Seat Ateca Cupra wird zum Cupra Ateca

Seat macht Cupra zu einer eigenen Marke und einem eigenen Tochterunternehmen. Dazu gibt es ein separates Cupra-Markenlogo, das die Fahrzeuge dann auch tragen. 260 Seat-Händler in Europa erhalten einen eigenen Cupra-Bereich. Neben dem bekannten Seat Leon Cupra, der künftig wohl Cupra Leon heißt, kommt nun auch ein weiteres Mitglied der Sportfamilie hinzu: Der Seat Ateca Cupra (zum Übergang erwähnt), der dann als erstes Fahrzeug die neue Namenslogik Cupra Ateca verfolgt. Von Thomas Majchrzak

Während der Ateca bei 20.000 Euro beginnt mit einem 1.0 TSI mit 115 PS und nackter „Reference“ Ausstattung, beginnt der FR bei 29.000 Euro und kommt direkt mit viel Ausstattung und 1.4 TSI mit 150 PS – optional dann der 2.0 TSI mit 190 PS, Allrad und DSG für 34.000 Euro. Darüber wird sich der neue Seat Ateca Cupra bzw. Cupra Ateca ansiedeln, der die Styling-Elemente des FR noch dramatischer gestaltet – und mit einer 300-PS-Motorisierung kommt.





Exterieur

Auf den ersten Blick macht der Seat Ateca schon einen dynamischen Eindruck, gerade mit den dramatisch gezeichneten Scheinwerfern. Diese haben eine charakteristische LED-Tagfahrlicht-Signatur, die auch für den Blinker benutzt wird. Dann erscheint dieselbe Lichtspange in Gelb, was den Seat Ateca beim Abbiegen unverwechselbar macht. Optional gibt es die Haupt-Scheinwerfer in LED-Technologie, wie auch auf unseren Fotos zu sehen. Der Kühlergrill ist beim Seat Ateca Cupra in Hochglanz-Schwarz gehalten. Seitlich spielen die Designer mit Licht und Schatten, haben tiefe Einkerbungen oberhalb der Türgriffe installieren lassen. Hier ist am Cupra Ateca besonders, dass er dann wie schon beim FR keinen Offroad-Look trägt mit Plastik-Umrandungen der Radhäuser, sondern eben dort auch in Wagenfarbe lackiert ist. Ferner kommt der Cupra Ateca direkt mit exklusiven 19-Zoll-Felgen (Basis-Ateca 16 Zoll). Darunter befindet sich eine leistungsstärkere Bremsanlage. Am Heck sind die Leuchten horizontal weit gezogen und bilden ebenfalls eine interessante Licht-Spange. Der Cupra Ateca darf aus vier Auspuffrohren hinausblasen – allerdings bereits mit Otto-Partikelfilter. Sämtliche Details wie Dachreling, Außenspiegel, Scheibenrahmen, Zierleisten, Räder, Frontkühlergrill, Front‐ und Heckdiffusoren sind beim Cupra Ateca in Hochglanz-Schwarz gestaltet. Das leistungsstarke SUV ist in den Farben Energy Blau, Velvet Rot, Brilliant Silber, Rodium Grau,
Magic Schwarz und Nevada Weiß erhältlich.

Interieur

Für das Interieur gibt es für die Ateca Basisvariante Reference eine schwarz/weiße Stoffausstattung. Löblich, dass bereits in der Basisversion damit auf einen attraktiven Stil geachtet wird. Eine Stufe höher ist das Fahrzeug ebenfalls serienmäßig mit Stoffsitzen ausgestattet, jedoch in der Farbkombination Blau/Schwarz. Darüber hinaus sind ebenfalls schwarze Tierhautsitze und schwarze Alcantara-Sitze verfügbar. Wir empfehlen hierbei eindeutig die Alcantara-Sitze, da man im Winter nicht friert und im Sommer nicht an den Sitzen klebt, so wie es beim Echtleder der Fall ist. Für die Version Xcellence sind braune Alcantara Sitze (Innenflächen) serienmäßig dabei. Ebenfalls kann man hier die schwarze Alcantara-Variante wählen mit hellen Kontrasten oder sich optional für eine braune oder schwarze Tierhautausstattung entscheiden. Die FR-Variante kommt ebenfalls direkt mit der Alcantara-/Kunstleder-Kombination, super. Dazu kommen sportliche rote Ziernähte. Der Cupra Ateca kommt ebenfalls mit Alcantara an den Innenseiten der Türen und auf den Sitzen, dazu kommen graue Kontrastnähte. Stoff mit Carbonfaser-Optik setzt weitere Akzente. Optional stehen 2019 Schalensitze mit integrierten Kopfstützen zur Verfügung, ebenfalls mit Alcantara. Beim Cupra Ateca kommen überall Cupra-Schriftzüge und -Logos zum Einsatz.

