Volkswagen Beetle Dune Cabriolet und Coupé Testbericht

Für den Käfer der Neuzeit gibt es nun auch eine Variante im Crossover-Look. Als Volkswagen Beetle Dune Cabriolet wird daraus eine Variante, die eine ganz kleine Nische besetzt, aber umso mehr Aufmerksamkeit erregt. Wie viel Lifestyle bietet der Beetle Dune? Von Thomas Majchrzak

Den VW Beetle Dune gibt es sowohl als Coupé (ab 24.000 Euro) als auch als Cabrio (ab 28.225 Euro). Damit reiht sich diese Ausstattungsvariante jeweils preislich hinter der R-Line, Exclusive Design und Exclusive R-Line ein – aber liegt schon mehr als 5.500 Euro über der Einstiegsversion.

Die erste Generation des VW New Beetle (1997 – 2010) hatte übrigens stark mit Qualitätsmängeln zu kämpfen, im Dekra-Gebrauchtwagenreport fällt er stark negativ auf, mit typischen Mängeln bei verschlissenen Bremsscheiben und Bremsbelägen, gebrochenen Federn, beschädigten Gummilagern der Achsaufhängung sowie Ölverlust von Motor und Getriebe. Übrigens als einziger Volkswagen. Und tatsächlich war und ist der VW Beetle auch der einzige VW, der hierzulande verkauft wird und aus Mexiko importiert wird.

Die zweite Generation, die seit 2011 gebaut wird, behauptet sich allerdings bislang in der Mängelstatistik, offensichtlich hat man die Qualitätsmängel in Mexiko überwunden. Zudem steht man nun auch schon relativ weit im Modell-Zyklus, so dass genug Erfahrungen gesammelt werden konnten. Insofern sind wir guter Dinge, dass wir mit dem neuen VW Beetle Dune Cabriolet auch lange Spaß haben können.

Jüngst gab es viele sehr gute Angebote für den Beetle, es lohnt sich also, danach einmal Ausschau zu halten, es gab z.B. auch ein krasses Null-Leasing-Angebot für knapp 100 Euro / Monat ohne Anzahlung, direkt vom VW-Händler.




Exterieur

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Schaut man sich den Beetle genauer an, so erkennt man die traditionellen Linien des Käfers. Runde Front- und Heckleuchten wie auch ein rund gehaltenes Dach lassen einen an den Klassiker aus dem vergangenen Jahrhundert erinnern. Das weniger aggressiv wirkende Äußere lässt das Fahrzeug vertraulich und familiär wirken, doch der Dune kann mit seinem Crossover-Look auch ganz anders. Das zeigen die schwarz gestalteten Offroad-Stoßfänger und der hochglanz-schwarze Heckspoiler. Die auffällige gelbe Farbe „Sandstorm Yellow Metallic“ muss man übrigens extra zahlen, ist aber sozusagen die Signature-Farbe des Beetle Dune.

Rein von der Serienausstattung unterscheiden sich Coupé und Cabriolet kaum. Beide kommen mit 18-Zoll-Felgen, welche die maximale Größe darstellen. Gegen Aufpreis gibt es nur ein anderes Felgen-Design, dann ebenfalls in Sandstorm Yellow.

Im Gegensatz zu anderen Beetle Modellen liegt das Fahrwerk beim Dune 10 mm höher, diese minimale Erhöhung macht sich natürlich im Design kaum bemerkbar. Von Haus aus sind die Heckleuchten mit LED-Technologie ausgerüstet. Gegen Aufpreis erhält man ferner LED-Tagfahrlicht und LED-Kennzeichenbeleuchtung. Wem die serienmäßigen „Dune“ Beklebungen nicht genug sind, der kann sich für gut 50 Euro „Beetle“, „Käfer“ oder auch „Volkswagen“ im Retro-Stil auf die Kofferraumklappe montieren lassen. Ebenso sind weitere Dekorfolien erhältlich, die, wie schon beim Scirocco, etwas bemüht wirken. Wer beim Coupé noch ein wenig das Gefühl von Freiheit spüren möchte, kann für rund 1.000 Euro ein Panorama-Schiebedach bestellen.

