Peugeot 3008 PHEV Hybrid4 Fahrbericht Allrad und 300 PS

Nachdem wir den Peugeot 3008 bereits mit verschiedenen Motorisierungen gefahren sind, kommt nun die neuste Variante, die auch den stärksten serienmäßigen Peugeot darstellt: Der Peugeot 3008 als Plugin-Hybrid Hybrid4 mit 300 PS. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der aufrechte Kühlergrill ist in einem Punktmuster gehalten, die Linienführung in den Frontleuchten mit serienmäßigem LED-Tagfahrlicht ist modern und dynamisch. Auf den ersten Blick ein state-of-the-art SUV, das optional mit LED-Frontleuchten kommt. In der Seitenansicht gibt sich der Peugeot 3008 dagegen konservativer, setzt eher auf form follows function. Serienmäßig befinden sich die 17 Zoll „Detroit“ Felgen am Fahrzeug, in der Active-Variante werden diese durch 17 Zoll „Chicago“-Felgen ersetzt. Bei der Wahl des Allure-Designs erhält man 18 Zöller und in der GT-Version sind gar 19 Zoll Felgen serienmäßig mit an Bord. Das Heck ist im Gegensatz zur Seitenansicht ein echter Eyecatcher. Hauptmerkmal sind die 3D-Rückleuchten, welche serienmäßig mit LED-Technologie geliefert werden. Diese erwecken den Eindruck von einem modernen und stilvollen Fahrzeug.

Das GT-Line Paket enthält die Full-LED-Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung, Außenspiegelkappen in Perla Nera Schwarz, Black-Diamond-Dach, Chromzierleisten unterhalb der Seitenfenster, Heckschürze mit integrierten Dekorauspuffblenden, GT-Line-Logo an den Kotflügeln und auf der Kofferraumklappe sowie Leichtmetallfelgen „Detroit“ 18″ in Grau matt.

Der echte GT enthält diese Dinge natürlich auch, nur das eben noch 19-Zoll-Felgen montiert sind und man eine starke Motorisierung hat. Der Peugeot 3008 PHEV mit Allrad ist ausschließlich als GT erhältlich.

Interieur

Sehr interessant und ungewöhnlich ist der Innenraum des Peugeot 3008. Das Peugeot i-Cockpit besteht wie schon im 308 aus sehr hoch liegenden Instrumenten und einem sehr kleinen Lenkrad. Dieses lässt das Gefühl aufkommen, man befinde sich in einem Computerspiel. Gerade für ein SUV ist das einzigartig. Einziger Nachteil: Je nach Körpergröße kann das Lenkrad das Cockpit etwas verdecken. Flugzeug-Cockpit-Schalter in der Mittelkonsole unterstreichen das futuristische Layout. Die Verarbeitungsqualität wurde stark gegenüber dem Vorgänger verbessert.

Was den Franzosen ebenfalls sehr gut gelungen ist, ist die Bezugswahl der Sitze. Serienmäßig kommen sowohl der Access als auch der Active mit Stoffbezügen. Im Allure sowie im GT-Line-Paket werden diese durch einen hochwertigen Stoff-Kunstleder-Mix ersetzt und bei der GT-Version, also auch im PHEV, erhält man eine Alcantara-Kunstleder-Mischung, im PHEV exklusiv mit Mikrofaser in Grau. Tierhaut gibt es lediglich optional für alle Versionen, außer dem Access, wovon wir aber generell abraten. Es reicht schon, dass das Lenkrad serienmäßig mit diesem Material überzogen wurde. Der moderne graue Stoff kommt auch am Armaturenbrett zum Einsatz, das hat schon skandinavischen Stil. Insgesamt zeigt der Peugeot 3008 einen sehr erfrischenden Ansatz im Interieur.

Für vier große Erwachsene bleibt im Fahrzeug genügend Platz, auch wenn der Peugeot 3008 nicht der Package-König ist, d.h. in anderen SUVs vergleichbarer Größe hat man ein bisschen mehr Raum, was u.a. an den recht dicken Sitzen liegt. Wenn man hinten sitzt, sollte man für große Personen die Vordersitze etwas hochpumpen, damit man auch die Füße unter die Vordersitze stellen kann und die Mulde für die Knie passt. Die hinteren Sitze lassen sich praktisch vom Kofferraum aus entriegeln und umklappen. Das Kofferraum-Volumen von 395 l bis 1.357 l bei umgeklappter Rücksitzbank bleibt übrigens beim PHEV unverändert, das ist beachtlich.

