Toyota Mirai Fahrbericht 2021 neue Generation des Brennstoffzellen-Autos

Sportlicheres und eleganteres Design mit längerer Motorhaube, Hinterradantrieb, höhere Reichweite und mehr Platz im Fond: Die zweite Generation des Toyota Mirai legt nach. Wir sind das Brennstoffzellen-Auto gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der Toyota Mirai sieht nun richtig sportlich aus und nicht mehr wie ein Crossover. In der Front erinnert der Mirai eher an einen Toyota Camry. Die Motorhaube ist lang und das Dach endet coupéhaft am Heck. LED-Leuchten sind Serie. Felgen gibt es in 19 oder 20 Zoll in Schwarz. Die kräftige blaue Farbe heißt Force Blue.

Interieur

Das Armaturenbrett verläuft geschwungen von der Mitte zur Beifahrerseite. In der Mitte kommt nun ein 12,3″ Screen zum Einsatz (Apple CarPlay / Android Auto serienmäßig). Das versprüht von der Atmosphäre her eher Lexus. Die Software ist allerdings überaltet, langsam und schwer zu nutzen. Man vertraut also lieber auf seine Smartphone-Koppelung.

Die Sitze starten mit Stoff-Bezug, in der höheren Ausstattung Executive kommt ein hochwertiges weiches Kunstleder (SofTex) zum Einsatz. Nur in „Advanced“ kommen Tierhaut-Bezüge. Ein Head-up-Display ist optional oder im top trim inkludiert.

Mit einer H20-Taste kann man übrigens gezielt als Show-Effekt Wasser aus dem Auspuff tropfen lassen. Oder wenn ganz viele Wasserstoffautos unterwegs sein würden, macht es sogar Sinn, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt das Wasser gezielt an der Wasserstoff-Tankstelle abzulassen, damit die Straßen nicht weiter vereisen.

Durch den deutlich längeren Radstand gibt es in der 2. Generation Mirai nun mehr Beinfreiheit im Fond, allerdings immer noch erschreckend wenig für ein Fahrzeug dieser Länge. Große Erwachsene können hinten sowohl in puncto Bein- und Kopffreiheit nur schwerlich sitzen. Der Kofferraum ist durchaus geräumig und hoch, bietet aber keine Durchreiche zum Fond.

Motoren

Tank: 5,6 kg Wasserstoff
Reichweite: Max. 650 km (ein Drittel mehr als vorher), effektive Reichweite ca. 500 km
1,2 kWh Puffer-Batterie
182 PS Elektromotor an der Hinterachse
0-100 km/h in 9,2 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h
Preis: 64.000 Euro (damit 15.000 Euro günstiger als der Vorgänger)
Voll-Ausstattung kostet dann 74.000 Euro.

Fahrverhalten

Der Toyota Mirai fühlt sich trotz der Größe leichtfüßig und fix an. Die Beschleunigung auf den ersten Metern ist dank des sofort anliegenden Drehmoments des Elektromotors sogar recht rasant. Bis 100 km/h geht ihm aber dann etwas die Luft aus, was der Beschleunigungswert von 9,2 Sek. zeigt. Da können die meisten batterieelektrischen Fahrzeuge mehr. Klar, der Mirai ist nicht auf Performance ausgerichtet, dafür passt das leise Dahingleiten hervorragend. Das Fahrwerk macht einen guten Job und die Lenkung vermittelt Gefühl. Im Sport-Modus werden Gasannahme und Lenkung geschärft. Durch den Heckantrieb fühlt sich der neue Mirai deutlich sportlicher als der Vorgänger an. Vom Wasserstoff-Antrieb merkt man als Fahrer gar nichts, fühlt sich genauso an wie ein Batterie-Elektroauto. Als Verbrauch verzeichnen wir 1 – 1,4 kg Wasserstoff auf 100 km, das bringt uns dann je nach Fahrsituation effektiv 400 bis 560 km weit. Sicher ausreichend. Preislich macht sich das beim Nachtanken übrigens nicht groß gegenüber einem Benziner bemerkbar, wenn man eine Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe hat (und das ist der Knackpunkt), zahlt man fürs Nachtanken so viel wie für einen Verbrenner.

Abmessungen

Länge: 4,97 m
Breite: 1,88 m
Höhe: 1,47 m
Radstand: 2,92 m
Leergewicht: 1.900 kg

Fazit: Der Toyota Mirai sieht in der 2. Generation richtig schick aus, vermittelt exklusives Flair und bietet technologisch zusammen mit dem Hyundai Nexo ein Alleinstellungsmerkmal. Im Innenraum hat man nun im Fond mehr Platz, allerdings immer noch zu wenig angesichts der Länge des Fahrzeugs. Es gibt auch nachhaltige Sitzbezüge. Wann macht der Mirai Sinn? Wenn man etwas Besonderes haben möchte und eine Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe hat. Fahrtechnisch überzeugt der Mirai mit Ruhe und Komfort. Preislich ist der Mirai nun deutlich erreichbarer als in der 1. Generation.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak