Toyota Land Cruiser Fahrbericht 2018

Toyota frischt den Land Cruiser auf, das Offroad-Urgestein der Marke. Wir haben den neuen Toyota Land Cruiser offroad getestet. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Die Geschichte des Modells geht zurück bis 1951, die aktuelle Generation läuft seit 2009 und wurde mehrfach aktualisiert. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem großen Toyota Land Cruiser (4,95 m), der hierzulande einst als Land Cruiser V8 erhältlich war und z.B. im US-Markt stark ist, und dem Toyota Land Cruiser Prado, der hierzulande einfach nur unter Land Cruiser läuft. Dieser ist in den Längen 4,39 m (3-Türer) und 4,84 m (5-Türer) erhältlich, vergleichbar mit dem 3- und 5-Fünftürer-Konzept beim Mitsubishi Pajero. Eingesetzt wird für die Karosserie noch ein klassischer Leiterrahmen. Den 5-Türer kann man auch als 7-Sitzer erhalten.

Los geht es preislich bei 41.000 Euro (3-Türer), der 5-Türer liegt 2.700 Euro darüber. Mit Automatik und ein bisschen Ausstattung ist ein Preis von 55.000 Euro realistisch, das wäre unser Tipp, Automatik im trim „Comfort“. Maximal geht es hoch bis fast 70.000 Euro.

Kühlergrill und Scheinwerfer bilden mit dem jüngsten Facelift nun eine Einheit und sind somit harmonischer im Design. Das LED-Tagfahrlicht ist dünn in die Waagerechte gezogen. Optional stehen LED-Scheinwerfer zur Verfügung (Serie für trim Comfort). Die Motorhaube ist mit einer starken Sicke prägnanter herausgearbeitet. Im Seitenprofil gibt sich der Land Cruiser bullig und kantig, unter anderem unterstrichen von einer ausgeprägten Schulter-Linie über den hinteren Radkästen. Mit 17-Zoll-Felgen geht es los, optional gibt es 19-Zöller. Das Heck gibt sich quadratisch praktisch.

Interieur

Einiges getan hat sich im Innenraum, u.a. mit einem neuen zentralen 8-Zoll-Screen. Darunter befindet sich eine richtige Kommando-Zentrale für die Offroad-Bedienungen. Toyota nennt das „Tower Control“. Zudem erhält der Toyota Land Cruiser ein neues moderneres Lenkrad, die Instrumente erhalten in der Mitte einen 4,2-Zoll-Screen. Grundsätzlich bleibt das Layout sehr klassisch und kantig, zeichnet sich somit von modernen Stadt-SUVs ab. Aber der gesamte Eindruck versprüht nun schon Premium, besonders schick mit der hellen Naturholz-Leiste. Lediglich das Infotainment-System ist zwar neuer, aber nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik.

Die Basis-Stoffpolster gibt es in Schwarz und Beige, und dazu raten wir auch. So sitzt man weicher und auch günstiger. Platz gibt es vorne massig, den klassischen Abmessungen sei dank. Dasselbe gilt für die Rücksitzbank. Man sitzt super bequem, aufrecht und hat massig Raum vor Knien und am Kopf. Auch der Stauraum lässt nichts zu wünschen übrig. Man hat dort sogar eine richtige 230-Volt-Steckdose. Beim 7-Sitzer lässt sich die dritte Sitzreihe elektronisch hoch- und herunterklappen, eine praktische Lösung. Für Erwachsene ist das allerdings nur etwas für kurze Strecken.

In der Ausstattungslinie Comfort kommen beheizbare Frontsitze, eine verschiebbare Rückbank, der erwähnte 8-Zoll-Screen, 3-Zonen-Klimaautomatik und Rückfahrkamera hinzu, zudem sind es dann 9 Lautsprecher.

Optionale Luxusfeatures sind Sitzbelüftung für Fahrer und Beifahrer und beheizbare Rücksitze. Für Musikfreunde ist nun ein 14-Lautsprecher-System optional erhältlich (Basis 6 Lautsprecher).

Der Top-Trim-Executive beinhaltet Tierhaut-Sitze sowie die genannten Luxus-Features und ein Navi (auch für andere trims optional erhältlich), letzter ist hier auch gezeigt.

Motoren

2,8 l Diesel mit 177 PS und 6-Gang-Handschaltung oder 6-Gang-Automatik
Permanenter Allradantrieb.
Mit SCR-Kat.

In anderen Märkten wird ein 2,6 l Vierzylinder-Benziner sowie ein 4,0 l V6-Benziner angeboten.

Fahrverhalten

Der Toyota Land Cruiser besticht grundsätzlich auch im Fahrverhalten durch die hohe aufrechte Sitzposition, die eben nichts von Crossover-SUV hat, sondern noch echten Offroad-Charakter versprüht. Somit hat man auch für ein so großes Fahrzeug noch eine gute Übersicht. Die Geräuschdämmung ist nun auf einem sehr guten Niveau.

In verschiedenen Fahrmodi passen sich Gaspedalkennlinie, Lenkung und Traktionskontrolle an, das kann man auch für die Straße benutzen. An Assistenzsystemen ist eine adaptive Cruise Control erhältlich sowie ein Spurhalteassistent. Am wichtigsten ist die autonome Bremsfunktion für Radar- & Kamera-Erkennung, die auch Fußgänger berücksichtigt.

Offroad kann man z.B. eine Kriech-Option einstellen, mit der der Land Cruiser in einer vordefinierten langsamen Geschwindigkeit sich vorwärts bewegt. In schwerem Gelände lässt sich zudem die Geländeuntersetzung dazuschalten. Sperrdifferenzial und Bergabfahrhilfe zählen zum Standard-Portfolio. Die Böschungswinkel für den 5-Türer betragen 31 Grad vorne und 25 Grad hinten, die Wat-Tiefe bis zu 70 cm. In unserem Offroad-Test gibt sich der Toyota Land Cruiser unbeeindruckt von allen Hindernissen, die Bergabfahrhilfe geleitet einen sicher den Berg hinunter und auch beim Anfahren an Bergen kann der Land Cruiser trotz Frost genügend Grip finden.

Die Anhängelast beträgt 3,0 Tonnen bzw. 3,5 Tonnen auf Anfrage.

Abmessungen

Länge: 4,39 m (3-Türer) / 4,84 m (5-Türer)
Radstand: 2,45 m / 2,79 m
Breite: 1,88 m
Höhe: 1,83 m / 1,84 m

Fazit: Der Toyota Land Cruiser ist mit der jüngsten Überarbeitung optisch schick gemacht für die Straße, behält aber noch seine klassischen Offroad-Tugenden. Innen kann man nun auch Premium-Gefühl bekommen. Mehr Sinn macht aber eine Einstiegsvariante für ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. In Sachen Infotainment ist der Land Cruiser einen Schritt nach vorne gegangen, aber hier hätte man mehr erwarten können. Ansonsten bietet der Land Cruiser immer noch den Vorteil, dass man aufgrund der klassischen Abmessungen im Innenraum massig Platz hat.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Jonas Bomba
Video: Autogefühl, Brian Hayes & Jonas Bomba

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