Mini-SUVs VW Taigun und Chevrolet Adra

Nun kommen die Mini-SUV: Der 2013 schon einmal in São Paulo gezeigte Volkswagen Taigun zeigte sich auf der New Delhi Auto Expo mit neuer Heckpartie. General Motors wollte da nicht nachstehen, und stellte die Studie Chevrolet Adra daneben. Von Thomas Imhof

Volkswagen hat nach dem ersten Auftritt des in Brasilien gestylten Taigun „das weltweite Echo analysiert“ und den für die Delhi Show neu in „Ultra-Orange“ lackierten Mini-SUV „den Wünschen der Kunden“ angepasst. Wie beim ebenfalls in Brasilien entwickelten Ford EcoSport ist nun auch beim immer noch als seriennahe Studie deklarierten Volkswagen das Reserverad an der Heckklappe angeschlagen. Offenbar ist diese in Europa im Grunde ausgestorbene Lösung auf anderen Kontinenten aufgrund häufigerer Reifenpannen beliebter. Weil man so nicht erst das Reserverad umständlich aus dem Kofferraum kramen muss.

VW Taigun - nun mit am Heck angeschnalltem Reserverad - Foto: Volkswagen
VW Taigun – nun mit am Heck angeschnalltem Reserverad – Foto: Volkswagen

Neu im Vergleich zur ersten Version ist auch die nunmehr zweigeteilte Hecktür. Der untere Teil ist auf der Fahrerseite angeschlagen und öffnet sich zusammen mit dem Reserverad, während das obere (Glas)teil nach oben schwenkt. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass zuvor die untere Hälfte geöffnet wurde. Der Griff zum Öffnen der Heckklappe findet sich – gut versteckt – im rechten Rücklicht. Auch das Nummernschild musste dem aufgeschnallten Reserverad weichen – es wurde in den Unterfahrschutz integriert. Die Beplankungen an den Seitenschwellern, Radläufen und Stoßfängern betonen auf probate Art den Pseudo-Offroad-Charakter des Fronttrieblers; die LED-Scheinwerfer in der Dachreling sind ein netter Gimmick, der nicht unbedingt in die Serie übernommen werden muss.

VW Taigun - ebenfalls neu: die zweigeteilte Heckklappe - Foto: Volkswagen
VW Taigun – ebenfalls neu: die zweigeteilte Heckklappe – Foto: Volkswagen

Im viersitzigen Interieur sorgen orange und beige gehaltene Sitzbezüge und Applikationen aus matt eloxiertem Aluminium für ein frisches und ein jüngeres Publikum ansprechendes Ambiente. Als Wunschantrieb infrage kommt ein 1,0-Liter-TSI-Motor mit 81 kW /110 PS, dessen Durchschnittsverbrauch die Wolfsburger mit relativ hohen 4,7 l/100 km (110 g/km CO2) angeben. Der sehr leichte Dreizylinder stellt sein maximales Drehmoment von 175 Newtonmeter bereits bei 1.500/min zur Verfügung.

Der Taigun basiert auf der Plattform des Up und könnte Ende 2015 präsentiert und 2016 auf den Markt kommen. Kolportiert werden Preise von 16.000 Euro aufwärts. Neben dem Dreizylinder-Turbo sind noch zwei Saug-Motoren sowie eine Diesel- und eine Erdgas-Version vorgesehen. Unverzichtbar für Brasilien und andere südamerikanische Märkte sind Motoren mit Ethanol-Betrieb.

Chevrolet Adra Concept: zur C-Säule ansteigende Seitenpartie - Foto: GM
Chevrolet Adra Concept: zur C-Säule ansteigende Seitenpartie – Foto: GM

Chevrolet reagierte auf der Auto Expo in Neu Delhi mit der Studie Chevrolet Adra Concept auf den VW Taigun. Der Mini-SUV soll für GM in Indien die Kohlen aus dem Feuer holen und wurde vom indischen GM-Designzentrum auch speziell auf die Bedürfnisse der dortigen Kundschaft zugeschnitten. Die Amerikaner bieten auf dem Subkontinent zwar schon den SUV Trax an – er konkurriert mit 4,20 Meter jedoch schon außerhalb der besonders beliebten Klasse bis vier Meter Länge. Die nun der kantig geformte Adra füllen soll. Seine bullige Front dominieren ein großer unterer Kühlerschlund, ein schmaler oberer Kühlerschlitz und extrem flache Hauptscheinwerfer. Das Dach und der Schwellerbereich sind dunkel abgesetzt, die Flanken durchfurchen markante Sicken und die Fensterlinie steigt zur C-Säule und zum steil stehenden Heck hin deutlich an.

Chevrolet Adra Concept: Bullige Frontpartie - Foto: GM
Chevrolet Adra Concept: Bullige Frontpartie – Foto: GM

Auch der Innenraum des Fünfsitzers gibt sich im aktuellen Chevrolet-Design. Neben einer steil ansteigenden, breiten Mittelkonsole fallen ein großer Touchscreen und das unten abgeflachte Lenkrad ins Auge. Zu den möglichen Motorisierungen und einem Starttermin gab Chevrolet noch keine Details bekannt.

Text: Thomas Imhof, Autogefühl
Fotos: Volkswagen, GM

Kommentare sind geschlossen.