Smart fortwo & forfour Brabus Testbericht

Der leistungsstärkste Smart aller Zeiten, so kann man den Smart fortwo Brabus mit 109 PS titulieren. Was hier wirklich hinter steckt, zeigt unser Testbericht. Wir zeigen zudem auch den Smart forfour Brabus. Von Thomas Majchrzak

2015 hat Smart weltweit 120.000 Fahrzeuge verkauft, eine Steigerung um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr – was natürlich maßgeblich an der Einführung der neuen Generation lag. Das Bottroper Tuningunternehmen Brabus ist seit jeher für ihre Tuningarbeiten bei Mercedes-Benz Modellen bekannt und fand dann auch seinen Einstieg in die Daimler-Tochter Smart. Offensichtlich sportlicher und leistungsstärker ist der neue Smart fortwo Brabus, erhältlich ab 19.170 Euro. Ebenso gibt es die Brabus-Variante, wie unsere Fotos zeigen, als fortwo Cabriolet (22.970 Euro) und als forfour Viertürer (20.520 Euro).




Exterieur

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forfour Brabus

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Die zweite Smart fortwo Generation verfolgte noch das Design-Konzept der “one box”, also ein Seitenprofil ohne eine separate Motorhaube. Der Smart fortwo der dritten Generation folgt dem Konzept des “One and a half box”, so zeigt er eine kleine Motorhaube vorne. Dadurch sieht der Smart fortwo ein wenig mehr “normal” aus und eben wie andere Autos. Während anfangs viel Skepsis herrschte, gewöhnt man sich doch an den Look des neuen Smart, und wenn man dann eine alte Generation vorbeifahren sieht, wird klar, dass er doch ein Stück stringenter und moderner ist.

Beim neuen Smart fortwo Cabrio gibt es keine neue Verdeck-Konstruktion, hier hat man das alte System übernommen. Schade, vielleicht hätte man es noch ein wenig vereinfachen können. Von Smart heißt es dazu, eine neue Konstruktion wäre erstens zu teuer gewesen und zweitens seien die Kunden damit zufrieden gewesen. Grundsätzlich sind mehrere Stufen des Offenfahrens möglich: Zunächst kann man das Stoffverdeck wie ein Schiebedach elektrisch zurückfahren. In der zweiten Stufe kann man den hinteren Part auch noch herabsenken. Witzigerweise sorgt das gefühlt für bessere Windeigenschaften als beim geschlossenen Level.

Ganz generell wird der neue Smart Brabus mit einem kräftigeren Frontspoiler, einer Heckstürze in Karosseriefarbe und einem Heckdiffusoransatz ausgeliefert. Nebenbei wurde dem Brabus eine eigene Sportabgasanlage verpasst. Serienmäßig werden der fortwo und das fortwo Cabrio Brabus mit 16 Zoll Felgen in der Front und 17 Zoll Felgen am Heck ausgestattet. Der Smart forfour Brabus erhält jeweils 17 Zöller. Ebenfalls liegt der sportliche Smart etwa 10 mm tiefer als die Standardversion. Wie gewöhnlich bei Sondermodellen, wurde auch der Smart mit einem Brabus Schriftzug ausgestattet.

Die Leuchten funktionieren mit Halogen, außer die dritte Bremslichtleute, welche mit LED-Technologie kommt. Ebenfalls wird LED für das Tagfahrlicht verwendet. Gegen Aufpreis können die gesamten Rückleuchten im Rahmen der Xclusive Ausstattungslinie mit LED ausgestattet werden. Dieses Paket beinhaltet ebenfalls einen Xclusive Schriftzug.

Nebelscheinwerfer und ein elektrisches Stoff-Faltdach (forfour) sind optional verfügbar, man sieht es hier auch bei der forfour-Variante.

Interieur

360° Überblick (mit der Maus bewegen oder mobiles Gerät bewegen)

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Rundliche Formen und damit ein poppiges Design bestimmen dieses kleine Lifestyle-Gefährt. Gleichzeitig finden wir viele große und makellose Oberflächen, die in dieser Hinsicht durchaus eine Verwandtschaft mit Mercedes aufbaut. Allerdings nicht zu hundert Prozent bei der Materialqualität, denn hochklassig Premium ist der Smart fortwo der neuen Generation nicht. Dennoch wurde die Materialqualität gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert. In der Brabus-Variante warten nun noch zusätzliche sportliche Elemente wie weiße Kontrastnähte und Alupedale.

Zu unserem Erfreuen werden die Sitze des Smart Brabus serienmäßig mit Kunstleder außen und Dinamica-Mikrofaser innen ausgeliefert. Leider setzt das Tochterunternehmen der Daimler AG weiterhin auf Echtleder beim Multifunktions-Sportlenkrad und dem Schaltknauf. Schaltwippen stehen optional zur Verfügung.

Die Instrumentenanzeige hat eine Größe von 3,5 Zoll. Des Weiteren kommen Smart fortwo und forfour Brabus jeweils mit einem Panoramadach.