Im Folgenden gehen wir im Überblick auf die Unterschiede der jeweiligen Ausstattungslinien ein. Access heißt der Einstieg, dabei bleibt der Peugeot 3008 relativ „nackt“.

Active
– Spurhalteassistent
– 17-Zoll-Felgen
– Stoffsitze

Allure
– 18-Zoll-Felgen
– Toterwinkelassistent
– Fernlichtassistent
– Spurhalteassistent mit Lenkeingriff
– Mirror Screen (Smartphone-Verbindung zum Infotainmentsysten, wie z.B. durch Apple CarPlay)
– Sitze in Stoff/Kunstleder

GT-Line Paket basierend auf Allure
– Full-LED-Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung
– Außenspiegelkappen in Perla Nera Schwarz
– Black-Diamond-Dach
– Chromzierleisten unterhalb der Seitenfenster
– Heckschürze mit integrierten Dekorauspuffblenden
– GT-Line-Logo an Kotflügel und Kofferraumklappe
– Leichtmetallfelgen „Detroit“ 18″ in Grau matt
– i-Cockpit Amplify (Modifizierung von Ambientelicht und Duft auf Knopfdruck)
– Sport-Knopf zur Modifizierung der Automatik
– Pedalerie in Aluminium
– Ziernähte im Interieur

GT
– 19-Zoll-Felgen
– sportliche Spoiler
– Rückfahrkamera
– Schlüsselloser Einstieg
– Volles LED-Paket
– Ergonomische Sitze
– Sitze in Alcantara/Kunstleder

Beim GT und auch beim GT-Line-Paket ist ebenfalls das so genannte i-Cockpit Amplify System an Bord, wodurch man die Ambiente Beleuchtung individuell gestalten kann. Im Relax-Modus wird ferner die optionale Sitzmassage mit aktiviert. Außerdem gibt es einen Sport-Knopf, wodurch sich die Parameter von Gasannahme und Schaltung verändern und zugleich der Motorsound verstärkt wird.

Des Weiteren ist die Active City Brake (Notbremsfunktion) serienmäßig in allen Ausstattungsvarianten dabei, gegen einen Aufpreis kann man noch die Active Cruise Control (ACC) und einen Park-Assistenten dazu wählen. Für höhere Flexibilität sorgen die optional verfügbare induktive Ladestation fürs Smartphone und eine Steckdose.

Motoren

Plugin-Hybrid (Frontantrieb):
1.6 Liter 4-Zylinder + ein Elektromotor vorne mit 225 PS Systemleistung (181 PS vom Benziner, 110 PS vom Elektromotor)
13,2 kWh-Lithium-Ionen-Batterie
50 km rein elektrische Reichweite
3,7 kW-On-Board-Charger (optional auch mit 7,4 kW)
? 0 – 100 km/h

Plugin-Hybrid Hybrid4 (Allrad), 300 e-EAT8
1.6 Liter 4-Zylinder + zwei Elektromotoren (einer vorne, einer hinten) mit 300 PS Systemleistung (200 PS aus dem Benziner, der die Vorderachse antreibt plus ein Elektromotor mit 112 PS an der Vorderachse plus ein Elektromotor mit 113 PS an der Hinterachse)
13,2 kWh-Lithium-Ionen-Batterie
50 km rein elektrische Reichweite
3,7 kW-On-Board-Charger (optional auch mit 7,4 kW)
5,9 Sek. 0 – 100 km/h

Benziner:
1.2 Liter 3-Zylinder, 130 PS
1.6 Liter 4-Zylinder, 181 PS

Diesel:
1.5 Liter, 130 PS
2.0 Liter, 180 PS

Während die Basisvariante des Peugeot 3008 ca. bei 25.000 Euro liegt, muss man für den PHEV das Doppelte hinlegen (50.000 Euro). Dafür kommt der Plugin-Hybrid aber direkt in Vollausstattung, ausschließlich als GT. Den günstigsten GT ohne PHEV gibt es für ca. 43.000 Euro, da sieht man dann in etwa den Preisaufschlag für den Hybriden.

