Subaru Forester XT Facelift Testbericht

Der Subaru Forester ist das wichtigste Modell der Marke in Deutschland, und als Kompakt-SUV befindet er sich in einem noch wachsenden Segment. Jüngst hat der Forester eine Produktaufwertung erhalten, wir schauen uns die aktuelle Version im Fahrbericht an. Von Thomas Majchrzak




Subaru gilt weiterhin als Nischen-Marke auf dem deutschen Automobilmarkt, trotz der steigenden Verkaufszahlen in den letzten Jahren. Auf dem amerikanischen Kontinent ist die Situation eine ganz andere, denn mit mehr als einer halben Million Neuzulassungen von April 2015 bis März 2016 lag der japanische Hersteller dort vor Volkswagen. Eins der Erfolgsmodelle ist jenseits und diesseits des Atlantiks der Subaru Forester, ein Kompakt-SUV. Die Preise in Deutschland reichen von 26.000 Euro bis 41.000 Euro.

Exterieur

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An der Front weist der Kühlergrill nun eine gröbere Gitter-Struktur auf. In höheren Ausstattungsvarianten zeigen die LED-Tagfahrleuchten eine C-Form, was dem Forester eine neue moderne Note verleiht. Die Front ist grundsätzlich klassisch und bullig, sagt mehr klassischer Offroader denn hippen Lifestyle-SUV. Für den Forester stehen 17 und 18 Zoll große Felgen zur Verfügung. Im Seitenprofil bleibt das SUV ebenfalls seinem klassischen Design treu: eine relativ lange Motorhaube, eine leichte Anhebung der unteren Fensterrahmen-Linie und eine durchaus prägnante Kante zum Heck hin. Neu gestaltet wurden im Rahmen des Facelifts auch die Rückleuchten, die mit LED-Bremslichtern ausgestattet sind. Ferner bilden die Rücklichter in ihrer hellen Einfassung einen Kontrast zur Außenfarbe, die hier Quarz-Blau ist. Insgesamt agiert Subaru eher konservativ, hier findet man noch eine eher kantige SUV-Form, während viele andere Hersteller ein rundliches Design bevorzugen. Mittlerweile ist das also ein Alleinstellungsmerkmal.

Interieur

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Der Innenraum vermittelt beim ersten Betreten ein Gefühl von Wertigkeit und solider Verarbeitung. Im Zuge des Facelifts wurden die Oberflächen von Türverkleidungen, Lenkrad, Cockpit-Instrumenten und Dekorleisten überarbeitet, das merkt man. Besonders hervorzuheben sind die Metallumrundugen der Klimaanlagen-Knöpfe. Hinzugekommen ist auch ein neues Farb-LCD-Display (ab Exclusive). Das zweite Informations-Display für Verbrauch & Allrad-Info oberhalb wirkt dagegen etwas in die Jahre gekommen. Dieses ist im Gegensatz zum Haupt-Screen nicht mit Touch-Sensor ausgestattet. Die generelle Leistung des Infotainmentsystems ist nicht überragend, aber auch nicht unterdurchschnittlich. Es arbeitet solide und größtenteils auch zuverlässig, jedoch könnte es ein Update in puncto Design gebrauchen. Für eine bessere Musikwiedergabe bietet Subaru ein Harman Kardon Soundsystem mit 8 Lautsprechern und 440 Watt optional an.

Viel Licht in den Innenraum lässt das optionale Panorama-Glasschiebedach, das sich so weit öffnen lässt, das fast ein bisschen Cabrio-Feeling aufkommt.

Die Ausstattungsvarianten sind etwas unübersichtlich, weil sie sich je nach Motorisierung auch noch unterscheiden. Grundsätzlich gilt in etwa die Reihenfolge Trend, Active, Comfort, Exclusive, Platinum, Sport, wobei wie schon angedeutet nicht jedes Level für jeden Motor verfügbar ist.

In der Regel kommt der Subaru Forester mit Stoffpolstern, Tierhaut kommt lediglich in den Top-Ausstattungsvarianten Platinum und Sport zum Einsatz. Unser Fahrzeug zeigt die Top-Ausstattung Sport, wobei für den Turbo (XT) auch Comfort mit Stoffsitzen verfügbar wäre.

