Volkswagen VW Caddy Alltrack Testbericht

Die neue Generation des Volkswagen Caddy haben wir hier bereits einmal in verschiedenen Versionen für Pkw und Nfz vorgestellt. Nun folgt die Offroad-Version VW Caddy Alltrack als umfangreich ausgestattete Variante des kleinen Lastesels. Von Thomas Majchrzak

Der VW Caddy Alltrack basiert auf dem trim level Trendline und hat dazu noch spezifische Eigenschaften. Während ein Basis-Caddy-Pkw gut 18.000 Euro kostet, landet der Caddy Alltrack mit der Basismotorisierung bei gut 24.500 Euro. Schluss ist erst bei knapp 40.000 Euro, wenn man alles an Motorisierung und Ausstattung nimmt.





Exterieur

VWCaddy_Alltrack_offroad002

VWCaddy_Alltrack_offroad004

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_006

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_008

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_007

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_009

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_013

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_012

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_014

Das praktische quadratische Exterieur des VW Caddy wird beim Alltrack mit zahlreichen Elementen in Richtung Offroad aufgeschmückt, etwa den schwarzen Plastik-Umrandungen der Radhäuser, die man üblicherweise bei „Allroad“ oder „Alltrack“-Modellen findet. Dazu kommen Dachreling und Außenspiegel in silber, Privacyverglasung, abgedunkelte Rückleuchten und 17-Zoll-Alufelgen im Zweifarben-Look. Insgesamt ergibt sich damit ein moderner Crossover-Look, der den ansonsten eher biederen Caddy wirklich sehr emotional macht. Gerade, wer mit Freizeitequipment unterwegs ist, kann sich somit eher mit dem Caddy auch schon von außen identifizieren. Die gezeigte Außenfarbe ist übrigen Mojave-Beige, etwas gewöhnungsbedürftig, aber zusammen mit dem Offroad-Look und den zweifarbigen Felgen wird ein Schuh draus.

Interieur

Im Interieur gibt es Zierleisten aus Carbon und Chrom, Pedalerie in Aluminiumoptik sowie Alltrack-Sitze mit einem speziellen Stoffbezug und Außenwangen in Mikrofaser. Eine klasse Kombination. Dank der aufrechten Sitzhaltung und der weichen Polsterung ergibt sich ein optimales Reisegefühl. Dazu trägt auch die Panorama-Windschutzscheibe bei. In kaum einem anderen Fahrzeug kann man so viel von der Umgebung der Landschaft miterleben, ohne das Dach öffnen zu können. Auch Klimaanlage und das Radio Composition Colour gehören mit zum Ausstattungsumfang.

In unserem gezeigten Testwagen sind ferner noch weitere Extras verbaut, wie das Navi. Die Software ist einfach zu bedienen und sehr intuitiv, zudem reagiert der Prozessor sehr schnell. Einziges Manko: Der Screen ist noch relativ weit niedrig angeordnet, so dass man während der Navigation immer mal wieder einen Blick nach unten wirft. Das kann ablenken. Denn die zweite Navi-Anzeige in der Mitte der Instrumente hilft in Grau und 2D nicht so wirklich.

Die Ausstattungstrims des VW Caddy teilen sich gewöhnlich auf in Conceptline, Trendline und Highline; der Alltrack basiert auf dem mittleren Niveau und sattelt dann etwas darauf. Dabei ist er noch 2.500 Euro günstiger als eine Highline-Ausstattung. Allerdings kann man sich natürlich auch einen top ausgestatteten Alltrack bestellen.

Grundsätzlich zeichnet sich das Interieur durch eine einfache Bedienung und die Schlichtheit, aber einer guten Verarbeitung aus. Und natürlich das Haupt-Thema: Platz. Fünf große Erwachsene können problemlos reisen, obwohl das Fahrzeug ja nur 4,50 m lang ist. Selbst bei 1,90 m bleibt hinten noch Kniefreiheit. Und auch der mittlere hintere Sitz ist voll nutzbar, ohne Komforteinschränkung. Das findet man selten.

Die Flexibilität geht dadurch weiter, dass man die Rückbank einmal umlegen und dann noch umklappen kann, wenn man eine ganz ebene Ladefläche benötigt. Schießlich lässt sie sich auch komplett ausklinken (2/3 1/3 Split) und auch notfalls alleine mit etwas Kraft aus dem Fahrzeug nehmen. So wäre es auch vorstellbar, in einem Caddy Alltrack mit Pkw-Bestuhlung diese zu entfernen und ein Mountainbike quer ohne Umbau einfach hinten reinzustellen. Für den gewerblichen oder häufigen sportlichen Einsatz gibt es übrigens auch die Kasten-Version für den Alltrack.