Insgesamt erregt der VW Beetle Dune viel Aufmerksamkeit und erntet Sympathien. Ein extrovertierter Käfer mit modernem Crossover-Look.

Interieur

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Der äußerliche Charme mit den runden Elementen wurde auch ins Interieur übernommen, so sind z.B. die Instrumente auffällig rund gehalten. Generell ist der Innenraum sehr übersichtlich und die verwendeten Materialien wurden ordentlich verarbeitet. Man merkt zwar, dass hier nicht die neueste VW-Technik verwendet wurde, aber man kann nicht sagen, dass einem auffällt, dass dieser VW in Mexiko gebaut wurde und nicht in Deutschland.

Für den Beetle Dune ist der Innenraum ebenfalls in der Sonderfarbe Sandstorm Yellow gehalten, für das Interieur ist das sogar inklusive. Serienmäßig gibt es ein Tierhaut-Lenkrad mit einem eigenen Dune-Logo, das optional auch als Multifunktionslenkrad erhältlich ist. Lustig: Das Lenkrad ist extrem dünn, was einen Retro-Stil erzeugt, optisch wie haptisch. Des Weiteren sind die Sportsitze von Haus aus mit Stoff überzogen (außen Kunstleder), eine Tierhautvariante ist optional erhältlich, wir können jedoch nur davon abraten. Die Stoffsitze sind attraktiv mit Kontrastnähten gestaltet und fügen sich in den Sandstorm-Stil ein. Der Komfort ist für einen Kompaktwagen in Ordnung. Platz ist auch ausreichend für größere Menschen.

Das optional verfügbare Infotainmentsystem ist wie gewohnt zuverlässig und punktet durch verschiedene Bedienmöglichkeiten, so kann man es via Touch oder über Knöpfe bedienen. Auch die Smartphone-Schnittstelle App-Connect ist verfügbar. Weitere gelbe Ziernähte geben dem Interieur noch ein wenig mehr Struktur. Nach unten öffnet das Handschuhfach, das Fach, das nach oben öffnet, nennt man Käferfach – ein nettes Detail.

Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und das Abbiegelicht sind serienmäßig mit an Bord, hinzukommt eine Berganfahrhilfe und der ParkPilot. Optional gibt es neben einer Rückfahrkamera auch den „Blind Spot“ mit Ausparkassistenten, der den Fahrer optisch vor einer Gefahr beim Spurwechsel oder Abbiegen warnt. Die optional erhältliche Diebstahlwarnanlage Plus beinhaltet eine Innenraumüberwachung und Safe-Sicherung. Als weitere Funktionen gibt es Keyless Entry, Sprachbedienung und ein Fender Soundsystem, welches durchaus einen soliden Eindruck hinterlassen hat. Im Rahmen des Comfort Paket gibt es auch das Climatronic-System. Wir hätten uns noch Möglichkeiten wie die City-Notbremsfunktion oder eine Active Cruise Control zumindest optional gewünscht.

Im Fond verbleiben lediglich Notsitze, Erwachsene können dort nicht wirklich sitzen. Aufgrund der geringen Länge von 4,29 m und dem stark abgerundeten Fahrzeugheck ist der Kofferraum nicht allzu geräumig. Laut Volkswagen sollen hier 225 Liter Platz finden. Der mehrwöchige Urlaub kann damit nicht in Angriff genommen werden, jedoch ist dieser Platz für den Wocheneinkauf und ein Wochenendreise noch gerade so ausreichend, wenn man die Rücksitze dann mit benutzt, etwa für eine Reisetasche. Ferner gibt es die Möglichkeit, die Rücksitze umzuklappen. Das Windschott ist clever in der Kofferraumdecke verstaut, wenn man es demontiert.

Motoren

Preisangaben für das VW Beetle Dune Coupé, Aufpreis für das Cabriolet jeweils ca. plus 4.000 Euro

Benziner:
1.2 TSI, 105 PS, 5,5 l/10 km, ab 24.000 Euro
1.4 TSI, 150 PS, 5,7 l/100 km, ab 26.700 Euro
2.0 TSI, 220 PS, 6,8 l/100 km, ab 29.800 Euro (6,7 Sek. 0-100 km/h)

Beim Benziner hat man jeweils die Wahl zwischen einem 6-Gang-Manuellgetriebe und einem 7-Gang-DSG (Aufpreis ca. 2.000 Euro).

