Parken am Flughafen Düsseldorf DUS mit Serva

Wer sich am Flughafen Düsseldorf schon einmal über das in die Jahre gekommene und viel zu enge Parkhaus 1 oder 2 geärgert hat, kann nun eine neue Alternative wahrnehmen – und braucht sogar gar nicht selber einparken. Das neue Einparksystem Serva am DUS Airport übernimmt das Einparken ganz automatisch. Eine Handy-App begleitet den Vorgang. Ein Test der neuen Technologie. Von Thomas Majchrzak

Die Parkhäuser am Flughafen Düsseldorf sind Jahrzehnte alt und sind für deutlich kleinere Autos ausgelegt, als heutzutage herumfahren. So sind die Parklücken äußerst eng und man muss beim Aussteigen darauf achten, nicht mit der Tür anzuecken. Außerdem machen die Ein- und Ausfahrten teilweise Probleme, weil die Bordstein-Begrenzungen rechts und links schlicht nicht mehr breit genug sind – selbst wenn man nicht gerade ein Fahrzeug der Luxusklasse fährt.

Neben dem normalen Parkticket-Ziehen und bezahlen gibt es schon seit einiger Zeit ein Valet-Parking, das ein paar Euro Aufpreis kostet. Hierbei fahren dann die Mitarbeiter des Services die Autos persönlich ins Parkhaus und man kann sein Auto später suchen, weiß nur, wo es ungefähr steht.

Seit kurzem gibt es nun das neue System Serva, ein Wortspiel von Diener, welches das Parken vereinfachen und beschleunigen soll. Langfristig sollte es auch sogar Parkraum sparen, denn die Autos werden durch einen Roboter eng an eng geparkt – dichter, als es sonst von Hand möglich wäre, denn sonst könnte man nicht mehr aussteigen.

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Und so funktioniert es: Über die A44 aus Essen kommend fährt man an der Abfahrt links Richtung Ankunft und folgt der Beschilderung A3 / Premium Parken Plus. Dann fährt man an der Polizeiwache vorbei (Vorsicht, bloß nicht zu schnell) und kommt an der Schranke zum Premium Parken Plus an. Dort muss man seine Kreditkarte kurz einstecken, die zunächst nur registriert wird.

Die Schranke geht hoch und man muss zur vorgesehenen Parkfläche fahren. Ein Bildschirm signalisiert frontal, wie weit nach vorne man fahren muss – und signalisiert grün, wenn alles OK ist. Dann geht es raus aus dem Auto, dabei hat man massig Platz zum Aussteigen. Alle Sachen mitnehmen und zum nächsten Touchscreen. Dort werden nun die Flugdaten des Rückflugs eingetippt, damit das Auto auch rechtzeitig nach Rück-Ankunft wieder vorne steht. Man kann auch die Smartphone-App installieren, dann scannt man damit den QR-Code am Bildschirm und hat eine Verbindung zur Buchung geschaffen. Per App ist es dann möglich, das Auto sofort anzufordern, etwa wenn man unplanmäßig früher zurückgekommen ist – oder anders herum eine Verspätung zu melden. Sollte keine Internetverbindung verfügbar sein und das Auto planmäßig nach vorne gestellt, aber nicht abgeholt wird, so verlässt es nach 15 Minuten wieder die Parkposition und wird wieder einsortiert.

Und nun zum Parkvorgang: Eine Art Gabelstapler-Roboter fährt langsam an das Auto heran, tastet per Sensoren die Länge ab und fährt dann mehrere Auflagepunkte unter das Auto. Es wird leicht angehoben und langsam zum nächsten freien Stellplatz gebracht. Wie das genau aussieht und wie lange das dauert, zeigt unser Video.

Die Dauer kann einem aber so ziemlich egal sein, denn wenn man sich das Schauspiel nicht gerade angucken möchte, dann ist man ohnehin schon auf dem Weg zum Gate. Ein kleiner Nachteil wird dann hier offenbar: Im Gegensatz zu P1 oder P2 ist man etwas weiter vom A1 Gate weg und hat einen längeren Laufweg. Allerdings erspart man sich die Parkplatzsuche und sollte insgesamt schneller sein, wenn man etwas Übung mit dem System hat.

Ferner kann man schon vorab im Internet auf der Düsseldorf Parken Serva Seite seinen Parkplatz reservieren und die Flugzeiten angeben, das erspart das Eintippen vor Ort. Derzeit sind Reservierungen noch nicht unbedingt erforderlich, aber die Teilnehmer am neuen System nehmen stark zu, so dass bald Reservierungen voraussichtlich nötig sein werden. 250 Parkplätze stehen derzeit zur Verfügung, wobei das Nadelöhr wahrscheinlich nicht die Menge der Parkplätze sein dürfte, sondern die Ankunft an der Station. Es dauert eben schon ein paar Minuten, bis das Auto eingeparkt ist – in einer Rush Hour am Auto-Parken könnte dann davor eine Schlange entstehen.

Der Betreiber sichert übrigens zu, dass die Autos versichert seien, falls doch einmal ein Schaden durch die Maschine auftauchen sollte.

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Schließlich fehlt in unserem Test noch die Rück-Ankunft am Flughafen: Unser Flug ist etwa eine Stunde verspätet, aber wir sollten uns darüber eigentlich keine Sorgen machen müssen, weil das System unseren Flug ja kennt. Kurz nach der Landung zeigt die App an, dass das Auto seit 12:42 Uhr zur Abholung bereit steht (Es ist ca. 20 Uhr). Seltsam, das wäre etwas früh. Der Laufweg vom Lufthansa-Terminal ist insofern in Ordnung, als dass man ebenerdig bleibt und keine Treppen oder Aufzüge nehmen muss.

Der Mitarbeiter am Abhol-Terminal für das Auto berichtet auf Nachfrage, dass das Auto seit circa einer Stunde zum Abholen bereit steht, also war die App wohl nur etwas falsch. Es stehen mehrere Plätze zum Abholen bereit, insofern blockiert unser Auto auch nicht andere Leute, die ebenfalls ihr Fahrzeug abholen möchten.

Wir steigen ein, fahren an die Schranke heran, stecken die Kreditkarte ein und bekommen eine Quittung. 53 Euro, das ist natürlich alles andere als günstig, aber parken direkt am Flughafen ist teuer. Parkzeit war ca. am ersten Tag von 15 bis 24 Uhr und am zweiten Tag von 0 bis 21 Uhr. So erreicht man schnell den Maximalbetrag für beide Tage, der derzeit noch unter 30 Euro liegt. Und der Maximalbetrag für das klassische P2 wurde gerade auf 33 Euro pro Tag erhöht. Derzeit parkt man mit dem Premium Parken Plus also sogar noch günstiger als klassisch direkt am Flughafen.

Fazit: Wenn man ein bisschen eingespielt ist, stellt das neue Premium Parken Plus mit dem Serva eine nette Alternative dar, die Parkplatzsuch-Stress erspart, ggf. Schäden am Fahrzeug beim Einparken oder durch andere Parkteilnehmer vermeidet und derzeit sogar gar nicht mal teurer ist als die anderen Möglichkeiten, direkt am Flughafen zu parken. Abzuwarten bleibt, ob das System noch so praktisch sein wird, wenn viel mehr Teilnehmer den Service wahrnehmen. In jeden Fall ist dieses System jedoch gegenwarts- und zukunftsreif und ist nur zu begrüßen.

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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