Opel Insignia Facelift 2021 Insignia GSi 230 PS 4×4 Fahrbericht

Der Opel Insignia wird nachgefeilt, wir sind den neuen Insignia gefahren und berichten über die Änderungen – anhand eines Fahrberichts des Opel Insignia GSi 230 PS 4×4. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Opel Insignia GSi Grand Sport Facelift in Chili Red

Opel Insignia GSi Sports Tourer Facelift in Light Grey

Den Opel Insignia gibt es als Limousine Grand Sport, Kombi Sports Tourer und jeweils als Sport-Modell GSi. Die Preise beginnen bei gut 32.000 Euro. Der GSi mit Top-Motorisierung und Top-Ausstattung landet bei gut 50.000 Euro.

Das Facelift ist im wahrsten Sinne ein Facelift, der Kühlergrill ist etwas flacher geworden, die horizontale Lamelle zeigt gerade Richtung Scheinwerfer, die nun etwas spitzer gezeichnet sind. LED-Lampen sind Standard, optional oder Serie für GSi mit IntelliLux LED für eine bessere Fernlicht-Funktion – dann mit insgesamt 168 LEDs. Der Kühlergrill öffnet die Kühl-Lamellen auf Bedarf, um ansonsten den Windwiderstand zu verringern.

Während sich Limousine und Kombi in der Front nicht unterscheiden, ändert sich der Eindruck im Profil: Der Grand Sport (Limousine) wirkt eleganter in seiner Form, während man dem Sports Tourer ansieht, dass dieser mehr Stauraum im Kofferraum bietet. Der Kombi ist übrigens knapp 9 cm länger. Nettes Detail ist, das in beiden Varianten sich der hintere Teil der Seitenfenster nach oben richtet. Eine Designlinie auf Höhe der Türgriffe lässt die Fahrzeuge agiler wirken.

17 Zoll ist Basis, 18 Zoll gibt es optional, der GSi kommt direkt mit 20-Zoll-Felgen und Brembo High-Performance-Bremsen mit rot lackierten Bremssätteln.

Die Rückleuchten sind serienmäßig bis auf den Blinker mit LED ausgestattet und ähneln mit dem Doppelflügelschwung in der Leuchtengrafik den vorderen Tagfahrlichtern. Zudem sind sie sehr schmal gehalten, um den Wagen breiter erscheinen zu lassen. Der Sports Tourer verfügt mit der Dachreling über eine verchromte Designlinie auf dem Dach, die sich bis zum Heck zieht und damit einen sehr schönen Übergang zwischen Profil und Heck ermöglicht. Der GSi zeigt hinten ferner einen Heckspoiler.

Interieur

Zum Vergleich: Fond und Kofferraum im Kombi / Sports Tourer

Die neue Serienausstattung umfasst Komfortsitze, Klimaanlage und einen Basis-7-Zoll-Multimedia-Screen mit Kompatibilität für Apple CarPlay und Android Auto. Überarbeitet wurde z.B. die Rückfahrkamera, die nun eine schöne hohe Auflösung aufweist.

Auffällig ist eine Vielzahl von geschwungenen Linien im Cockpit. Die Verarbeitungsqualität ist mehr als solide und lässt einen Hauch von Premium übrig. Außerdem wurde der mittlere Bildschirm ausgezeichnet integriert. Die Instrumente kommen klassisch analog mit 3,5″ Farbdisplay in der Mitte oder seitlich mit analogen Anzeigen aber mit Geschwindigkeit voll digital im 8-Zoll-Screen (Serie für GSi). Das optionale Head-Up-Display wird direkt in die Scheibe projiziert. Mittels 3 simpler Tasten links vom Lenkrad lässt es sich einfach bedienen und konfigurieren. Allerdings wirkt das Gehäuse auf dem Armaturenbrett ein wenig klotzig und nicht sehr schön integriert.

Beim Infotainment geht es los mit einem 7-Zoll-Touchscreen, serienmäßig mit Apple CarPlay und Android Auto. Höhere trims erhalten ein 8 Zoll Infotainmentsystem inkl. Navi und Sprachsteuerung, das ist auch Serie für den GSi. Die neue Software ist sehr übersichtlich und super schnell, eines der schnellsten Infotainment-Systeme auf dem Markt. Die Maps-Ansicht erinnert an Googlemaps und ist ebenfalls sehr schnell und übersichtlich.

Alle Ausstattungsversionen außer GS Line Plus kommen serienmäßig mit Stoffsitzen oder einer Stoff-Kunstleder-Mischung. Die AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken e.V.) optional oder Serie in höheren trims. Zum Ausstattungsumfang des Insignia GSi zählen im Interieur die sportlichen AGR Sitze mit attraktiver Alcantara/Kunstleder-Mischung, Zwei-Zonen-Klimatisierungsautomatik, 8 Zoll Display Multimedia Navi Pro, Sitzheizung, Alupedale, Sportlenkrad und Tempomat. Die sportlichen Akzente werten das Interieur natürlich auf. Optional sind für den GSi Sport-Schalensitze erhältlich, diese sehen toll aus, mindern jedoch den Komfort gegenüber den Basis-Sportsitzen und sind auch nur mit Tierhaut-Bezug erhältlich.

Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung zählt u. a. eine Frontkamera, die einen Frontkollisionswarner mit Fußgängerwarnung, einen einfachen Spurhalteassistenten und einen Tempomat ohne Abstandregelung beinhaltet.

Im Grand Sport schränkt die coupéhafte Form Fahrgäste beim Einsteigen in den Fond etwas ein. Hier musste die Größe des Türausschnittes zwangsläufig der Karosserieform untergeordnet werden. Wer es weiß, zieht vorher den Kopf ein. In puncto Beinfreiheit kann man allerdings mit langen Beinen im Fond locker sitzen. Mit Blick auf das Gepäckvolumen fasst der Grand Sport 490 Liter und mit umgeklappter Rückbank 1.450 Liter. Der Sports Tourer fasst aufgrund seiner Bauform 560 Liter, welche auf max. 1.665 Liter erhöht werden kann. Der Kofferraum im Sports Tourer ist gut 5 cm länger.

Motoren

Benziner

2.0 l, 170 PS, 9-Stufen-Automatik und Frontantrieb
2.0 l, 200 PS, 9-Stufen-Automatik und Frontantrieb
2.0 l, 4×4 GSi, 230 PS, 9-Stufen-Automatik und Allrad, 7,4 Sek. auf 100 km/h

Der 2.0 l Benziner arbeitet mit Zylinderabschaltung, erstmals bei Opel.

Diesel

1.5 l, 122 PS, 6-Gang-Manuellgetriebe und Frontantrieb
2.0 l, 174 PS, 8-Stufen-Automatikgetriebe und Frontantrieb (optional AWD)

Der 1.5 l ist ein 3-Zylinder, der 2.0 l ein 4-Zylinder.

Fahrverhalten

Beim GSi kommt das adaptive Fahrwerk FlexRide mit elektronischer Dämpferregelung serienmäßig (optional für andere Linien). Dazu kommt die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung. Der Opel Insignia GSi gibt sich im Fahrprogramm „Sport“ straff, aber nicht unkomfortabel. Und das, obwohl 20 Zöller mit 245er Bereifung aufgezogen wurden. Ja, bei Fahrbahnunebenheiten merkt man die großen Felgen, wer mehr Komfort möchte, müsste andere Felgen aufziehen oder eben keinen GSi wählen und nur eine GS-Line. Das Fahrwerk macht aber einen guten Job. Im Fahrprogramm „Tour“ wird verbrauchsoptimiert und komfortabler gefahren. Das Fahrwerk erkennt aber selbst in diesem Fahrmodus eine sportliche Fahrweise und passt die Dämpfer nach einigen sportlichen Kurven dann ebenfalls härter an. Der Allradantrieb ist standardmäßig ausgeschaltet, um einen besseren Verbrauch zu erzielen. Hier landen wir übrigens bei gut 7 l / 100 km minimal. Höher geht es dann, wenn man mehr aufs Gaspedal drückt oder den Allradantrieb zuschaltet – etwa für den Winter oder fürs sportliche Fahren. Dank Torque Vectoring an der Hinterachse nimmt die Topversion des Insignia jede Kurve mit spielerischer Gelassenheit, weil das kurvenäußere Hinterrad mehr Drehmoment erhält. Der spezielle Allradantrieb regelt das über zwei Kupplungen – bedarfsgerecht dann auch mit mehr Kraft nach rechts oder links. Wie an einer Schnur gezogen, durchfährt der Insignia somit die Kurven. Dank der optionalen Schallschutzverglasung wird es im Innenraum auch bei hohem Tempo nicht laut. Motor- und Fahrwerkgeräusche sind gut gedämmt nur im Hintergrund wahrzunehmen. Die AGR-Sitze lassen auch lange Autobahnetappen für Rückengeplagte zu. Die optionalen Performance-Sitze halten zwar auf der Rennstrecke besser fest, schränken aber ansonsten den Langstreckenkomfort etwas ein. Ferner fällt auf, dass der Insignia zwar nicht das allermodernste Cockpit hat, aber man dafür alles während der Fahrt spielend leicht kontrollieren kann.

Abmessungen

Länge: 4,90 m (4,99 m Sports Tourer)
Breite: 2,09 m
Höhe: 1,50 m
Radstand: 2,83 m

Fazit: Der Opel Insignia wurde behutsam aufgewertet, sieht weiterhin schnittig aus. Im Interieur profitiert man vor allen Dingen von der neuen Infotainment-Software, die super schnell ist. Im Fahrverhalten zeigt sich der Opel Insignia komfortabel und auf Bedarf auch durchaus sportlich. Die Motor-Überarbeitungen bringen auch Verbrauchs-Verbesserungen. Für den GSi als Top-Variante kann man 50.000 Euro loswerden, dafür bekommt man alles, was Opel zu bieten hat. Ein schnittiges Design, ein sportliches Interieur und auch genügend Allrad-Kraft. Ein echter Traum-Insignia, der sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos/Video: Autogefühl, Jonas Bomba