Hyundai Kona SUV Testbericht

Hyundai steigt in die Welt der kleinen SUVs ein: Mit dem Hyundai Kona beginnt es nun bei den Hyundai-SUVs, parallel schickt die Konzernschwester den Kia Stonic ins Rennen, wobei die Fahrzeuge nicht auf einer Plattform stehen. Was kann Hyundais neuer SUV, der bei gut 17.500 Euro beginnt? Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der Hyundai Kona zeigt ein frisches und modernes Äußeres: Ein kräftiger großer Frontgrill, dazu schmale horizontal ausgerichtete LED-Tagfahrlichter und darunter die Hauptscheinwerfer, optional in Voll-LED. Auf Wunsch gibt’s eine Kontrastfarbe fürs Dach. Die Radhäuser sind betont weitläufig mit Crossover-Plastik-Schürzen bezogen. Das Heck wirkt optisch breit, u.a. aufgrund der horizontal gezeichneten Heckleuchten. Auch hinten sind die Crossover-Elemente verstärkt.

Interieur

Der Innenraum ist klassisch und übersichtlich gestaltet. Der zentrale Infotainment-Screen bündelt die meisten Funktionen und ist durchaus gut integriert, wobei die Klima-Einheit noch separat gelistet ist – das möchten viele Kunden noch, und das kann man verstehen. Für viele ist es einfacher, noch am Klima-Rad zu drehen als auf dem Screen die Temperatur zu tippen. In der Basisversion hat man ein normales Dreh-Rad, mit der Klimaautomatik dann eine Temperaturanzeige, wie hier auch zu sehen. Farbige Kontrastelemente bieten eine willkommene Abwechslung zum tristen Alltag. Die hier gezeigte Ausstattung ist „Trend“ mit noch einigen Extras.

Die Sitzposition ist nicht sonderlich hoch, es kommt also kein SUV-Gefühl auf, der Hyundai Kona versteht sich in puncto Sitzposition eher als Crossover. Der Einstieg ist einfach und der Komfort auf den Stoffsitzen sehr gut. Kopffreiheit gibt es auch für größere Erwachsene, ebenso im Fond. Hier folgt dann der einzige Haken, denn Beinfreiheit gibt es im Fond nicht in dem Maße, als dass vier große Erwachsene hintereinander sitzen könnten. Dafür ist der Kofferraum recht lang für die Abmessungen. Die Rückbank lässt sich im 1/3-2/3-Split umklappen und es entsteht eine ebene Ladefläche.

Die Basisausstattung heißt „Pure“ (17.500 Euro), manuelle Klimaanlage und 5-Zoll-Display sind serienmäßig. Die Basis-Variante bietet die Möglichkeit, komplett (auch an Lenkrad und Schaltknauf) auf Tierhaut-Anteile zu verzichten. Für die Basis-Version kann man sich den AEB extra bestellen, 500 Euro Aufpreis werden für das Sicherheitspaket fällig, das dann den Autonomen Notbremsassistenten (AEB) inklusive Frontkollisionswarner (bis 180 km/h) mit Fußgängererkennung (bis 64km/h) enthält.

Ab Select (+ ca. 1.000 Euro) kommt Tierhaut an Lenkrad und Schaltknauf hinzu sowie der Autonome Bremsassistent.

Trend (+ 2.000 Euro gegenüber Select) kommt mit Sitzheizung, Lenkradheizung, Rückfahrkamera und Einparkhilfe vorne. Das Display ist hier dann ein 7-Zoll-Touchscreen, das mit Apple CarPlay/Android Auto kommt. Optional gibt es ein Navi mit 8-Zoll-Touchscreen.

Style (weitere 1.500 Euro) kommt mit Klimaautomatik, Sitzpolsterung in Stoff-Tierhaut-Kombination, induktiver Smartphone-Ladefunktion und 18-Zoll-Felgen.

Premium erreicht schließlich gut 24.000 Euro und fügt Voll-LED-Scheinwerfer, Head-Up-Display und volle Tierhaut-Ausstattung hinzu.

Motoren

Turbo-Benziner
1.0 T-GDI 3-Zylinder mit 120 PS (Frontantrieb + 6-Gang-Schaltgetriebe)
1.6 T-GDI 4-Zylinder mit 177 PS (Allrad + 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe), ab „Trend“ wählbar

Der große Benziner mit Top-Ausstattung bewegt sich dann gen 30.000 Euro Listenpreis.

Ferner gibt es auch den Hyundai Kona electric.

Fahrverhalten

Wir fahren den 1.0 T-GDI 3-Zylinder mit 120 PS, Frontantrieb und 6-Gang-Schaltgetriebe. In 12 Sekunden geht es auf 100 km/h, das ist natürlich kein sportlicher Wert, aber gerade für den Stadt-Fokus reicht der 3-Zylinder – auch wenn der Beschleunigungsunterschied zum Vierzylinder-Benziner gewaltig ist, denn dieser braucht nur knapp unter 8 Sekunden für denselben Sprint. Trotzdem kann man bereits mit dem kleinen Benziner Freude haben, mit dem Turbo kann dieser nämlich selbst auch noch auf der Autobahn in höheren Gängen beschleunigen. Und klingen tut er auch gar nicht übel. Lediglich der Verbrauch könnte mit 7 l / 100 km etwas geringer ausfallen.

Die Gänge lassen sich geschmeidig durchschalten, die Lenkung ist ausgesprochen direkt und sportlich. Dazu kommt das Fahrwerk, das ebenfalls für Fahrfreude sorgt, aber keineswegs zu poltrig wirkt. Eine gute Mischung. Überhaupt überzeugt der Hyundai Kona im Fahrverhalten auf ganzer Linie, ist sehr agil zu fahren. Eine angenehme Überraschung, denn das Äußere sagt ja mehr SUV und Crossover. Fahren tut sich der Kona eher wie ein sportlicher Kompakt-Hatch. Damit ist er auch dem Kia Stonic deutlich überlegen.

Abmessungen

Länge: 4,16 m
Breite: 1,80 m
Höhe: 1,55 m
Radstand: 2,60 m
Leergewicht: 1.233 – 1.401 kg

Fazit: Mit dem neuen Hyundai Kona steht ein weiterer Wettbewerber im kleinen SUV-Segment an. Ein moderner Look, eine solide Verarbeitung und ein überraschend sportliches wie ausgeglichenes Fahrverhalten lassen nichts zum Mäkeln übrig, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein passendes Angebot für moderne Autokauf-Ansprüche im urbanen Raum.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak