Neuer Dacia Duster 2024 Extreme vs Journey

Die durchschnittlichen Autopreise für Neufahrzeuge in Europa oder Nordamerika liegen mittlerweile bei etwa 50.000 Euro oder Dollar. Dacia hält dagegen und will die neue Generation des Dacia Duster weiterhin bei unter 20.000 Euro starten lassen, voll ausgestattet noch unter 30.000 Euro. Was bekommt man für den Preis? Von Thomas Majchrzak

Exterieur und trims

Die neue Generation des Dacia Duster ist vorne im Design kräftiger, die Front trägt auch das neue Dacia-Logo, das mit dem Vorgänger am Ende des Modell-Zyklus eingeführt wurde. Der neue Dacia Duster zeigt einen sehr robusten Look, und durch die vielen Plastik-Teile am Exterieur wird der Lack auch nicht gleich beschädigt, wenn es mal einen kleinen Kratzer oder Rempler gibt. Wenn man die Allrad-Version wählt, beträgt die Bodenfreiheit etwa 22 cm, damit ist die AWD-Variante 1 cm höher vom Fahrwerk her. Die Böschungswinkel in der Offroad-Version betragen übrigens 31 Grad vorne und 36 Grad hinten. Im Seitenprofil können wir an den Flanken das neue sogenannte Starkle-Material sehen, das 20 % Recyclinganteil hat.

Dacia meint, der Preis sollte nicht mehr der einzige Grund sein, den Duster zu kaufen, sondern dass er einfach cool aussieht. Und das funktioniert. Räder: 17 oder 18 Zoll, im Video sehen wir die 18-Zoll-Räder. Extreme und Journey sind die zwei Top-Ausstattungen. Und dann wird es noch zwei niedrigere Ausstattungen geben.

Die Länge beträgt 4,34 m, das sind mehr oder weniger die gleichen Abmessungen wie zuvor. Der neue Duster ist ein wenig breiter und ein wenig niedriger. Die Dachreling kann man quer stellen und zum Beispiel Dachbox mit 80 kg Dachlast installieren. Die Türgriffe für die hinteren Türen sind im oberen Teil der C-Säule integriert. Die Farbe Sandstone / Sandstein ist übrigens eine völlig neue Farbe. Alles sieht ein wenig gehobener aus. Dacia hat als Budget-Marke unter Renault begonnen, mittlerweile wälen aber die meisten Kunden von Dacia die höchsten Ausstattungen, denn, das ist sehr interessant: Sie kommen von anderen Marken, die teurer sind, und dann wechseln sie zu Dacia und sagen: „Hey, zu diesen günstigen Preisen können wir uns auch die höchsten Ausstattungsvarianten leisten.“

Die Scheinwerfertechnologie umfasst Tagfahrlicht in LED soweit eine Haupt-Scheinwerfereinheit in LED, nur das Fernlicht ist Halogen. Die Blinker vorne ersetzen den oberen Teil des Tagfahrlichts, eine ziemlich coole Integration

An einigen Stellen sieht man immer einen budgetorientierten Ansatz, zum Beispiel auch mit der klassischen Antenne oben.

Die Journey-Ausstattung hat immer 18-Zoll-Räder. Bei der Extreme-Ausstattung wären die 18-Zoll-Räder eine Option. Übrigens denke ich, dass dieses neue Dacia-Logo funktioniert. Dacia sagt sogar, dass sie, als sie das Logo bei den bestehenden Modellen bereits geändert haben, einen Anstieg der Verkäufe aufgrund der Logo-Änderung verzeichnen konnten.

Interieur

Das Türschließgeräusch klingt gut. An den Innenseiten der Türen alles Hartplastik, da siehst du diesen budgetorientierten Ansatz. Ein neuer Interieur-Ansatz sind Lüftungsdüsen im Y-Design-Schema. Das Lenkrad kommt immer noch mit echten Tasten, zum Beispiel für den Tempomaten auf der linken Seite. Die Sitze in der Extreme-Ausstattung kommen mit sogenanntem MicroCloud-Material, das auch Mercedes verwendet. Das fühlt sich an wie eine Mischung zwischen Mikrofaser und Kunstleder, also irgendwie wie Neopren. Und das gesamte Interieur, sowohl Sitze als auch Lenkrad, kommt in allen Ausstattungen komplett frei von tierischen Materialien, Dacia setzt auf tierfreundliche und nachhaltigere Materialien. Dacia verwendet auch einen Recycling-Anteil für verschiedene Teile, insgesamt 20 % Recycling-Anteil für alle Teile zusammen. Die Sitze sind ferner komfortabel, selbst für große Menschen.

