Opel Corsa GSi Fahrbericht

Viele Hersteller stellen PS-starke Versionen wegen der neuen Abgasvorschriften ein, dasselbe Schicksal ereilt auch den Opel Corsa OPC, mit 207 PS bislang der kräftigste Corsa. Zudem soll bereits im nächsten Jahr ein ganz neuer Corsa kommen. Ähnlich wie beim Insignia verschafft Opel daher dem Corsa (Basispreis 12.000 Euro) nun als neue sportliche Krönung das Kürzel GSi. Sportlich, aber nicht so kräftig und mit gut 20.000 Euro nicht so teuer wie ein OPC (25.000 Euro). Macht das mehr Sinn? Wir sind den Opel Corsa GSi gefahren. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der Opel Corsa GSi kommt ausschließlich als 3-Türer und mit einem sportlichen Kit aus Wabengrill, großen Lufteinlässen, ausgeformter Motorhaube, Seitenschweller und Heckspoiler. Die Bremssättel sind sportlich in Rot lackiert. 17 Zoll ist Serie, optional kann man bis zu 18 Zoll große Felgen bekommen. Die Außenspiegel tragen Carbon-Optik und das Endrohr ist verchromt. Somit steht der Corsa GSi dem OPC zumindest optisch in Nichts nach. Halogen-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht sind Standard, optional gibt es Bi-Xenon-Scheinwerfer.

Interieur

Der Opel Corsa zeigt die klassische Anordnung in der Mittelkonsole aus Lüftungsdüsen oben, darunter das Standard-Radio mit Bluetooth-Verbindung, darunter die manuelle Klima-Einheit. Klimaanlage ist serienmäßig. Für 350 Euro extra bekommt man den 7″-Touchscreen mit Smartphone-Spiegelung über Apple CarPlay Android Auto. Für 850 Euro extra gegenüber dem Basis-Radio kommt der Touchscreen auch mit fahrzeuginternem Navi.

Die sportlichen Elemente im Interieur bestehen aus Sportlenkrad, Sport-Schaltknauf und Alu-Pedalen (wie OPC-Line). Serie sind Stoff-Sitze. Wer den Corsa GSi auf der Rennstrecke benutzt, mag sich auch für den optionale Recaro-Performancesitz interessieren. Leider ist dieser ausschließlich mit Tierhautbezug verfügbar, was für die Rennstrecke natürlich keinen Sinn macht. Zudem ist die straffere Polsterung gerade auf längeren Strecken unbequem. Optional kann man übrigens auch eine Lenkradheizung bekommen, auch die Windschutzscheibe ist auf Wunsch beheizbar. Das Handschuhfach ist übrigens erstaunlich geräumig.

Beim 3-Türer muss man natürlich vorne einsteigen, egal auf welchen Platz es geht. Auch die optionalen Sportsitze lassen sich klappen und auch nach vorne schieben, so dass man hinten einsteigen kann. Für große Erwachsene bleibt kein Platz, aber das muss in diesem Wagen auch nicht unbedingt sein.

Der Kofferraum ist kleinwagen-typisch, mit Umklappen der Rückbank im 1/3 – 2/3 Split bekommt man eine gut nutzbare Ladefläche.

Motoren

1,4-Liter-Turbenziner mit 150 PS und 220 Nm
Sechsgang-Schaltgetriebe

Der allererste Opel Corsa GSi kam übrigens 1988 auf den Markt und hatte 100 PS.

Fahrverhalten

In 8,9 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h. Gerade ab ca. 3.5000 Umdrehungen setzt das Drehmoment gefühlt richtig ein, und wenn man den Corsa GSi in diesem Bereich bewegt, macht er richtig Laune. Die Bremsen vermitteln ein gutes Gefühl und setzen direkt ein. Der Corsa GSi erhält das OPC-Sportfahrwerk, das auf der Nordschleife abgestimmt wurde. Zu Hause ist der Corsa GSi auf kleinen gewundenen Straßen, dafür ist der kurze Radstand ausgelegt. Auf der Autobahn dagegen kann der Corsa GSi etwas holprig und unruhig werden. Die Lenkung könnte auch etwas progressiver agieren, auf der Autobahn ist die Lenkung manchmal etwas zu empfindlich. Grundsätzlich ist die Lenkung sehr leichtgängig, damit kann man einfach einparken. Und für die Landstraßen passt sie auch. Die Geräuschdämmung empfinden wir als gut im Kleinwagensegment.

Abmessungen

Länge: 4,03
Radstand: 2,51 m
Breite: 1,77 m / 1,94 m (Spiegel eingeklappt / ausgeklappt)
Höhe: 1,47
Leergewicht: 1.120 – 1.214 kg

Fazit: Der Opel Corsa GSi hat zwar nicht so viel Power wie der bisherige OPC, kann im Styling aber sehr gut mithalten. Zudem fährt er mit demselben Fahrwerk auch so agil. Vorteil ist, dass der GSi deutlich günstiger ist, insofern steht der GSi mehr Kunden offen.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel
Video: Autogefühl, Michel Weigel & Aditya Jayaram