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Hyundai Santa Fe Test neu 2019

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Hyundai hat sein großes SUV neu aufgelegt. Der Hyundai Santa Fe der neuen vierten Generation ist in vielen Details verfeinert. Zudem fällt die Differenzierung zwischen Santa Fe und Grand Santa Fe weg, die tatsächlich unterschiedlich lang waren. Der nun in einer einzigen Länge erhältliche Hyundai Santa Fe bekommt trotzdem die 7-Sitzer-Option, namentlich läuft diese nun unter Santa Fe Seven. Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Der neue Hyundai Santa Fe zeigt ein moderneres, aber immer noch freundliches Gesicht. Wichtigste Änderungen sind der größere Kühlergrill und die schmale LED-Lichteinheit (oben Tagfahrlicht) sowie optionale LED-Hauptscheinwerfer darunter. Rein optisch ist der Hyundai Sante Fe nun mit dem kleineren Modell Hyundai Kona verwandt. Unser Testwagen hier zeigt die großen 19-Zoll-Felgen auf Winterreifen. Die Fensterlinie steigt elegant leicht an, obwohl sie größer ist als vorher (siehe Interieur). Auch am Heck sind die Leuchten mehr in die Waagerechte gezogen, um die Breite zu betonen. Insgesamt wirkt der neue Santa Fe eleganter, gerade am Heck. Die hier gezeigte Farbe ist Magma Red.

Interieur

Das Interieur ist nun aufgeräumter und hochwertiger. Wir finden viele kleine Details mit toller Verarbeitung. Soft Touch gibt es an den Innenseiten der Türen und auf dem Armaturenbrett. Die rechte Armaturenbrett-Seite ist straff mit Kunstleder bespannt und verfolgt eine formschöne Rundung. Nett ist ebenfalls der hell-grau ausgekleidete Dachhimmel. Das obere Brillenfach ist innen sehr weich ausgekleidet. Das Infotainment-System ist aktualisiert und größer (8″) und bietet auch eine Smartphone-Spiegelung über Apple CarPlay oder Android Auto. Hyundai setzt bei der Klima-Bedienung noch auf klassische Knöpfe, was die Bedienung während der Fahrt erleichtert. Die Tasten sind weiterhin recht groß und somit auch einfach zu treffen, zum Beispiel auch für die Komfort-Optionen Sitzheizung, Sitzkühlung und Lenkrad-Heizung. Diese sind somit einfach und schnell aktiviert. Erstmals gibt es digitale Instrumente (der mittlere Haupt-Teil), dazu optional ein Head-up-Display, das sich sehr klar ablesen lässt.

Basis sind Stoff-Sitze, die wir auch empfehlen. Das Platzangebot ist hervorragend, vorne sowieso, aber auch im Fond hat man als großer Erwachsener richtig viel Platz. Die hinteren Sitze lassen sich zudem der Länge nach verschieben und auch in der Neigung verstellen. Klappt man die Sitze komplett, senkt sich automatisch der Sitzbereich ein wenig mit ab, damit hinten eine ebene Ladefläche entsteht. Interessant: Ein neues Assistenzsystem sperrt die hinteren Türen von innen, wenn von hinten sich Objekte nähern – so kann man keinem Auto oder Radfahrer die Tür vor der Nase öffnen. Hyundai hat ferner die hinteren Seitenscheiben vergrößert, damit gerade Passagiere im Fond eine bessere Übersicht haben. Der Kofferraum fasst nun 625 l (40 l mehr). Im 5-Sitzer hat man im Kofferraumboden noch Staufächer. Alternativ kann man im 7-Sitzer hier die optionale dritte Sitzreihe hochklappen, die aber nur für eine geringe Größe geeignet ist. Die Kofferraumlänge beträgt 1,10 m, mit umgeklappten Sitzen gut 2,00 m bis zu den Vordersitzen, wenn dort große Erwachsene fahren. Die Kofferraumbreite beträgt 1,30 m (!) am hinteren Ende und 1,10 m zwischen den Radhäusern.

Motoren

2,4 l Sauger-Benziner mit 185 PS (AWD)
2,0 l Diesel mit 150 PS (FWD)
2,2 l Diesel mit 200 PS (FWD oder AWD)

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Für die Diesel steht eine neue 8-Gang-Automatik zur Verfügung (Serie Handschalter), der Benziner hat eine 6-Gang-Automatik.

Die Preise bewegen sich zwischen 35.000 und 52.000 Euro.

Fahrverhalten

Lenkung und Fahrwerk sind schon wie beim Vorgänger eher auf eine gemütliche Gangart ausgelegt, agil fahren liegt nicht wirklich drin, aber das geht durchaus in Ordnung. Allerdings schluckt das Fahrwerk weiterhin die Schlaglöcher nicht besonders gut. Auch von der Geräuschdämmung auf der Autobahn hätten wir in der neuen Generation mehr erwartet, der Hyundai Santa Fe ist hier weiterhin recht laut. Gut beim Hyundai Santa Fe ist, dass man ihn trotz seiner Größe sehr gut dirigieren kann, auch in der Stadt. Die Lenkung ist direkter und gefühlvoller geworden. Über den Sportmodus kann man die Lenkung zudem etwas straffer einstellen.

Wir fahren den 2,4 l Sauger-Benziner mit 185 PS (AWD). Der Allradantrieb Htrac arbeitet variabel; grundsätzlich wird das Drehmoment zu den Vorderrädern geschickt, bei Bedarf dann auch an die Hinterachse – bis zu 50 Prozent. Der Verbrauch liegt bei gut 8,5 l / 100 km, was für die Größe und für den Motor wirklich akzeptabel ist. Der Sauger beschleunigt recht harmonisch, viel Leistung ist erst drin, wenn man das Gaspedal so richtig durchtritt. Dann hat man auch noch Kraftreserven für ein Überholmanöver. Die Automatik arbeitet gefühlt manchmal etwas träge.

Assistenzsysteme gibt es auch hier recht viele, wir testen z.B. den Toten-Winkel-Warner, der sehr zuverlässig arbeitet und ein Warnsymbol in den Außenspiegeln anzeigt, wenn sich Fahrzeuge von schräg-hinten nähern. Auch die adaptive Geschwindigkeitsregelung läuft gut. Der Spurhalte-Assistenz ist standardmäßig immer aktiviert, reagiert manchmal aber etwas nervös. Praktisch ist, dass man links neben dem Lenkrad die Assistenten auf Wunsch immer schnell abschalten kann.

Abmessungen

Länge: 4,77 m
Radstand: 2,76 m
Breite: 1,89 m
Höhe: 1,68 m

Fazit: Der neue Hyundai Santa Fe ist außen aufgefrischt, bietet ein moderneres Infotainment-System sowie ein hochwertigeres Interieur, das leicht zu bedienen ist und in einigen Dingen in der Detailverarbeitung angenehm überzeugt. Durch den Wegfall der zwei Modellreihen/Größen ist der Santa Fe nun auch etwas einfacher zu bestellen bzw. zu konfigurieren. Man muss sich nur für oder gegen 7 Sitze entscheiden. Größtes Argument für den Santa Fe ist, dass man einfach richtig viel Platz hat, bei derselben Länge kommen da nur Skoda Kodiaq / VW Tiguan Allspace / Seat Tarraco heran, die die unmittelbaren Konkurrenten sind. Im Fahrverhalten zeigt sich der Hyundai Santa Fe weniger agil als die Konkurrenz und das Fahrwerk sollte gleichzeitig komfortabler sein. Der Fahr-Part ist also nicht die Stärke das Santa Fe, dafür umso mehr das Platzangebot im Interieur und die zum Teil liebevolle Verarbeitung. Dazu kommt dann noch ein guter Preis – wenn man nicht das höchste trim level wählt.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak

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