die niedrigen und steilen Fensterlinien und die damit gute Übersicht sowie durch den permanenten Allrad-Antrieb zustande kommt. Offroad wiederum ist der Subaru Outback erstaunlich vielseitig. Spektakulär ist er keineswegs, auch nicht einzigartig. Aber in allen Belangen so richtig gut.

Autogefühl: ****

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak