Suzuki Swift Sport Test 2018

Der Suzuki Swift geht in eine neue Generation. Was hat sich verändert? Das erläutern wir im Autogefühl-Fahrbericht. Dazu haben wir uns direkt den Suzuki Swift Sport angesehen. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der neue Suzuki Swift steht auf derselben Plattform wie Suzuki Baleno und Suzuki Ignis. Mit 3,84 m Länge ist der Suzuki Swift sich treu geblieben, er ist lediglich 4 cm breiter geworden, und das wird optisch auch noch unterstrichen. Der Kühlergrill ist nun hexagonal und wieder etwas breiter geöffnet, zudem sind die Scheinwerfer schmaler geworden. In der Sport-Version sind die Schürzen zudem weiter heruntergezogen und werden schwarz kontrastiert mit einem Kohlefaser-Look. Im Seitenprofil fällt die durchgehende schwarze Fensterlinie bei der C-Säule auf, die ein schwebendes Dach suggeriert. Der Suzuki Swift wird nun wie so viele andere Kleinwagen auch nur noch als Fünftürer gebaut. Die Türgriffe für die hinteren Türen sind dabei vertikal integriert. Am Heck wurde der Swift nicht groß verändert, die Heckleuchten zeigen etwas mehr Kante.

Die Farbe hier heißt Champion Yellow. Der Swift Sport kommt zudem direkt mit diesen 17-Zoll-Felgen.

Interieur

Das neue Interieur ist insgesamt stimmiger: Die rundlichen Formen werden durchgezogen. So zeigt das neue Lenkrad ein kreisförmiges Zentrum, außerdem sind die Lüftungsdüsen nun rund. Neben dem Lenkrad fällt noch das neue 7″-Infotainment-System direkt auf, das nun auch eine Smartphone-Spiegelung ermöglicht. Die Software reagiert allerdings etwas langsam. Insgesamt ist die Bedienung aber unkompliziert, genauso wie die klassische Klima-Einheit mit Drehreglern.

Die Materialqualität ist einfach, aber durchaus solide. Die Türen sind sehr dünn, was den Vorteil hat, dass man eine gute Übersicht hat und genau weiß, wo das Auto aufhört. Highlight im Swift Sport sind die Sportsitze, die mehr Seitenhalt bieten und auch guten Komfort. Auch für größere Menschen sind sie geeignet. Kopfraum hat man im Suzuki Swift en masse. Im Fond wird’s ebenfalls beim Kopf nicht eng, nur bei den Knien, wenn man mit vier großen Personen hintereinander sitzt. Das ist aber bei anderen Kleinwagen auch nicht anders. Das Kofferraumvolumen beträgt 265 bis 947 l und ist damit überschaubar, aber das liegt natürlich an der Fahrzeuggröße. Generell wird nicht viel Raum verschenkt.

Interessant: Während dies bei einigen neuen Kleinwagen schon weggespart wurde, hat der Suzuki Swift für Beifahrer und die zwei äußeren Fondpassagiere noch Haltegriffe im Dachhimmel parat.

Die Ausstattungslinien generell des Suzuki Swift teilen sich auf in Basic, Club, Comfort und Comfort+, wesentliche Unterscheidungen:
Ab Club: Klimaanlage
Ab Comfort: Sitzheizung
Ab Comfort+: Adaptiver Tempomat, Lenkrad höhen- und längsverstellbar, LED-Scheinwerfer
Swift Sport zusätzlich: Sportsitze, sportliche Schweller, 17″ Alufelgen, Rückfahrkamera

Motoren

Los geht es mit dem Suzuki Swift bei ca. 14.000 Euro, hoch geht es bis ca. 20.000 Euro, der Swift Sport liegt dann bei 21.400 und kommt fast in Vollausstattung.

Benziner
1,2 l Sauger mit 90 PS (auch mit Allrad)
1,0 l Turbo mit 111 PS (optional Automatik) – 10,6 Sek. 0 auf 100 km/h
1,4 l Turbo mit 140 PS im Swift Sport – 8,1 Sek. 0 auf 100 km/h

Der 1,0 l Turbo ist auch mit dem SHVS Mild Hybrid System erhältlich.

Erstaunlicherweise hat der Swift Sport keinen Otto-Partikelfilter, erfüllt aber trotzdem die Euro 6d Temp Abgasnorm.

Der Swift erhielt im Euro NCAP Crashtest nur drei bzw. vier Sterne mit Sonderausstattung.

Fahrverhalten

Wir fahren den 1,4 l Turbo des Suzuki Swift Sport, der natürlich die spritzigste Variante darstellt. Dank des günstigen Kraft zu Gewicht Verhältnisses fährt sich der Swift Sport richtig flott, gerade bei den Stadtverkehrs-Geschwindigkeiten und auf Landstraßen. Aber selbst auf der Autobahn im vierten oder fünften Gang geht dem Motor nicht die Luft aus, alle Achtung. Dazu kommt eine natürliche wie direkte Lenkung. So macht der Suzuki Swift Sport richtig viel Laune, gehört sicherlich zu den spaßigsten kleinen Flitzern. Man möchte gar direkt auf die Rennstrecke.

Das Fahrwerk ist straff sportlich ausgerichtet, womit man aber auch Abstriche beim Komfort machen muss. Generell ist der Federungskomfort eine der Schwachstellen im Swift. Zweite Schwachstelle ist die Geräuschisolierung, auf der Autobahn wird es ziemlich laut im Innenraum. Dafür ist die Übersicht stets sehr gut zu allen Seiten, dank der aufrechten Bauweise. Die Sportsitze zeigen sich übrigens durchaus auch tauglich für längere Strecken und für größere Personen.

Der Verbrauch hält sich ebenfalls in Grenzen, wir bleiben bei 5,5 l / 100 km, auch wenn man nicht schleicht.

Abmessungen

Länge: 3,84 m
Breite: 1,73 m
Höhe: 1,48 m
Radstand: 2,45 m
Leergewicht: 915 – 1.025 kg

Fazit: Der neue Suzuki Swift wurde behutsam gepflegt, hat nun ein kräftigeres Äußeres und ein stringenteres Interieur mit modernen Optionen. Platz bietet er angesichts der Länge wirklich mehr als ordentlich. Der Suzuki Swift Sport ist ein echter Spaßgarant mit einem tollen Handling. Trotzdem hält sich der Verbrauch in Grenzen. Abstriche machen muss man beim Fahrwerkskomfort und der Geräuschdämmung, auch die Ergebnisse beim Crashtest sollten besser sein.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak