Bentley Continental GT3 und weitere Bentley Stars beim Goodwood Festival of Speed

Bentley Continental GT3, Foto: Bentley

Mit Spannung erwartet wird der Bentley Continental GT3. Das Goodwood Festival of Speed (12. – 14. Juli) steht zwar wie so viele andere Classic Car Events der Saison ganz im Zeichen von „50 Jahre Porsche 911”. Doch auf dem Areal des gastgebenden Earl of March in der malerischen südenglischen Parklandschaft von Sussex geizen auch die einheimischen Marken nicht mit Highlights. Allen voran Bentley: Die Volkswagen-Tochter aus Crewe rollt als Weltneuheit den Continental GT3 aus. Noch in diesem Jahr soll er mit ersten Testeinsätzen Bentleys Comeback auf den Rennpisten der Welt einläuten und bei GT 3 Rennen gegen Ferrari, Corvette, McLaren, BMW und Mercedes antreten. Hauptziel ist jedoch die Rückkehr zu den 24 Stunden von Le Mans. Zwischen 1924 und 1930 hatten die legendären „Bentley Boys“ dort mit den tankerähnlichen, jedoch extrem zuverlässigen und schnellen 3-litre- und Speed Six-Modellen fünf Siege errungen. Von Thomas Imhof

Den sechsten ließ Bentley – mittlerweile längst ein Tochterunternehmen der Volkswagen-Gruppe – 2003 folgen. Zur Erinnerung an den zehnten Jahrestag des Doppelsiegs werden die beiden „Speed 8” in der gleichen Reihenfolge wie beim Zieleinlauf von 2003 und in Tandemformation die Zuschauer unterhalten. Auch die Fahrer in den geschlossenen Coupé-Cockpits sind die gleichen wie damals: Guy Smith im Wagen mit Startnummer 7 und David Brabham in der Nummer acht. Der mit nicht unbeträchtlicher Schützenhilfe der Konzernschwester Audi und des Teams Joest errungene Sieg von 2003 unterbrach für ein Jahr die Audi-Dominanz in Le Mans. Ziel war es, der jüngsten Konzerntochter einen weltweiten PR-Schub zu verpassen und die glorreichen Zeiten der Bentley-Boys neu auferstehen zu lassen – was dann auch bestens gelang. Beim bislang letzten Sieg einer britischen Marke beim Klassiker in der Sarthe legte der Siegerwagen eine Distanz von 5.146 Kilometern zurück, was einem Schnitt von 214 km/h entsprach.

Bentley Speed 8 - Siegerwagen von 2003, Foto: Bentley
Bentley Speed 8 – Siegerwagen von 2003, Foto: Bentley

Zusätzlich zum neuen GT3-Racer und den beiden Le Mans-Siegern lässt Bentley in Goodwood zwei straßenzugelassene Mitglieder der Continental-Familie von der Leine. Der vierfache Rallye-Weltmeister Juha Kankkunen wird an jedem der drei Showtage das 625 PS starke Continental GT Speed Coupé den berühmten Goodwood Hill hinaufjagen. Mit einer Topspeed von 330 km/h ist der auf mächtigen 21 Zöllern thronende GT Speed der schnellste jemals gebaute Bentley Seriensportwagen. Sein auf VW-Wurzeln gründender 6,0-Liter-W12-Motor katapultiert den Wagen mit Hilfe von zwei Turboladern und 800 Nm Drehmoment in nur 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Bentley Continental GT Speed Coupé, Foto: Bentley
Bentley Continental GT Speed Coupé, Foto: Bentley

Der fünfmalige Le Mans-Sieger und Bentley-Markenbotschafter Derek Bell zieht sich zur Feier des Tages auch noch einmal den Rennoverall über. Sein Untersatz: das mit 325 km/h Spitze und 616 PS nur marginal schwächere Cabrio-Derivat des GT Speed. Der heute 71jährige Bell, unter anderem 1985 und 1986 auf Porsche Fahrerweltmeister in der Gruppe C-Ära, freut ich schon jetzt: „Mit einem 616 PS starken Cabrio den ‚Hügel’ hinaufzufahren, wird ein ganz spezielles Erlebnis!” Der Goodwood Hill ist eine 1,86 km lange Mini-Rennstrecke, die mit neun Kurven einen sanften Hügel hinaufführt. Den Streckenrekord hält mit 41,6 Sekunden seit 1999 Nick Heidfeld auf einem Formel 1-Mclaren MP4/13

Bentley Continental GT Speed Cabriolet, Foto: Bentley
Bentley Continental GT Speed Cabriolet, Foto: Bentley

Abseits der Action auf der Strecke stellt Bentley auch sein Portfolio an Serienwagen aus – darunter auch den neuen Flying Spur. Auch dieses Modell wird vom ikonischen W12-Motor angetrieben und soll im Innenraum 40 Prozent leiser sein als der Vorgänger.

Text: Autogefühl, Thomas Imhof
Fotos: Bentley