Neuer Audi Q3 Premiere 2018

In der zweiten Generation wird der Audi Q3 außen größer und innen digitaler. Was sich alles geändert hat, zeigen und erklären wir. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der neue Audi Q3 rückt mit seinem großen Singleframe-Kühlergrill optisch näher an den größeren Q5 heran und zeichnet sich in der Dynamik klar vom Vorgänger ab. Von vorne erzeugt der Q3, gerade in einer auffälligen Farbe wie Turbo-Blau, einen Wow-Effekt. Ferner ist er mit 4,48 m gut 10 cm länger geworden als der Vorgänger. Die Scheinwerfer sind schmal und laufen nach innen keilförmig zu. Audi liefert sie in drei Ausführungen, alle mit LED-Technologie. In der zweiten Ausbaustufe kommen vorne und hinten dann auch die kaskadierenden Blinker hinzu. Im Seitenprofil verbindet die Schulterlinie Scheinwerfer und Rückleuchten. Standard sind Crossover-Beplankungen um die Radhäuser, die aber auch lackiert erhältlich sind. Die Felgengrößen starten bei 17 Zoll, hoch geht es bis 20 Zoll. Die unteren Anbauteile sind auch in einer Kontrastlackierung erhältlich. Beim S line Exterieurpaket präsentieren sich Stoßfänger, Schwellerleisten und Diffusor sportlicher. Außerdem kommt das S line Exterieurpaket mit 20-Zoll-Felgen, Sportfahrwerk und Progressivlenkung.

Interieur

Im Interieur spiegelt das Design die Form des Singleframe-Kühlergrills wieder. Das zentrale Display ist um 10 Grad zum Fahrer hin geneigt. Es geht bei 8,8 Zoll los in Sachen Infotainment auf der rechten Seite, optional ist ein 10,1 Zoll Screen verfügbar. Bei den Instrumenten auf der linken Seite steht keine analoge Version mehr zur Verfügung. Digital kommen die Instrumente in Serie in 10,25 Zoll. Optional gibt es mehr Funktionsumfang, weiterhin optional 12,3 Zoll große digitale Instrumente. Da freut man sich als Freud von digitalen Instrumenten also erst, dass Audi diese in Serie spendiert, und dann erfährt man, dass a) in der Basisversion nur Geschwindigkeit und Drehzahl angezeigt werden und man für mehr Funktionen extra zahlen muss und b) man für das echte Audi Virtual Cockpit in 12,3 Zoll Größe noch mal extra zahlen muss – das irritiert den Kunden doch wirklich. Das Navi geht natürlich auch immer noch extra. Dafür wird man in der höchsten Ausbaustufe mit einer sehr schnellen Prozessorgeneration belohnt, das ist dann ein Infotainment wie in der Oberklasse.

Auswählen kann man zwischen Basisversion, design selection und S line Interieurpaket. Beide Pakete enthalten Sportsitze mit stärker ausgeformten Seitenwangen, als Bezüge steht eine Tierhaut/Kunstleder-Kombination zur Auswahl oder ein Alcantara-Bezug. Alcantara gibt es nun ferner auch fürs Aramturenbrett und für die Armauflagen der Türen. An interessanten Stellen hat Audi hier also mehr gewagt – und auch in unseren Augen mehr gewonnen. Generell sieht es so aus, dass Audi das Thema Nachhaltigkeit nun ernsthafter verfolgt, etwa den Einsatz von Tierhaut in den kleineren und kompakten Fahrzeugen nun reduziert. Der hier getestete Stoff-Sitz hat an den Seiten noch Echtleder-Anteil, wobei niemand auseinanderhalten könnte, welche Teile nun Tier- und welche aus Kunstleder sind. Der Stoff ist robust und hält im Winter warm, im Sommer kühl. Das Sitzgefühl im neuen Audi Q3 ist reifer, erwachsener.

Interessante Extras sind Lenkradheizung, 2-Zonen-Klimaanlage und Panorama-Glasdach. Im Bereich Connectivity kann man eine induktive Ladeschale bekommen, zwei USB-Anschlüsse vorne (einer davon USB-C) und Smartphone-Spiegelung (Android Auto / Apple CarPlay). Beim Soundsystem bildet ein 15-Lautsprecher-680-Watt-System von B&O die Spitze.

Die Rückbank lässt sich um 15 cm vor- und zurückverschieben, so dass man wahlweise mehr Beinfreiheit oder mehr Kofferraum hat, praktisch. Der Laderaum variiert somit von 530 zu 675 bis hin zu 1.525 l mit umgeklappten Sitzen. Die Laderaumabdeckung kann man nun unterhalb des Ladebodens verstauen, auch eine gute Lösung. Bein- und Kopfraum gibt es für vier große Personen auf allen Plätzen, so muss der Q3 in dieser Hinsicht kaum hinter dem Q5 zurückstehen.

Motoren

Alles sind 4-Zylinder-Motoren.

Benziner
1,5 l 150 PS (Frontantrieb und 6-Gang-Schalter oder 7-Gang-S-tronic Doppelkupplungsgetriebe)
2,0 l 190 PS (Allrad und 7-Gang-S-tronic)
2,0 l 230 PS (Allrad und 7-Gang-S-tronic)

Diesel
2,0 l 150 PS (Allrad/Handschaltung oder Frontantrieb/S-tronic)
2,0 l 190 PS (Allrad und 7-Gang-S-tronic)

Fahrverhalten

Bei den Fahrwerken kann man wählen zwischen Standard, adaptiver Federung und adaptiver Sportfederung.

Bei den Assistenzsystemen wurde der Adaptive Tempomat überarbeitet, der nun auch einen Stauassistenten und Spurhalteassisstenten inkl. Toten-Winkel-Warner beinhaltet. Ist die S tronic Automatik an Bord, deckt das Tempomat-System den Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 200 km/h ab, mit dem Schaltgetriebe startet es bei 30 km/h. In der optionalen Rundumkamera-Sicht kann man auch gezielt auf die Felgen reinzoomen, um dort nicht an den Bordstein zu kommen.

Serienmäßig ist die automatische Notbremsfunktion (presense front).

Abmessungen

Länge: 4,48 m
Radstand: 2,68 m
Breite: 1,84 m
Höhe: 1,58 m

Fazit: Der neue Audi Q3 ist etwas größer und deutlich prägnanter gezeichnet und hat im Interieur an Platz dazugewonnen. Optional gibt es viel Technik im Innern, das will aber teuer bezahlt werden. Grundsätzlich ist der neue Audi Q3 nun ein stattliches SUV, das sogar eine Alternative zum Audi Q5 darstellt. Die neue Generation hat in jeder Hinsicht gegenüber dem Vorgänger dazugewonnen.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Audi