Toyota Aygo Fahrbericht Facelift 2018

Den Toyota Aygo der aktuellen Generation gibt es seit 2014. Er wird in Tschechien zusammen gebaut mit dem Citroen C1 und dem Peugeot 108. Nun erhält der Aygo ein Facelift, wir sind die neuste Ausgabe gefahren. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Aygo steht übrigens für „I go“, also ich gehe/fahre. 350 Euro beträgt der Aufpreis vom 3-Türer zum 5-Türer. Kennzeichnend für den Toyota Aygo ist die markante X-Form in der Front, die sich zunächst daraus ergab, dass der Kühlergrill jeweils schräg zu den Halogen-Leuchten geführt wird. Nun mit dem Facelift ist diese Kühlergrill-Signatur verschwunden, aber das X wird immer noch geformt, jetzt von der jeweiligen Karosseriefarbe, es steht hervor, anstatt eingelassen zu sein. Somit wurde auch die Frontschürze neu gestaltet. Optional ist ein Panorama-Faltdach verfügbar, das sogar ein wenig Cabrio-Feeling aufkommen lässt. Am Heck hat sich grob weniger verändert, hier dominieren die senkrechten Leuchten, die sich fast über die gesamte Höhe ziehen. Die Leuchten an sich wurden aktualisiert. Witzigerweise stand der Aygo-Schriftzug vormals rechts, nun ist er links an der Heckklappe angebracht.

Interieur

Der Innenraum ist poppig und freundlich gehalten, viele runde Elemente, etwa die bullig eingefasste Instrumententafel oder die farblich abgesetzte Mittelkonsole. Mittig thront der Temperaturregler. Die Interieur-Zierleisten sind in verschiedenen bunten Farben verfügbar. An vielen Stellen werden zwar einfache Materialien verwendet, aber alles passt, sitzt und ist gut verarbeitet. Sehr solide. Uns gefallen die Matt-Grauen Einleger am Armaturenbrett in unserem Testfahrzeug. Der Aygo hat Sitze mit integrierter Kopfstütze, das sieht sportlich aus. Und sie eignen sich durchaus für große Personen, selbst mit dem Panoramadach. Hier hat der Aygo sogar dem Yaris etwas voraus. Mit drei großen Erwachsenen kann man fahren, wenn man den Beifahrersitz nach vorne schiebt. Ansonsten ist der Fond der Außenlänge gemäß beschränkt. Aber das, was an Platz da ist, wird gut ausgenutzt. Die Ladekante im Kofferraum ist recht hoch, Kofferraum bleibt angesichts der Länge auch nicht viel. Die Sitze kann man vom Kofferraum aus umklappen.

Die Ausstattungen teilen sich auf in Aygo x, Aygo x-play, x-play touch und Aygo x-clusiv.
Ab x-play gibt es Klimaanlage und einen 7″-Touchscreen, der nun auch eine Smartphone-Spiegelung unterstützt. Funktioniert einwandfrei sowohl für Android Auto als auch für Apple CarPlay. x-clusiv bietet Zweifarblackierung und 15-Zoll-Alufelgen (Basis: 14 Zoll Stahl), Klimaautomatik und keyless entry sowie Teil-Tierhaut-Sitze.

Motoren

3-Zylinder 1,0 l Saugerbenziner mit 72 PS (bislang 69 PS, aber das Drehmoment wurde noch stärker gesteigert)

Preislich geht es knapp unter 10.000 Euro los, in der höchsten Ausstattung kommt man auf 15.000 Euro.

Fahrverhalten

Grundsätzlich zeichnet sich der Toyota Aygo wegen der geringen Größe hauptsächlich durch die Wendigkeit aus, denn der Wendekreis beträgt lediglich 9,6 m. Mit dem Facelift wurde das Handling ein wenig verbessert. Gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten macht der Aygo richtig Laune. Toyota hat den Aygo zudem gut abgestimmt, das Fahrwerk ist auf den Punkt gebracht. Der Aygo ist einfach zu bedienen und leicht zu händeln. Die Lenkung ist leichtgängig, ohne dass sie sich zu gefühllos anfühlen würde. Auch die Geräuschdämmung wurde verbessert, wobei es bei gut 100 km/h auf der Autobahn segmentgemäß noch sehr laut wird. Aber bei niedrigeren Geschwindigkeiten, wofür der Aygo auch ausgelegt ist, bleibt alles entspannt.

Das 5-Gang-Schaltgetriebe verbraucht etwas weniger und lässt sich präzise bedienen. Das automatisierte Schaltgetriebe bringt einen Komfortplus, will aber nicht so sehr getreten werden. D.h. man spürt die Schaltübergänge sehr deutlich, wenn man voll zulangt. Macht man wahrscheinlich in der Regel aber auch nicht. Man kann sich also daran gewöhnen und gerade im Stau hilft die Automatik. Verbrauchen tun wir in Verbindung mit dieser so genannten X-Shift gut 5,5 l / 100 km. Könnte etwas weniger sein angesichts des niedrigen Gewichts von unter 1.000 kg.

In 13,8 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h – diese Disziplin ist für den City-Flitzer eher weniger gedacht. Doch mit dem Facelift hat sich der Wert um 0,4 Sek. verbessert, denn die Pferdestärken wurden von 69 auf 72 angehoben und Drehmoment sowie Effizienz des Motors verbessert. Man hat bei Toyota also auch ingenieurstechnisch etwas angepackt.

Die automatische Notbremsfunktion (aktiv von 10 bis 80 km/h) kommt leider nur optional für 350 Euro oder ist im höchsten trim inklusive.

Abmessungen

Länge: 3,45 m
Breite: 1,61 m
Höhe: 1,46 m
Radstand: 2,34 m
Leergewicht: 915 – 985 kg

Fazit: Der Toyota Aygo ist ein günstiges Mini-Car mit ausdrucksstarker Optik und unprätentiösem Innenraum. Das Facelift hebt die Optik und gibt dem Aygo auch etwas mehr Power. Mit 10.000 bis 15.000 Euro bleibt der Aygo eine gute Partie für den Bereich Preis/Leistung.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Cornelius Dally