Das Infotainment-System funktioniert grundsätzlich via Touch, wobei einige Knöpfe direkt zu bestimmten Menüs führen. Außerdem kann man auch einen Dreh-Drück-Regler benutzen, wenn man z.B. während der Fahrt nicht die Touch-Funktion benutzen möchte. In den beiden Einstiegsversionen des Ateca hat man einen 5-Zoll großen Touchscreen, der sich bei Xcellence um 3-Zoll vergrößert, letzteren sehen wir auch auf den Fotos. Beim FR muss man den 8-Zoll-Screen leider extra ordern, beim Cupra Ateca kommt er serienmäßig, ebenso wie die 360-Grad-Rundumkamera. Die Reaktionszeiten sind extrem kurz, eine Navi-Adresse ist fix eingetippt. Die gesamte Bedienung ist aufgeräumt und intuitiv. Der Seat Ateca bietet optional die Möglichkeit, sein Smartphone mittels Wireless Charging aufzuladen, also für Smartphones, die über solch eine Funktion verfügen. Dazu zählt z.B. die Samsung Galaxy Reihe seit dem S6. Dazu legt man das Handy einfach in das dafür vorgesehene Fach. Das Mobiltelefon wird entweder via Bluetooth oder via Apple CarPlay/Android Auto gekoppelt. Angenehm: Man kann auch im CarPlay-Modus jederzeit auf das Auto-interne Navi-System umstellen.

Die Sitzposition ist SUV-gemäß aufrecht und komfortabel. Selbst große Menschen haben viel Platz – und eine gute Übersicht zu allen Seiten. Gemäß der technischen Verwandtschaft mit dem VW Tiguan fühlt man sich auch ein bisschen wie im neuen Tiguan. Obwohl der Seat Ateca 12 cm kürzer ist als der größere Bruder, bleibt massig Platz im Fond. Auch mit 1,90 m hat man weder Probleme bei Knie- oder Kopffreiheit. Der Unterschied liegt eher im Kofferraum, dieser ist beim Tiguan etwas länger, aber auch nicht viel. Das Kofferraumvolumen unterscheidet sich kaum, 510 – 1.605 Liter im Ateca, 520 – 1.655 im Tiguan (normaler Laderaum / mit umgeklappter Rückbank). Der Tiguan hat lediglich einen Vorteil darin, dass sich die Rückbank um 18 cm vor- und zurückschieben lässt, um so flexibel mehr Beinfreiheit oder mehr Laderaum zu schaffen, im Seat Ateca ist die Rückbank fixiert.

Im Kofferraum kann man ein praktisches Netz installieren. Des Weiteren kann man den Kofferraum auch mit Hilfe seines Fußes öffnen, indem man ihn vor den Sensor hält. Noch besser wäre jedoch eine Lösung wie beim Hyundai Tucson gewesen, bei der man sich einfach nur fünf Sekunden hinter den Kofferraum stellen muss (mit Schlüssel in der Tasche). Dies hat den Vorteil, dass man bei schweren Einkäufen nicht erst noch den Sensor suchen muss und dass diese Art des Öffnens deutlich zuverlässiger ist. Last but not least steht eine elektrisch ausklappbare Anhängerkupplung zur Verfügung. Je nach Motorisierung (von 1.0 TSI bis 2.0 TDI) kommt man auf gebremste Anhängelasten von 1.300 bis 2.100 kg.