Fahrverhalten

Das Peugeot i-Cockpit bestimmt in der Tat das Fahrverhalten des Peugeot 3008. Denn das kleine Lenkrad und die hoch platzierten Instrumente sorgen für ein ganz anderes Fahrgefühl als bei anderen Kompakt-SUVs in dieser Klasse. Einerseits ist das Cockpit weit vorgebaut, so dass sich der Peugeot 3008 größer anfühlt als andere Wettbewerber. Andererseits vermittelt das kleine Lenkrad das Gefühl eines GoKarts. So hat man eine witzige Mischung aus zwei Elementen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Effektiv wird das manche vielleicht abschrecken, andere werden es lieben. Das kleine Lenkrad ist übrigens sehr einfach zu bedienen, rangieren in der Stadt wird damit zum Kinderspiel. Allerdings vermittelt es von der Charakteristik her nicht gerade ein sportliches Gefühl. Auch das Fahrwerk ist eher gemütlich ausgelegt, der Peugeot 3008 ist eher ein Fahrzeug zum Genießen.

Der 2.0 Diesel bei unserer ersten Testfahrt hatte mit Automatik gut 7 l / 100 km verbraucht. Danach haben wir den 1.6 Liter Benziner mit 165 PS getestet. Ein Druck auf das im GT-Line-Paket inkludierte Aluminium-Pedal und der 3008 kommt hier ebenfalls gut voran. Der Motor ist leise und laufruhig, sowohl wenn man in der Kabine sitzt, als auch von außen für Passanten. Zudem kann man den Benziner auch mit 8 l / 100 km fahren – das ist zwar nicht super spritsparend, für ein Auto in dieser Größe aber auch nicht wirklich schlecht, und auch nicht viel mehr als beim Diesel.

Nun ist der Plugin-Hybrid Hybrid4 an der Reihe: Hier wählt man zwischen vier Fahrmodi, Elektro, Hybrid, Allrad oder Sport. Elektro wählt man, wenn man in der Nachbarschaft lautlos fahren möchte, bei Allrad stellt das Fahrzeug sicher, dass auf jeden Fall der Elektromotor an der Hinterachse zugeschaltet ist. In der Beschleunigung ist der PHEV mit 5,9 Sek. auf 100 km/h gut 2 Sekunden schneller als der stärkste Benziner. Das spürt man auch. Zudem merkt man nun, dass auch ein wenig Kraft über die Hinterachse kommt. Allerdings nicht so viel, als dass das Einlenkverhalten davon groß beeinflusst wäre. Angenehm ist natürlich das rein elektrische Fahren, damit ist man lautlos unterwegs und könnte so, bei entsprechender Ladeinfrastruktur, unter der Woche z.B. rein elektrisch pendeln. Aber auch wenn man den Hybrid-Modus benutzt, sorgen die elektrischen Momente und die Rekuperation dafür, dass man einen niedrigeren Verbrauch hat.

Hier noch einmal die Fahrmodi in der Übersicht:
– Elektro-Modus: zu 100 Prozent elektrisch bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h
– Hybrid-Modus: kombiniert die Leistungen der Elektromotoren und des Verbrennungsmotors
– Sport-Modus: nutzt die gesamte Kraft der Motoren für eine maximale Performance
– Allrad-Modus: verbesserte Traktion durch den Allradantrieb und die kombinierte Leistung aller Motoren

Der optionale adaptive Tempomat hält den Abstand zum Vordermann, man kann die Distanz in drei Stufen verstellen.

Abmessungen

Länge: 4,45 m
Breite: 2,10 m
Höhe: 1,62 m
Radstand: 2,68 m
Leergewicht: 1.761 kg – 2.016 kg

Fazit: Der Peugeot 3008 ist außen modern und zeitgemäß, kräftig gerade in der GT-Ausführung (GT oder GT-Line-Paket beidermaßen und zeigt innen ein ansprechendes Design mit attraktiven Sitzmaterialien schon in den Standard-Ausstattungen und ein futuristisches Cockpit. Das i-Cockpit ist Geschmacksache und wird Begeisterung oder Ablehnung hervorrufen. Im Fahren ist der 3008 einfach zu händeln, aber in der Dynamik eher für die gemütliche Gangart gedacht, was für ein SUV auch in Ordnung geht. Als neuer 3008 PHEV wird die Beschleunigung allerdings richtig kräftig. Alternativ kann man lautlos gleiten und gerade in der Stadt vorwiegend elektrisch fahren. Teurer geht ein 3008 dann nicht mehr, aber mit der Kaufprämie und der steuerlichen Förderung sowie den potenziellen Spriteinsparungen kann sich das langfristig rechnen, gerade im Dienstwagenbereich.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak