Jaguar XF Fahrbericht 2.2 D und 3.0 D

Jaguar XF, Foto: Autogefühl

Obwohl der Jaguar XF der von der aktuellen Modellpalette meistverkaufte Jaguar ist, fristet er im Vergleich zu seinen Konkurrenten ein Nischendasein. Das mag daran liegen, dass Deutsche gerne „deutscher Wertarbeit“ vertrauen, dass man nicht allzu sehr auffallen mag oder dass man glaubt, Jaguar sei besonders teuer. Bei Jaguar XF ist das nicht der Fall. Gleich ausgestattet kostet er genau so viel oder teilweise weniger als ein 5er BMW, Audi A6 oder Mercedes E-Klasse. Und daher überzeugt der XF mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Von Thomas Majchrzak

Das Design: Vorne nach dem Facelift 2012 schicke lang gezogene Scheinwerfer, hinten die coupéartigen Fenster. Glatte durchgehende Linien – sogar der Blick von oben stimmt, wenn man ihn denn mal erhaschen kann.

Innen: Ein Traum. Gerade in der hellen Ausstattung (Barley) wird der XF zu einem Wohnzimmer. Eine fünfstündige Autobahnfahrt – kein Problem, man könnte direkt wieder einsteigen und zurück fahren, so entspannt kommt man an. Die Sitzposition sucht seinesgleichen. Beim Drücken das Start-Knopfes klappen die Lüftungsschlitze aus und der Jaguar Drive-Selector fährt aus der Mittelkonsole in die Hand. Optisches und haptisches Erlebnis zugleich, so etwas erweckt die Katze zum Leben.

Jaguar XF Innenraum, Foto: Autogefühl
Jaguar XF Innenraum, Foto: Autogefühl

Das Armaturenbrett mit feinem Leder bezogen, die Sitze natürlich auch, viel Raum und eine gute Übersicht nach vorne trotz steiler Frontscheibe. Die Frontscheibe steht übrigens genau im selben Winkel wie die des Jaguar XK, das betont auch die Sportlichkeit des XF.

Der 2.2 l Diesel hat genügend Power für alle Alltagsfahrten, nur wenn es mal richtig zügig gehen soll, dann kommt beim Kickdown ein kurzes Turbo-Loch. Der 3.0 l Diesel dagegen ist eine Macht auf der Straße; kaum ein großer Benziner auf der Autobahn, der diesem Diesel die Stirn bieten kann. Insgesamt zeichnen sich beide Diesel durch Souveränität und Laufruhe aus. Optimal zum Cruisen.

Rückfahrkamera (optional) und Sensoren sichern das richtige Einparken, somit kann man ein 4,96 m Auto auch gut einparken. Häufig kritisiert wird das Infotainment-System, wobei Vorteil dabei ist, dass im Touchscreen wirklich alles gebündelt ist und man daher ohne allzu viele Knöpfe auskommt.

Jaguar XF, Foto: Autogefühl
Jaguar XF, Foto: Autogefühl

Das Handling: Schön sportlich, das Lenkrad: ein weicher Ledertraum mit genügend Rückmeldung. Das Lenkverhalten insgesamt wirkt wenig artifiziell, also kein Go-Kart, sondern natürliche Lenkimpulse.

Optimal ist der Jaguar XF für lange Autobahnfahrten. Dafür hatten wir bisher kein besseres Auto. Die Geräuschkulisse bleibt derart niedrig, dass man mit 180 km/h noch das Gefühl hat, man würde gerade durch die 30er-Zone fahren. Im Innenraum ist der Spagat zwischen klassischer Eleganz und moderner Technologie und Sportlichkeit bestens gelungen.

Vor dem Facelift 2012 hat der XF noch Glubschaugen-Scheinwerfer, unserer Meinung nach nicht allzu schick – aber seit Modelljahr 2012 ist der XF eine Ausnahmeerscheinung auf der Straße.

Autogefühl: *****

Hier übrigens noch ein paar nette Snow-Drifts onboard mit dem XF AWD (gibt ihn seit Anfang 2013 auch als Allrad).

Fotos & Bericht: Autogefühl, Thomas Majchrzak