Diesel:
2.0 TDI, 110 PS, 4,4 l/100 km, 26.700 Euro
2.0 TDI, 150 PS, 4,8 l/100 km, ab 29.200 Euro

Während der kleinere Diesel lediglich mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe kommt, besitzt der größere Dieselmotor ein 6-Gang-Schaltgetriebe und wahlweise ein 6-Gang-DSG.

Die Verbrauchsangaben wurden vom Hersteller im kombinierten Zustand ermittelt, für realistische Werte sollte man jedoch zwei bis drei Liter auf die Angaben addieren.

Fahrverhalten

220 PS in der Kompaktklasse, das ist schon kräftig, um es gleich vorweg zu nehmen, reicht ein 150 PS starker Motor für den Beetle durchaus aus. Natürlich macht es mehr Spaß mit dem stärkeren Motor zu fahren, doch hierbei sollte man differenzieren, ob sich der Aufpreis von mehr als 5.000 Euro aus der Basisvariante rentiert. Wenn man das Geld investiert, dann erhält man einen Motor, der auch im sechsten Gang auf der Autobahn noch leicht von 100 auf 130 km/h beschleunigen kann. In der Stadt gibt sich der 2.0 TSI spritzig. Der Verbrauch landet zwischen 6,5 (Autobahn Tempomat) und 9 l / 100 km (nur Stadtverkehr), je nach Fahrweise und Einsatzzweck. Unser Mittelwert: 8 l / 100 km. Zu dem agilen Fahrgefühl verhilft auch die leichtgängige Lenkung. Insgesamt ist der VW Beetle Dune leichtfüßig und spaßig zu fahren. Retro-Fun in einem modernen Auto. Das Fahrwerk ist etwas schlechter als die top-modernen VW-Dämpfervarianten, aber immer noch ordentlich und gut.

Im Cabriolet hat man die hinteren Sitze in der Regel mit dem großen Windschott bedeckt. Dieses leistet ordentliche Dienste, so dass man 100 km/h locker auf der Autobahn offen fahren kann. In puncto Windgeräusche hilft es, wenn man die Persenning aufzieht, die glattere Oberfläche reduziert den Windwiderstand und auch die Störgeräusche. Schade, dass man keine Verdeck-Konstruktion finden konnte, bei der das nervige Montieren entfällt. In der Praxis werden die meisten wohl ohne die Abdeckung fahren, damit man immer flexibel das Verdeck auf und zu machen kann – übrigens auch bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h.

Abmessungen

Länge: 4,29 m
Breite: 2,02 m
Höhe: 1,50 m und max. 1,97 m beim Ein- oder Ausfahren des Dachs beim Dune Cabriolet
Radstand: 2,54 m
Leergewicht: 1.274–1.505 kg

Fazit: Das VW Beetle Dune Cabriolet stellt eine recht teure Variante des Käfers dar, die dafür mit viel Ausstattung und Style kommt. Es geht schon in Richtung Crossover-Cabrio, auch wenn der Beetle Dune nur 10 mm höher steht. Der Volkswagen Beetle Dune bietet ein Gefühl von Retro und Oldtimer, kommt aber gleichzeitig mit moderner Technik und Infotainment. Die Bauform ist natürlich wenig praktisch, es bleibt kaum Stauraum und auch die Verdecklösung ist suboptimal. Dafür gibt es kaum andere Neuwagen mit so viel Charme. In der neuen Beetle-Generation und gerade als Crossover ist der Beetle auch in der Käuferschicht universeller. Die Qualität stimmt und das agile Fahrverhalten ebenfalls. Und selbst wenn das Sondermodell im Preis höher liegt, gibt es insgesamt gesehen kaum günstigere Fun-Coupés oder Cabrios auf dem Markt.

Autogefühl: ****

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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