Suzuki SX4 S-Cross Fahrbericht

Suzuki SX4 S-Cross, Foto: Suzuki

Suzuki hat Großes vor, will den europäischen Markt aufrollen. Jedes Jahr soll ein neues Auto kommen. Der erste Paukenschlag ist der Suzuki SX4 S-Cross. Ein erschwingliches Auto mit Fahrvergnügen, verspricht der Hersteller. Wir haben den neuen Crossover getestet. Von Holger Majchrzak

Barcelona. In der In-Stadt stellt Suzuki den Suzuki SX4 S-Cross rund 400 Journalisten aus ganz Europa vor. Denn das Auto sei der Kick Off für die Suzuki Modell-Initiative, sagt das Unternehmen. Die Stadt Barcelona, die für Design und Lebensfreude steht sowie für abwechslungsreiches Leben, sei wie das neue Auto. Ein Crossover. Ein Auto, das mehr bietet als ein normaler PKW, aber noch nicht ganz die Eigenschaften eines SUV hat.



Suzuki SX4 S-Cross, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross, Foto: Suzuki

Der Suzuki SX4 S-Cross ist die Weiterentwicklung des SX4. Takanori Suzuki, Europa-Präsident des Herstellers, verspricht: Auch dieses Auto werde Maßstäbe setzen. Was steckt hinter den Ankündigungen?

Suzuki SX4 S-Cross Innenraum, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross Innenraum, Foto: Suzuki

Wir fahren den Suzuki SX4 S-Cross durch das bergige Hinterland von Barcelona und die wunderschöne Küstenstraße. Strahlender Sonnenschein im Frühherbst. Das große Panorama-Dach lässt die wärmenden Strahlen in den Innenraum (später haben wir den SX4 S-Cross im Winter getestet). Erst mal ein gutes Gefühl. Das Cockpit ist wohltuend aufgeräumt, das Design wirkt ein wenig unentschieden. Hier glatte Flächen, dort strukturierte, eine Linie ist nicht erkennbar. Ein Schönheitsfehler für Formpuristen, mehr nicht.

Suzuki SX4 S-Cross Panoramadach, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross Panoramadach, Foto: Suzuki

Der normale Autofahrer wird den Innenraum als neutral empfinden, anerkennend die Innenmaße feststellen. Ja, Suzuki will mit dem Auto nicht mehr nur den älteren Herrn ansprechen, der die hohe Sitzposition und die Übersichtlichkeit schätzt. Bisher 60 Prozent aller Käufer. Junge Familien sollen es jetzt sein. Dafür gibt es viel Platz auf den Rücksitzen und einen riesigen Kofferraum mit 430 l.

Suzuki SX4 S-Cross variabler Kofferraum, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross variabler Kofferraum, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross variabler Kofferraum, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross variabler Kofferraum, Foto: Suzuki

Das Dieselmodell, das wir testen, ist genau für diese Familien konzipiert. Sparsam im Verbrauch, leicht zu handeln. Kein Rennwagen. Die Motoren enden bei 120 PS. Gäbe es eine Maschine mit mehr Dampf, würde sich mancher Interessent über die Auswahlmöglichkeit freuen.

Suzuki SX4 S-Cross Panoramadach, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross Panoramadach, Foto: Suzuki

Der ganze Stolz der Suzuki-Ingenieure ist ein kleiner Knopf. Mit dem, erläutert Chef-Konstrukteur Yasushi Sasaki, werden die vier Fahr-Modi angewählt. AUTO für normale Straßen, SPORT für das zügige Fahren, SNOW für die glatten Untergründe und LOCK für das Gelände. Das soll für den jeweils optimalen Grip sorgen. Eine schöne, einfache – familiengerechte Lösung. Das versteht nicht nur der Automobil-Experte.

Ziel der Konstrukteure war es ganz klar, ein leichtes, sicheres Auto mit wenig Emissionen zu bauen. Das Ziel wurde erreicht durch Spezialstahl und Aluminium-Einsatz, was rund 100 kg Gewichtsersparnis brachte. Dazu wurde der Suzuki SX4 S-Cross im Windkanal optimiert. Im Ergebnis optimale Messwerte. Aber wir würden uns wünschen, es hätten ein paar Ecken und Kanten bleiben können. Der SUV, den Suzuki 2015 bringen will und den es jetzt als Concept Car iV4 gibt, hat ein Hammer-Design, ist ein Hingucker. Ein paar Elemente davon in den glattgebügelten Suzuki SX4 S-Cross…

Suzuki SX4 S-Cross, Foto: Suzuki
Suzuki SX4 S-Cross, Foto: Suzuki

Suzuki SX4 S-Cross Preise und Ausstattungslinien

Der Basispreis des Suzuki SX4 S-Cross liegt bei 19.490 Euro, die günstigste Allrad-Version bei 22.990 Euro. Suzuki ist ja ein Allrad-Spezialist, fünf von sieben in Europa verkauften Suzukis haben 4WD. Dafür gibt es dann schon ein komplettes Auto. Stopp/Start-Automatik etwa ist serienmäßig, Tempomat, USB Anschluss und elektrisch verstellbare Außenspiegel, beim Dieselmodell die Sitzheizung vorn. Als Verkaufsargument legt Suzuki 1-Jahr-Vollkasko-Versicherung dazu.

Die Ausstattungslinien teilen sich auf in Club, Comfort und Comfort+. Die höchste Ausstattungslinie bietet ein Navigationssystem, Einparkhilfe vorn und hinten inkl. Rückfahrkamera, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Ledersitze, Regensensor und Panorama-Glas-Schiebedach. Der Unterschied von Basisausstattung zur Top-Ausstattung kostet 5.600 Euro.

Zur Fortbewegung stehen, wie erwähnt, zwei 1,6 Liter Motoren mit 120 PS zur Verfügung – als Benziner oder Diesel und als Frontantrieb oder Allrad. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 bis 180 km/h (Diesel). Der Diesel leistet bei gleicher PS-Zahl mehr Drehmoment, ist aber in der Beschleunigung langsamer: Am schnellsten beschleunigt der Frontantrieb-Benziner mit 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h, da braucht der Frontantrieb-Diesel eine Sekunde länger. Am langsamsten ist der 4×4 Diesel mit 13 Sekunden.

Denn während der Benziner nur ein Leergewicht von 1.160 kg aufweist, wiegt der Diesel 1.380 kg – was ihn ein wenig träger macht. An Verbräuchen stehen kombiniert 5,4 l für den Benziner und 4,2 l für den Diesel in den offiziellen Angaben.

Abmessungen Suzuki SX4 S-Cross

Länge: 4,30 m
Breite: 1,76 m
Höhe: 1,58 m
Radstand: 2,60 m

Kofferraumvolumen normal: 430 Liter
Kofferraumvolumen mit umgeklappter Rückbank: 1.269 Liter

Wir haben den Suzuki SX4 S-Cross als jederzeit familientaugliches Fahrzeug erlebt, nicht spektakulär, aber grundsolide, flexibel und einfach zu fahren. Ein guter Einstieg für die Modell-Offensive von Suzuki – das Basisfahrzeug. Jetzt warten wir gespannt auf die mutigen weiteren Schritte.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Holger Majchrzak
Fotos: Suzuki

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