Wie schafft Dacia das mit dem Preis? Reduzierung aufs Wesentliche. So gibt es nur manuelle Sitzverstellungen, wie hoch und runter und vorwärts. Aber das ist für mich völlig in Ordnung in einer Industrie, in der tendenziell alles komplizierter wird. Das MicroCloud-Material hat übrigens auch einen sehr interessanten Klang, wenn man mit der Hand darüber fährt. Also muss ich hier ferner wirklich nach weiteren Details suchen, wo man Sparmaßnahmen findet. Zum Beispiel die Kopfstütze, die etwas locker gesteckt scheint.

Die höheren trims bieten ferner beheiztes Lenkrad und beheizte Sitze. In der Extreme-Ausstattung ist die Armlehne auch im MicroCloud-Material gehalten, in der Journey-Ausstattung ist alles in einem blauen Look gestaltet, unter anderem im Denim-Stil. Als Handy-Halterung bietet Dacia das U-Clip-System an, Auf der Beifahrerseite gibt es noch einen U-Clip, dort kann man zum Beispiel eine kleine Taschenlampe anbringen oder eine Tasche. Oder man kann die Tasche auch hinten im mittleren Fußraum befestigen.

Das Cockpit sieht viel wertiger aus als beim Vorgänger, auch wenn viele Materialien hart sind, sind die doch häufig ansprechend strukturiert. Selbst die manuelle Klimaeinheit hat ein schönes Klickgeräusch. Bei den Instrumenten beginnt man mit einem 3,5-Zoll kleinen Bildschirm und analogen Instrumenten. Optional kommen digitale Instrumente in einer Kombination mit einem 10-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Basis ist allerdings gar kein Infotainment-System: Dann legt man zum Beispiel einfach das Smartphone in eine Halterung. Wenn man das Infotainment hat: Es ist recht einfach gehalten, deshalb ist es auch sehr reaktionsschnell. Apple CarPlay, Android Auto sind beide verfügbar.

Rücksitze: Im Inneren der Tür ist natürlich alles einfach aus Kunststoff, aber das geht in diesem Preissegment völlig in Ordnung. In der Extreme-Ausstattung kommt auch das MicroCloud-Material auf den Rücksitzen. Das Material soll übrigens auch gut zu reinigen sein. Die Beinfreiheit hinter den Vordersitzen ist wirklich anständig. Große Menschen haben auch hinten Platz, selbst wenn vorne große Erwachsene sitzen.

Der Kofferraum bietet 470 Liter, das sind 25 Liter mehr als beim Vorgänger. Fast ein Meter in der Breite und 90 cm in der Länge. Und die Gesamtlänge beträgt 1,65 m. Gut, hier im Kofferraum sehen wir lediglich simple Lösungen in puncto Verarbeitungsqualität. Und es gibt einen Unterschied beim Journey-Modell, dann hat man einen ebenen Ladeboden. Mann kann diesen hochklappen oder herausnehmen.

Motoren

Der günstigste Motor ist der 1-Liter-3-Zylinder LPG (Autogas). Der hat sowohl 50 Liter Gas als auch Kraftstofftank. LPG ist zum Beispiel in Frankreich und Italien beliebt, die auch die größten Märkte für Dacia sind. Der drittgrößte Markt ist dann Deutschland.

Neben dem LPG gibt es einen Mild-Hybrid. Das ist dann ein 1,2-Liter-3-Zylinder mit rund 130 PS. Dieser Mild-Hybrid ist nur mit 6-Gang-Schaltgetriebe erhältlich, dieser erhält entweder nur Frontantrieb oder einen Allradantrieb. Das Allradantriebssystem funktioniert mit einer Zentralkupplung, das Auto ist also normalerweise im Frontantrieb unterwegs, und dann in Offroad-Situationen kann man es auf 50:50 vorne-hinten umstellen.

Und dann gibt es noch einen echten Hybriden. Der integrierte Hybrid ist ein 1,6 l 4-Zylinder. Der hat eine Systemleistung von 140 PS und ist immer mit einer Automatik versehen. Der Grund für den integrierten Hybrid wäre hauptsächlich das automatische Getriebe. Die Batteriegrößen unterscheiden sich nicht allzu sehr: 0,8 kWh für den Mild-Hybrid und 1,2 kWh für den integrierten Hybrid.