Es gibt wunderschöne Routen, da muss man extra hinfahren und sie führen ins Nirgendwo. Und es gibt wunderschöne Routen, die kann man als Ersatz zur Autobahn nehmen und man kann genießen und vorankommen zugleich. So eine Route ist das Stück zwischen Trier und Gerolstein, wenn man vom Saarland in den Norden fährt oder vom Norden ins Saarland (Zwischenstück Gerolstein – Trier dann). Herrlich deutsche grüne Landschaften, Wälder und kleine Örtchen. Unsere Rheinland-Pfalz Tour. Von Thomas Majchrzak
Einen Großteil der Strecke kann man mit Tempo 100 befahren, dann gibt es wieder 70er-Stücke. Insgesamt also ein eher zügiges Stück, das circa eine Stunde dauert und dass man gut mit Cabrio mit Scheiben oben fahren kann, auf 100er Stücken kann man da zum Beispiel gut auch mal 90 fahren, um schön zu cruisen.
Wir starten in Trier an der Porta Nigra, dem Wahrzeichen der Stadt. Ein imposanter Bau aus der Römerzeit, schließlich gilt Trier als älteste Stadt Deutschlands. Wenn man sich diesen Startpunkt aussucht, dann glaubt man sich auch gleich als Rallye-Fahrer, bei der Deutschland Rallye wurde das Tor schließlich schon häufig schön inszeniert mit Fahrzeugpräsentationen oder Siegesfeiern. Besonders spektakulär: Der Stadtrundkurs. Den dürfen wir zwar nicht fahren, aber wir nehmen die Kaiser-Wilhelm-Brücke schön über die Mosel, erhaschen einen Blick auf den Fluss und fahren hinauf auf den Berg.
Dort starten wir auf der Bundesstraße 51 – die zumindest in der Ecke Rheinland-Pfalz/Saarland äußerst idyllisch verläuft. Erst ist es noch etwas städtisch mit Gewerbegebieten, aber schnell wird die B51 hier zur Panorama-Bahn. Rechts und links bieten sich weite Ausblicke, weil Straße höher als die Umgebung ist und das flache Land mit den leichten Hügeln im Hintergrund die schönen Blicke ermöglicht. Gerade im Sommer ein Genuss.
Immer wieder passiert man kleine Örtchen mit dem ein oder anderen Kirchturm. Die Bauweise der Häuser erinnert teilweise sogar eher an den südlicheren Raum Deutschlands, seitliche Holzvorbauten in den Giebeln etwa. Wir erreichen Bitburg – was sich gut mit einer Besichtigung der bekannten Brauerei verbinden lässt. Ein willkommener Stopp auf der Tour, das geeignete Getränk ist ja dann klar, zumindest für den Beifahrer. Und alkoholfrei gibt’s das Bit ja schließlich auch.
Nördlich von Bitburg hört die B51 zeitweise auf, wir begrüßen die Abwechslung, biegen rechts ( östlich ab auf die L33 – und genießen ein wunderschönes Stück mitten durch den Wald mit herrlichen Kurven. Mit einem sportlichen Wagen kann man da auch schon richtig Tempo in die Kurven legen, teilweise welche mit 80, 90 durch den Wald, einmalig. Aber immer schön auf den Gegenverkehr mit kurvenschneidenden Organspendern achten! Die Luft kühlt sich merklich ab und man kann einige erfrischende Atemzüge mit der feuchten Waldluft nehmen.
Dann geht es links/nördlich wieder ab auf die L24, Richtung Gerolstein. Wir sind in der Vulkaneifel. Da erreichen wir Mürlenbach, ein 600-Einwohner-Dörfchen mit der deutlich sichtbaren Bertradaburg, gut für einen Fotostopp. Rechts von uns verläuft noch schön ein kleiner Bach, vermutlich ist es der Mürlenbach. Nennen wir ihn so. Im nächsten Dörfchen Birresborn sehen wir den Quellpavillion der Lindenquelle, nächster Hinweis darauf, dass wir hier in einer Wasser-Region sind.
Und dann kommt Gerolstein und man hat wieder keine Entscheidungsschwierigkeit dabei, welches Getränk es hier sein darf. Wer die Fahrt mit schönen Landschaftsblicken rechts und links weiter führen möchte, hangelt sich nun einfach weiter Richtung Norden und fährt nicht auf die A1.
Und das Ganze ist natürlich auch umgekehrt zu empfehlen. Wenn man vom Norden von der A1 kommt, einfach mal abfahren, Navi auf „keine Autobahnen“ und schön und entspannt geht es Richtung Süden!
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Katharina Kruppa
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