Im Hinblick auf Sicherheit wird Smart fortwo und forfour Brabus mit folgenden Features serienmäßig ausgestattet:
– Akustischer und optischer Abstandswarner
– Berganfahrhilfe

Seinen Smart Brabus kann man für 3.000 Euro mit der Brabus Xclusive Ausstattungsvariante ausstatten. Dieses Paket, das auch auf unseren Fotos zu sehen ist, enthält folgende Ergänzungen:
– Tierhautsitze
– Ein Zusatzinstrument, welches neben der Cockpituhr auch ein Drehzahlmesser beinhaltet
– „Ready Space Sitze“ mit entnehmbarer Cargobox und klappbar im Verhältnis 50:50
– Instrumententafel in Stoff/Lederoptik
– Halogenscheinwerfer mit Welcome-Funktion

Des Weiteren kann man gegen Aufpreis auch ein 7 Zoll großes Touchdisplay, eine Klimaanlage, sowie ein höhenverstellbares Lenkrad und einen höhenverstellbaren Fahrersitz beziehen. Weitere Extras sind Rückfahrkamera, Spurhalteassistent und Einparkhilfe.

Für eine bessere Atmosphäre gibt es ebenfalls eine Ambientebeleuchtung, die zum Beispiel das Extra-Staufach unten an der Mittelkonsole umrahmt. Das JBL Soundsystem liefert für das kleine Fahrzeug einen guten Sound, wobei es im Kofferraum ordentlich Platz klaut.

Der Sitzkomfort ist für große Menschen vorne überhaupt kein Problem. Die eher aufrechte Sitzposition macht selbst den fortwo durchaus langstreckentauglich. Die Tieferlegung ist auch statisch nicht zu spüren. Im forfour kommen zwei Sitze mit wenig Beinfreiheit hinzu, für Kinder ist das in Ordnung, für vier Erwachsene wird es schwierig. Aber mit dem forfour bekommt man für einen vergleichsweise geringen Aufpreis schon direkt mehr Auto.

Motoren

Im normalen Smart fortwo stehen dem Käufer folgende Motorisierung zur Verfügung:

1 Liter 3 Zylinder Benziner mit 61 PS, natürlich beatmet (15,6 Sek. 0-100 km/h)
1 Liter 3 Zylinder Benziner mit 71 PS, natürlich beatmet (14,1 Sek. 0-100 km/h)
0,9 Liter 3 Zylinder Turbo-Benziner mit 90 PS (10,4 Sek. 0-100 km/h)

In der Brabus-Variante steht dem Käufer nur die starke Turbo-Variante zur Verfügung, die dann noch leistungsgesteigert wurde:

0.9 Benziner 3-Zylinder Turbo-Benziner mit 109 PS (9,5 Sek. 0-100 km/h)
4,6 l/100 km (kombinierter Wert)

Dazu kommt, dass der Brabus serienmäßig mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und natürlich dem Smart-typischen Heckantrieb kommt, was hier dann noch passender ist.

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Fahrverhalten

Die 19 Mehr-PS sind durchaus spürbar, gerade auf der Autobahn, sind aber kein Game-Changer. Mit dem normalen Turbo-Motor wird man auch glücklich. Viel größer ist der Unterschied beim Sound, die Brabus-Version röhrt die ganze Zeit, auch in den Innenraum. Wer den sportlichen Klang mag, freut sich, ansonsten wirkt der Sound dauerhaft eher etwas störend. Die 10 mm Tieferlegung sorgt für noch mehr GoKart-Spaß, es macht immer wieder Laune, in den engsten Kehren einfach einen U-Turn zu machen, der smart fortwo kennt fast keinen Wendekreis. Die Lenkung ist angenehm direkt. Das Fahrwerk ist zwar straffer als in der Normalversion, aber nicht zu unkomfortabel. Für den Alltag in der Stadt ist man also noch gerüstet.

Laut wird es auf der Autobahn ab 120 km/h, und mit dem Cabrio kann man gut 100 km/h entspannt offen fahren – übrigens immer besser auf der größten Cabrio-Öffnungsstufe, weil es dann weniger windet.

Ein nettes Racing-Feature ist die Art Launch Control, bei der man mit Treten der Bremse mit dem linken Fuß und Betätigen des Gaspedals mit dem rechten Fuß den Smart Brabus bis auf 3.000 Umdrehungen/Min „vordrehen“ lassen kann. Dann löst man die Bremse und der kleine Flitzer schießt nach vorne. Im Leerlauf lässt sich der Sound übrigens kaum testen, da will der Motor nicht wirklich hochdrehen.

Abmessungen

Länge: 2,69 m (fortwo) / 3,49 m (forfour)
Breite: 1,66 m
Höhe: 1,55 m
Radstand: 1,87 m

Fazit: Smart fortwo und forfour Brabus zeigen sich als kleine Sportskanonen mit exklusivem Exterieur wie Interieur und noch mehr agiler Spritzigkeit auf der Straße. Der Sound ist der größte Unterschied, und daran scheiden sich die Geister. Die einen finden es toll, andere wären dauerhaft ein wenig davon im Innenraum genervt, das muss man ausprobieren. Sicher sein muss man sich auch beim Preis, denn die Brabus-Version ist sicher die teuerste Art, Smart zu fahren.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Michel Weigel

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