Mitsubishi ASX Facelift Testbericht

Das kompakte SUV Mitsubishi ASX erhielt jüngst ein Facelift, wir schauen uns an, was sich verändert hat, und machen natürlich noch mal einen generellen Aufschlag zum Mitsubishi-Bestseller. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Die größte Design-Änderung wurde an der Front vorgenommen: Hatte der Mitsubishi ASX bislang vorne einen Chromrahmen, öffnet sich der Kühlergrill nun weit nach unten. Dies wirkt etwas sportlicher. Der Kühlergrill steht zudem kräftiger aufrecht.

Im Seitenprofil ist der Mitsubishi ASX unauffällig, hier gilt eher form follows function, um in Interieur wenig Platz zu verlieren. Die Varianten Plus und Top kommen mit sportlichen 18 Zoll Felgen (wie hier zu sehen), Xenon-Scheinwerfer sind dem Top vorbehalten (andere: Halogen).

Das grundsätzliche Layout orientiert sich am form follows function Prinzip, das Design verschenkt also keinen Platz.

Interieur

Das Interieur des Mitsubishi ASX ist wenig spektakulär und auf die Zweckmäßigkeit ausgerichtet. An den Innenseiten der Türen ist das Plastik aufgeschäumt für einen Soft Touch, ansonsten findet sich weitgehend Hartplastik. Das Lenkrad lässt sich in Höhe und Weite verstellen. In der Top-Ausstattung, die wir testen, sind die Sitze elektrisch einstellbar, wobei die Elektromotoren recht laut sind. Die Sitzposition ist SUV-gerecht angenehm und aufrecht und daher auch für längere Strecken geeignet. Mit 1,86 m Körpergröße passt man vorne mit optionalem Panorama-Dach gerade so hinein. Das Panorama-Dach lässt sich nicht öffnen, spannt sich dafür aber von vorne bis hinten und zeigt mit einer LED-Beleuchtung ein interessantes Detail. Noch mehr fällt das Licht auf, wenn der Sonnenschutz geschlossen ist, gerade nett für rückwärtige Passagiere bei Nacht-Fahrten.

Hinten gibt es nicht allzu viel Platz, hier ist in Sachen Knie- und Kopffreiheit maximal eine Körpergröße von 1,80 m angesagt, wenn vorne auch große Fahrer unterwegs sind. Die Sitzposition ist aber ebenfalls aufrecht und langstreckentauglich, wenn man eben nicht allzu groß ist. Die Sitze lassen sich im 1/3 2/3 Split umklappen. Der Kofferraum nutzt die Ausmaße gut aus, insgesamt ist der Innenraum unprätentiös, aber gut nutzbar. Dafür hat man für einen akzeptablen Preis allerdings schon recht viel Ausstattungsfeatures.

Die Ausstattungs-Linien teilen sich auf in Basis, Plus und Top. Ab Plus gibt es Rückfahrkamera, Lichtsensor, Mittel-Armlehne, Multifunktionslenkrad, Außenspiegel elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbar, schlüsselloses Zugangssystem, Sitzheizung, Tempomat und ein neues 6,1 Zoll Infotainment-System mit Bluetooth-Schnittstelle. Das neue Infotainment-System zeigt allerdings nicht allzu viele Änderungen, Software und Navigation sind immer noch nicht besonders intuitiv. Der Ausstattungs-trim Top hat mehr Boxen und eine Sportpedalerie. Wir raten von diesem Niveau ab, da Top automatisch mit Tierhaut-Sitzen kommt, ansonsten ist Stoff Standard.

Motoren

Los geht es mit dem Basis-Benziner ohne Allrad für 19.500 Euro.

1,6 Liter Benziner, 117 PS und Frontantrieb

1,6 Liter Diesel mit 114 PS (mit oder ohne Allrad)
2,2 Liter Diesel mit 150 PS (Allrad und Automatik)

Außer dem Top-Diesel haben alle Varianten Handschaltung. Hoch geht es dann bis ca. 35.000 Euro.

Der große Diesel braucht knapp über 10 Sekunden bis 100 km/h, der Benziner und der kleine Diesel brauchen knapp über 11 Sek.

Fahrverhalten

Wir fahren den 2,2 Liter Diesel mit 150 PS, Allrad und Automatik. Angesichts des Gewichts und der Größe des Fahrzeugs ist man mit dieser Top-Ausstattung flott unterwegs. Die Automatik tut auch ihre Dienste und lässt im Teil-Lastbereich die Übergänge zwischen den Gängen verschwinden. Der Diesel ist auch ausreichend isoliert, so dass sich kein allzu großes „Dieselnageln“ einstellt. Die Lenkung ist weder schwammig noch zu hart, so lässt sich der Mitsubishi ASX einfach in Parklücken bewegen. Große Agilität versprüht der ASX nicht, das Fahrwerk ist eher auf Comfort und Geradeauslauf getrimmt. Insgesamt möchte der ASX nicht groß auffallen, sondern möglichst jedem gefallen, zeigt also ein neutrales Fahrverhalten, das nicht in eine bestimmte Richtung geht.

Was man dem Mitsubishi ASX gar nicht ansieht, sind seine Offroad-Fähigkeiten. In einem früheren Test waren wir überrascht, wo der ASX überall hinauf kommt. Das Allrad-System arbeitet nach dem Motto vorne+hinten, bei Bedarf wird also Drehmoment an die Hinterräder geschickt. Man kann mit dem Knopf neben der Handbremse einfach umstellen, von FWD zu AWD und auch zu AWD Lock, also Allrad plus Sperrdifferenzial, wenn es abseits der Piste doch mal härter zugehen sollte. Auch auf der Straße kann man den Modus bei Allrad belassen, weil der Mitsubishi ASX dann automatisch entscheidet, wann die Hinterachse dazugeschaltet werden soll und wann nicht.

Unser Testverbrauch: Gut 7 l / 100 km, wenn man sanft dosiert, kann man auch auf 6 kommen.

Abmessungen

Länge: 4,35 m
Breite: 1,81 m
Höhe: 1,64 m
Radstand: 2,67 m
Leergewicht: 1.345 – 1.600 kg

Fazit: Der Mitsubishi ASX wurde leicht aufgefrischt und bietet immer noch ein gutes Verhältnis von Ausstattungsinhalt und Preis. Außen gibt sich der ASX im modernen Crossover-Gewand, der Innenraum ist allerdings in der Qualität wenig attraktiv, sondern eher zweckmäßig. Im Fahrverhalten gibt sich der Mitsubishi ASX zurückhaltend, präsentiert sich durchweg als unprätentiöses Auto. Eine gute Wahl ist der ASX für die, die einen Einstieg in die SUV-Welt suchen zu einem günstigen Preis und ein Auto möchten, das man nicht erst erlernen muss, sondern dass für die Stadt taugt, nicht zu groß ist und mit der hohen Sitzposition trotzdem für Langstrecken geeignet ist.

Autogefühl: ***

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak