Das Auto der Zukunft – Sicherheit als höchstes Gut noch vor Design

Top Sicherheit und moderne Assistenzsysteme wünschen sich die meisten Europäer von den Autos der Zukunft. Für mehr als die Hälfte der Deutschen darf sich ferner das Autodesign der Funktionalität und der Umweltfreundlichkeit unterordnen. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag von Autoscout24. Das Auto der Zukunft dürfe ruhig unkonventionell sein. Dies könnte einen weiteren Impuls für die Entwicklung künftiger Automobile geben – und erklärt vielleicht auch die ein oder andere Designdiskussion. Von Thomas Majchrzak

Viele Diskussionen gibt es zum Beispiel zum Design des BMW i3 – sieht das Fahrzeug doch im Vergleich zum konventionellen Design deutlich ovaler und in vielen Augen „pummeliger“ aus. Ein Drittel der Befragten aus der Studie sagt dazu allerdings, dass ein Auto der Zukunft ruhig radikal anders aussehen dürfte.

Europaweit sprechen sich sogar noch mehr Menschen für ein funktionales Design aus als in Deutschland. So sind auch zwei Drittel der Europäer offen für neue Materialien im Innenraum. Auch hier kann man nur wieder den BMW i3 anführen, der im Innenraum auch Reyclingmaterial verwendet, das offensichtlich dann auch einen ganz anderen Look hat.

BMW i3 auf IAA 2013 in Frankfurt, Foto: Autogefühl
BMW i3 auf IAA 2013 in Frankfurt, Foto: Autogefühl

Anders herum formuliert muss man aber festhalten, dass bei den zentralen Fragen zur Zukunft die Befragten eben in der Regel geteilter Meinung sind. Das eine Lager schätzt das klassische Design und den klassischen Sound, die anderen sind offener für Neues. Die Deutschen zeigen sich dabei tendenziell etwas konservativer als die europäischen Kollegen.

Die häufigsten Anforderungen an das Auto der Zukunft sind (in dieser Reihenfolge):

– Maximale Sicherheit
– Kostengünstige Mobilität
– Hoher Komfort
– Nachhaltigkeit
– Praktikabilität
– Fahrspaß

All diese Faktoren waren mehr als drei Viertel der Befragten besonders wichtig. Besonders stark ist die Forderung nach Assistenzsystemen für die Sicherheit, etwa Gefahrenerkennungen mit Notbremsassistenten.

Das Auto als Statussymbol war dagegen nur ein Drittel der Befragten wichtig. Mit zunehmendem Alter nimmt die Bedeutung des Autos als Statussymbol weiter ab.

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Fazit aus der Studie: Das Thema Sicherheit steht an oberster Stelle und somit wird die Entwicklung hin zu mehr Assistenzsystemen unumkehrbar sein. Es kommt daher höchstens für Hersteller puristischer Sportwagen in Frage, bewusst auf Assistenzsysteme zu verzichten, aber dann auch nur in einzelnen Modellen. Die Systeme optional anzubieten, wird allerdings ein Muss sein. Volumenhersteller sind in der Pflicht, die Sicherheitssysteme sofort in Serie anzubieten. Denn nur so kann flächendeckend gewährleistet sein, dass die Sicherheit steigt. Dass die Autodesigner offensichtlich von den Kunden her durchaus Spielraum eingeräumt bekommen, dürfte die Künstler freuen. Dass sich viele Europäer für umweltfreundliche Autos aussprechen und das Design in vielen Fällen auch radikal anders sein darf, stimmt positiv für eine interessante Auto-Zukunft.

AutoScout24 hatte für die Studie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beauftragt, die 8.800 Europäer in sieben Ländern befragte. Die gesamte Studie kann man sich hier ansehen.

Text & Fotos: Autogefühl, Thomas Majchrzak