Motoren Seat Ateca

Benziner

1.0 TSI
6-Gang manuell
115 PS

1.4 TSI
6-Gang manuell oder 7-Gang DSG oder Allrad (4Drive) mit 6-Gang DSG
150 PS

2.0 TSI
7-Gang DSG und Allrad
190 PS

Seat Ateca Cupra / Cupra Ateca
2.0 TSI
7-Gang DSG und Allrad
300 PS
Dieser Motor kommt direkt mit einem Otto-Partikelfilter.
5,4 Sek. 0-100 km/h (Zum Vergleich: 4,9 Sek. sind es beim Leon Cupra)

Diesel

1.6 TDI
6-Gang manuell
115 PS

2.0 TDI
6-Gang manuell oder 7-Gang DSG oder Allrad (4Drive) mit 6-Gang manuell
150 PS

2.0 TDI
Allrad (4Drive) mit 7-Gang DSG
190 PS

Ausblick Fahrverhalten

Der Seat Ateca präsentiert sich grundsätzlich mit einem komfortablen Fahrwerk, einer ordentlichen Geräuschisolierung und einer guten Übersicht beim Fahren. Die kompakten Abmessungen helfen dabei, in der Stadt einen kühlen Kopf zu bewahren. Das fällt auch im Vergleich zum Tiguan auf, man merkt, dass der Ateca noch kompakter gebaut ist, ein Vorteil für die Stadt. Zudem ist der Ateca etwas straffer gefedert, ist also eher ein sportliches SUV. Die Lenkung ist angenehm direkt und benötigt nicht viel Kraftaufwand, ohne dabei unnatürlich zu wirken. Ein insgesamt passendes Fahrverhalten für die Stadt. Doch auch wenn man den Seat Ateca sportlicher auf der Landstraße bewegt, macht er Spaß, weil er eben etwas straffer ausgelegt ist als die Konkurrenz. Das Basis-Fahrwerk ist schon sehr ausgewogen, doch für den Seat Ateca ist auch die DCC (Dynamic Chassis Control) erhältlich, die Serie für den Cupra Ateca ist. Hier hat diese eine noch sportlichere Ausrichtung.

In einem früheren Test hatten wir den 2.0 l TSI mit 190 PS probiert, dieser hat sich schon sehr agil gezeigt und ging in die Richtung der sportlichen Leon-Modelle. Der Verbrauch pendelte sich gen 7 l / 100 km ein. Gespannt sind wir nun auf den Cupra Ateca Motor, den wir schon aus dem Leon kennen.

Das Allrad-System funktioniert wie von anderen Seat-Fahrzeugen gewohnt nach dem System „vorne plus hinten“, grundsätzlich erfolgt die Kraftübertragung also auf die Vorderräder, bei Schlupf wird mehr Kraft auf die Hinterräder übertragen. In Verbindung mit dem Allradantrieb erscheint dann auch eine Offroad-Modus-Taste im Drive-Selector, der die Bergabfahrhilfe aktiviert und auch die Kennlinien für die Kraftverteilung zwischen den Achsen ändert.

An Assistenzsystemen sind eine Einparkhilfe sowie ein Toter-Winkel-Warner verfügbar, der den Fahrer vor Fahrzeugen oder Personen im Totenwinkel warnt. Darüber hinaus sind ACC-Funktion (adaptiver Tempomat) mit Stauassistent und Abbiegelicht-Funktion der Nebelscheinwerfer optional erhältlich. Alle Modelle werden automatisch mit Front Assist ausgeliefert, darin ist unter anderem die automatische Notbremsung enthalten. Richtig so! Dazu kommt ab Style serienmäßig die Geschwindigkeitsregelanlage und beim Xcellence und FR eine Rückfahrkamera, optional mit Surround-View mit Drohnen-Ansicht.

Abmessungen

Länge: 4,36 m
Breite: 1,84 m
Höhe: 1,61 m
Radstand: 2,64 m

Fazit: Der neue Cupra Ateca stellt eine neue sportliche SUV-Sperrspitze dar: Dramatisch außen, hochwertig und sportlich innen und dazu ein Übermaß an Kraft. Die Alleinstellung der Marke Cupra läutet ferner eine neue Strategie ein, welche die Sportmodelle noch eigenständiger machen soll. Dazu kommt z.B. auch ein Seat Leon Cupra R ST Sondermodell.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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