Die Heckklappe öffnet weit, was unpraktisch ist, wenn man nah irgendwo dran steht. Aber dafür öffnet sie dann so hoch, dass man auch fast mit 2 m Körpergröße noch darunter stehen kann. Die Ladekante ist so niedrig, dass man Gepäck kaum hochhieven muss.

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_003

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_001

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_002

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_000

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_004

VW_Volkswagen_Caddy_Alltrack_005

Motoren

Für den Caddy Alltrack gibt es zahlreiche Motorisierungen, auch welche ohne Allrad.

Benziner
1.2 l 84 PS
1.0 l 102 PS
1.4 l 125 PS

Erdgas
1.4 l 110 PS

Diesel
2.0 l 75 PS
2.0 l 102 PS
2.0 l 122 PS mit Allrad (4MOTION in Verbindung mit 6-Gang-Schalter)
2.0 l 150 PS
2.0 l 150 PS mit Allrad (4MOTION in Verbindung mit 6-Gang-DSG)

Letztere Topversion landet dann bei 38.000 Euro.

Fahrverhalten

Wie der Name Alltrack schon sagt, ist hier der Allrad-Antrieb im Spiel. Heißt hier: Vorderräder plus bei Bedarf die Hinterräder über eine Kupplung. Allerdings nur optional. Und genau diesen Motor fahren wir, den 2 Liter Diesel mit 150 PS und Allrad mit DSG. Das Doppelkupplungsgetriebe sorgt für einen ruhigen und entspannten Lauf, man kann sich auf den Verkehr konzentrieren. Der Diesel ist auch für Überholmanöver auf der Autobahn geeignet, wobei der Caddy natürlich kein Racecar ist. Lenkt man schnell hin und her, kann man Lastwechsel provozieren, aber für Autobahnauf- und Abfahrten ist das Fahrwerk auf jeden Fall stabil genug. Der Fokus liegt beim Komfort, was sich in das Gesamtkonzept einfügt. Ein geräumiges Reisegefühl für alle Personen.

Wir testen den neuen VW Caddy Alltrack auch auf einem Offroad-Gelände und sind überrascht, was der kleine Crossover-Kasten so alles drauf hat. Denn obwohl das Fahrzeug schließlich sehr hoch aussieht, liegt der Schwerpunkt niedrig und so sind auch erstaunliche seitliche Schräglagen möglich, wie Fotos und Videos zeigen.

Der Allradantrieb sorgt dafür, dass man auch große Steigungen mit relativ niedriger Drehzahl und wenig Schwung meister kann. Die Verteilung liegt so: Vorderräder 50 bis 100 Prozent Drehmoment, Hinterräder 0 bis 50 Prozent. Maximal also fifty-fifty. Auf der Straße ist der Caddy also vorwiegend mit Frontantrieb unterwegs. Bei der Abstimmung hat man sich übrigens weitgehend an dem Elektronik-Allrad-Setup des neuen VW Tiguan orientiert. Das Fahrwerk ist durchaus im VW Caddy Alltrack so verzeihend, dass es auch die Bodenwellen auf der Allradstrecke gut ausgleicht. Man braucht also für die Offroad-Freizeit jetzt keinen Pickup mehr. Die Bodenfreiheit ist übrigens nicht an die Alltrack-Ausstattung gekoppelt, sie ist generell bei den Allrad-Modellen 2,5 cm erhöht.

VWCaddy_Alltrack_offroad003

VWCaddy_Alltrack_offroad005

VWCaddy_Alltrack_offroad000

Abmessungen

Länge: 4,50 m (Den Alltrack gibt es nicht als Caddy Maxi)
Breite: 1,79 m / 2,06 m (mit Außenspiegeln)
Höhe: 1,83 – 1,88 m
Radstand: 2,68 m

Fazit: Der neue VW Caddy Alltrack ist auf den ersten Blick nur ein Designpaket für außen und innen. Aber dieses Paket kann tatsächlich so viel leisten, dass es den VW Caddy auf ein emotionales Level hebt, was ein Kaufargument sein kann. Der Crossover-Look steht dem Caddy richtig gut. Außerdem bekommt man so auch die besten Sitze, die es für den Caddy gibt. Die Offroad-Fähigkeiten sind erstaunlich gut. Materialverbeitung, Platzangebot und Flexibilität im Innenraum werden groß geschrieben. Ein Auto, das kaum Kritik aufkommen lässt. Nur ein Schnäppchen ist ein voll ausgestatteter Alltrack natürlich nicht mehr. Aber immer noch deutlich günstiger, als wenn man einen T6 nehmen würde. Und der Caddy bietet schließlich schon mehr Raum, als man von außen denken mag.

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel

Weitere Perspektiven auf den neuen Caddy Alltrack:
1300ccm
der-autotester
der-autoblogger
automativ

VWCaddy_Alltrack_offroad001