Traditionell verfügt auch der neue Forester über ausreichend Platz, große Wasserflaschen passen einfach ins Türinnere. Unterhalb des mittleren Bildschirms und der Armlehne, sowie im Handschuhfach ist auch ausreichend Stauraum. Große Menschen finden auf allen Plätzen spielend Platz, auch hinten hat man mit 1,90 m noch eine Handbreit Platz vor den Knien. Selbst, wenn wie hier das große Panorama-Schiebedach verbaut ist, muss keiner darüber klagen, mit dem Kopf anzustoßen.

Der Kofferraum alleine bietet schon genug Platz für den Wocheneinkauf, doch wem das nicht reicht, der kann ebenso die Rückbank umklappen. Dabei kommt ein 60:40-Aufteilung zum Einsatz. Positiv ist neben dem Platz auch die niedrige Ladekante. Die Sitze lassen sich einfach vom Kofferraum aus elektrisch entriegeln und klappen fix um.

Motoren

Benziner
2.0X 150 PS (Sauger) – optional mit CVT-Automatik
10,6 Sek. 0-100 km/h

2.0XT 240 PS (Turbo) – immer mit CVT-Automatik
7,5 Sek. 0-100 km/h

Für andere Märkte steht ferner ein 2.5 Liter Sauger mit 170 PS zur Verfügung.

Diesel
2.0D 147 PS – optional mit CVT-Automatik
9,9 Sek. 0-100 km/h

Alle Motoren kommen mit dem permanenten Allradantrieb von Subaru (Symmetrical AWD).

Fahrverhalten

Wir fahren 2.0XT, also den 2.0 Liter Turbo-Benziner. Dieser hat deutlich mehr Kraft als der Sauger und beschleunigt den Forester geradezu sportlich. In Verbindung mit der ganglosen CVT-Automatik muss man sogar etwas aufpassen, denn der Motor reagiert schon sehr schnell auf kleine Gasstöße, sanft anfahren soll damit gelernt sein. Im Gegenteil, man kann über den Sportmodus-Schalter am Lenkrad die Gasannahme und die Drehfreudigkeit sogar noch verstärken, in zwei Stufen. In der Regel ist dies aber nicht notwendig.

Nachteil der CVT: Dreht man richtig auf, schreit der Motor und bleibt bei gleicher Drehzahl. Vorteil der CVT: Bei gemäßigter Fahrweise wirkt der Motor noch laufruhiger und es sind überhaupt keine Gangwechsel zu spüren.

In puncto Fahrwerk setzt Subaru ganz auf Komfort, racen muss auch niemand mit dem Subaru Forester, auch wenn die 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h mehr als beachtlich sind. Die Lenkung ist nicht sonderlich direkt, fällt aber auch nicht negativ auf. Der Subaru Forester versprüht auf ganzer Linie ein neutrales und ausgeglichenes Fahrverhalten, er möchte gerne allen gefallen und keine extreme Richtung einschlagen. Die aufrechte Sitzposition und die gute Übersicht sorgen für ein typisches Offroad-Fahrgefühl.

Mit dem X-Mode kann man einen Gelände-Modus elektronisch auf Knopfdruck aktivieren, der die Gasannahme etwas zurücknimmt, bei niedrigen Geschwindigkeiten die Bergabfahrhilfe aktiviert und den Allradantrieb darauf abstimmt, dass möglichst wenig Drehmoment-Differenzen zwischen den Rädern entstehen.

Abmessungen

Länge: 4,61 m
Radstand: 2,64 m
Breite: 1,80 m
Höhe: 1,69 m
Wendekreis: 11,4 m

Fazit: Der Subaru Forester vertritt im Exterieur noch die alte Schule, er signalisiert Geländegängigkeit, und die hat er auch. Im Interieur zeigt Subaru eine hohe Fertigungsqualität, die den anderen japanischen Marken voraus ist (abgesehen vielleicht von Lexus im Premiumbereich) und locker auf deutsche Innenräume aufschließt. Der Turbo-Boxermotor zieht kräftig an, wobei das restliche Fahrverhalten eher auf Entspannung ausgelegt ist. Der Subaru Forester ist ein durchweg unkompliziertes und solides Gefährt mit einem üppigen Platzangebot, eine echte Exoten-Alternative mit klassischen Werten im Kompakt-SUV-Segment.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel