Toyota Land Cruiser FJ vorgestellt – der Baby Land Cruiser

Der neue Toyota Land Cruiser FJ, liebevoll auch als „Baby Land Cruiser“ bezeichnet, feierte kürzlich seine Premiere und gilt als eine Rückbesinnung auf den klassischen Offroad-Geist der Marke. Der Name FJ steht dabei programmatisch für Freedom and Joy (Freiheit und Freude), was Toyotas Wunsch unterstreicht, das Land Cruiser-Erlebnis in einem kompakteren und erschwinglicheren Format anzubieten.

Kernfakten und technische Basis

Der FJ ist bewusst als kleineres Modell konzipiert und ordnet sich in der Modellpalette unter dem Land Cruiser Prado (250er-Serie) ein. Er ist rund 350 mm kürzer als der Prado.

  • Plattform und Produktion: Der Wagen wird in Thailand produziert und basiert auf der robusten IMV-Plattform mit Leiterrahmen, die er sich mit dem Toyota Hilux teilt. Technologisch ist er daher eher mit dem Pickup verwandt, übernimmt aber die ikonische Optik des Land Cruisers.
  • Abmessungen: Mit einer Länge von 4,58 Metern (4.575 mm) ist der FJ ein kompaktes Geländefahrzeug, das in den Abmessungen vergleichbar mit einer Mercedes G-Klasse ist. Der Radstand beträgt 2.580 mm.
  • Motor und Antrieb: Unter der Haube arbeitet ein 2,7-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor (2TR-FE) mit 163 PS (120 kW) und 246 Nm Drehmoment. Die Kraftübertragung erfolgt über ein zuschaltbares Allradsystem (Part-time AWD) und eine 6-Gang-Automatik.

Geländetauglichkeit und Design-Philosophie

Trotz seines „knuffigen“ Looks ist der Land Cruiser FJ voll offroad-tauglich. Er verfügt über ernstzunehmende Geländefunktionen wie eine Geländereduktion (L4-Modus) und ein Hinterachs-Sperrdifferenzial. Die Radverschränkung soll sogar mit der legendären 70er-Serie des Land Cruisers vergleichbar sein.

Ein besonderes Design-Merkmal ist die Reparaturfreundlichkeit (modulare Bauweise):

  • Die vorderen und hinteren Stoßfänger (bzw. deren Plastik-Schützer) sind modulartig gestaltet und sollen sich bei Beschädigung (z. B. im Gelände oder in der Stadt) einfach und kostengünstig austauschen lassen.
  • Das betont kantige, würfelförmige Design mit steiler Frontscheibe und vertikalem Heck unterstreicht die Robustheit und erinnert an die FJ40-Vorfahren.

Marktsituation und Reaktionen

Der Land Cruiser FJ wurde mit großer Spannung erwartet und seine Vorstellung löste positive Reaktionen aus. Die Markteinführung ist für Mitte 2026 geplant.

  • Verfügbarkeit: Toyota plant die Markteinführung zunächst für Asien, den Nahen Osten und Lateinamerika. Eine offizielle Einführung in Europa ist aktuell nicht vorgesehen, was in erster Linie an den strengen Abgasvorschriften liegt.
  • Preis und Konkurrenz: Das Fahrzeug soll preislich deutlich attraktiver sein als die größeren Land Cruiser Modelle. Spekulationen gehen von einem Preis zwischen 40.000 und 45.000 Euro aus, sollte er doch nach Deutschland kommen. Er wird als Konkurrenz im Segment der kompakten Offroader gesehen, das Mercedes mit einer „Baby-G-Klasse“ ebenfalls bedienen möchte.
  • Innenraum-Eindruck: Das Interieur ist robust und funktional gehalten, mit einem horizontalen Armaturenbrett. Es bietet eine gute Übersicht und verfügt über echte, physische Knöpfe für wichtige Funktionen, auch wenn die Beinfreiheit im Fond für große Erwachsene knapp ist.
  • Kurzer Radstand: Es kursieren zwar Illustrationen und Wünsche nach einer noch kürzeren, zweitürigen Version des Land Cruiser FJ, diese „Shorter Wheelbase“-Variante (SWB) ist von Toyota jedoch nicht offiziell bestätigt.