Neue Mercedes A-Klasse 2018

Die neue Mercedes A-Klasse übernimmt im Interieur Styling und Technologien aus den Luxusklassen, ebenso bei den Assistenzsystemen. Damit will Mercedes die Kompaktklasse im Premiumbereich dominieren. Wir haben uns auf der Weltpremiere der neuen A-Klasse-Generation umgesehen. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Vorne kann man nun LED-Hauptscheinwerfer ordern (Basis: Halogen, LED in zwei Ausbaustufen). Die Scheinwerfer-Grafik ist flacher als zuvor. Die Motorhaube ist stärker nach vorne/unten gezogen. Der Kühlergrill mit großem Stern trägt eine waagerechte Lamelle sowie Pins in Diamantoptik. Je nach Kühlungsbedarf werden die Kühlerlamellen geöffnet oder geschlossen. Das verbessert den Windwiderstand. Die Länge legt um ganze 12 cm zu auf 4,41 m. Der Radstand wächst um 3 cm, die Spur ist um 1,4 cm breiter. Die Rädergrößen betragen 16 is 19 Zoll (18 Zoll Serie in AMG-Line). Am Heck werden nun die Schultern stärker betont und die Heckleuchten eher in die Breite gezogen.

Interieur

In der Basis-Variante hat die neue A-Klasse zwei 7-Zoll-Screens. Die mittlere Stufe wäre 7 Zoll links und 10,25 Zoll rechts. In der Top-Ausbaustufe sind die Bildschirme je 10,25 Zoll groß, dann verschmelzen diese auch optisch zu einer freistehenden Einheit – insbesondere, weil darüber keine Abdeckung zu finden ist.

Das neue Infotainment-System fasst Mercedes unter dem Namen MBUX zusammen – Mercedes Benz User Experience. Ein zentrales Element davon ist, dass Mercedes nun endlich doch einen Touchscreen einführt. Damit der Fahrer die Einheit auch während der Fahrt besser bedienen kann, bietet auch die A-Klasse die Touchbuttons am Lenkrad, die man aus der E-Klasse kennt. Ferner wird auch ein Touchfeld in der Mittelkonsole angeboten.

Mercedes will auch an der Sprachbedienung gearbeitet haben, für eine natürlichere Spracheingabe ohne vorbestimmte Befehle. Wichtig ist auch, dass Updates für das Infotainmentsystem künftig „over the air“ übertragen werden können, d.h. man kann von Weiterentwicklungen noch profitieren.

Eine Stufe weiter Richtung Technologie geht die Navigationsdarstellung mit Augmented-Reality-Technologie. Dabei wird auf dem Screen ein Videobild der Umgebung gezeigt, das durch Hinweise und Pfeile nähere Informationen bringt, wie z.B. eine Hausnummer oder die richtige Kreuzung zum Abbiegen. Ferner kann man für die neue A-Klasse auch ein Head-Up-Display ordern.

Für die Sitze stehen Sitzheizung und -Kühlung sowie eine Massagefunktion zur Verfügung. Vorne gibt es mehr Schulter- und Kopfraum. Dabei wurde auch die Rundumsicht verbessert. Stoffsitze bilden wieder die Basis, als sportliche und nachhaltige Alternative steht der Mix Mikrofaser Dinamica auf den Innenflächen und Artico-Kunstleder an den Sitzwangen zur Verfügung (auch auf den Fotos zu sehen). Grundsätzlich gibt es drei Sitzformen: Basis, Komfort und Sport. Beim Komfort- und Sport-Sitz kann man die Beinauflage um 6 cm verlängern. Die Ausstattungen Style und Progressive kommen z.B. mit Artico-Kunstledersitzen in Komfort-Ausführung. Die AMG-Line kommt mit Sportsitzen mit Bezug Dinamic/Artico.

Ein nettes Feature ist die optionale Ambientebeleuchtung mit 64 Farben und beleuchteten Lüftungsdüsen.

Der Kofferraum ist etwas gewachsen und fasst nun 370 Liter. Noch wichtiger: Die Ladeöffnung ist nun ganze 20 cm breiter, der gesamte Kofferraum 11,5 cm länger.

Motoren

Hier kommen u.a. folgende neue Motoren zum Einsatz:

Benziner
A200 1,4 Liter Vierzylinder mit Zylinderabschaltung und 163 PS, mit 6-Gang-Handschaltung oder 7-Gang-DCT
A250 2,0 Liter Vierzylinder mit 224 PS, mit 7-Gang-DCT
Die Benziner verfügen über einen Partikelfilter.

Diesel
A180d 1,5 Liter Vierzylinder Diesel mit 116 PS und 7-Gang-DCT
Der Diesel kommt mit SCR-Kat.

Gebaut wird die neue A-Klasse übrigens weltweit in fünf Ländern auf drei Kontinenten: im deutschen Haupt-Werk Rastatt, in Ungarn, Finnland, China und neu im mexikanischen Aguascalientes.

Fahrverhalten

Neben dem überarbeiteten Standard-Fahrwerk ist ein um 15 mm tiefer gelegtes Sportfahrwerk erhältlich, darüber hinaus ein adaptives Fahrwerk. Gefeilt haben will Mercedes insbesondere an der Geräuschisolierung von Kabine und Antriebsstrang.

Auch in puncto Assistenzsysteme bietet die A-Klasse nun Technologien aus E- und S-Klasse. Die Distronic Plus reduziert nun z.B. in Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehren die Geschwindigkeit. Ein teilautomatisiertes Fahren ist möglich. Der Tote-Winkel-Assistent kann nun auch im Stand davor warnen, wenn z.B. ein Fahrradfahrer von hinten kommt, damit man die Tür nicht aufreißt.

Der aktive Bremsassistent ist serienmäßig.

Abmessungen

Länge: 4,41 m
Radstand: 2,72 m
Breite: 1,79 m
Höhe: 1,44 m

Fazit: Die neue Mercedes A-Klasse wurde optisch etwas schärfer gemacht, die größte Veränderung findet im Innenraum statt. Schon die Basis-Ausstattung wirkt high-tech, im top trim wird die A-Klasse dann zur kleinen S-Klasse. Ähnlich sieht es bei den Assistenzsystemen aus. Nun ist klar: Ab sofort wird Mercedes wohl die Technologien in jedem Fahrzeug verfügbar machen, ein neuer Trend. Schließlich ist der Kompakt- und Mittelklasse-Markt im Premiumbereich auch der Markt der Gegenwart und Zukunft. Es sieht danach aus, als wäre die A-Klasse der neue Premium-Benchmark im Segment.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Mercedes