Lamborghini Huracán Spyder Premiere LP 610-4

Seit Frühjahr 2014 gibt es den Lamborghini Huracán (Nachfolger des Gallardo), der auch einiges mit dem neuen Audi R8 gemeinsam hat. Nun, und zwar ebenfalls früher als beim R8, folgt die offene Variante, der Lamborghini Huracán Spyder, den wir uns exklusiv bei Lamborghini Düsseldorf ansehen konnten. Von Thomas Majchrzak

Im Gegensatz zum großen Lamborghini Aventador (4,78 m Länge) ist der Lamborghini Huracán mit 4,45 m Länge etwas kompakter und auch nicht ganz so stark motorisiert – wenn man das so für einen V10 mit 610 PS sagen kann. Jedenfalls profitiert der Huracán in seiner Agilität von den geringeren Abmessungen und dem geringeren Leergewicht im Vergleich zum großen Bruder, wobei innerhalb eines Modells wiederum das Cabriolet naturgemäß etwas mehr wiegt als die geschlossene Variante (120 kg mehr).





Exterieur

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Der Lamborghini Huracán zeigt in seinen Proportionen ganz klar die klassische Lamborghini-Linie nach dem Motto: Flacher geht’s nicht. Dazu kommen Stealth-Bomber-artige Kanten anstatt Rundungen (etwa wie beim R8), um die Optik zu dramatisieren. Die Scheinwerfer kommen serienmäßig in LED-Technik, Standard sind auch 20 Zoll Felgen und Karbon-Keramik-Bremsen. War der Vorgänger Gallardo noch eher „eckig“ orientiert, zeigt der Huracán deutlich mehr Mut zur Dramatik.

Unter der Haut steckt eine Struktur aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und Aluminium. Besonders beim Lamborghini Huracán Spyder ist nun das Leichtbau-Softtop, das in 18 Sekunden öffnet oder schließt. Das ist jetzt nicht gerade super schnell, aber immerhin geht das bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Das Verdeck ist in den Farben schwarz, braun und rot lieferbar.

Ist das Verdeck geöffnet, wirken die Schultern noch kräftiger als beim Coupé und die Lufteinlässe des Motors sind besser zu sehen. Für den geschlossenen Zustand hat es Lamborghini geschafft, dass die Linie des Fahrzeugs kaum gestört wird. Insgesamt finden wir, dass es hier gelungen ist, dass der Spyder sogar noch besser aussieht als die geschlossene Variante – und das ist selten.

Interieur

Das Interieur ist geprägt von einer engen sportlichen Cockpit-Atmosphäre, bestimmend sind hier die Carbon-Schalensitze mit angenehmem Alcantara-Bezug. Für die Langstrecke bieten diese allerdings kaum Polsterung. Dennoch haben wir das Gefühl, dass man auch als großer Mensch recht gut darin Platz findet. D.h. der Huracán Spyder hat beileibe nicht weniger Platz im Innenraum als der Aventador, wir haben eher das Gefühl, das ist anders herum. Technisch basieren Infotainment-System und Instrumente auf dem Audi virtual cockpit mit 12,3 Zoll TFT Farbdisplay – das allerdings im Huracán zuerst eingeführt wurde. So wird das gesamte Infotainment über die Instrumenten-Einheit gesteuert.

Highlight in der Mittelkonsole sind die Flugzeugcockpit-Schalter, etwa für die Fenster, die alle separat abgetrennt sind. Darüber liegt eine digitale Instrumenteneinheit für Öltemperatur und Co. Insbesondere hier im Detail profitiert der Lamborghini Huracán Spyder vom Audi-Teile-Regal, denn die Schalter und Knöpfe haben das im Audi-Sound-Labor ausgetüftelte Sounddesign.

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Motoren

Eingesetzt wird ein 5,2 Liter V10-Saugermotor mit 610 PS – übrigens derselbe wie beim neuen Audi R8 V10 Plus. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 325 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h bei 3,2 Sekunden (Coupé) und 3,4 beim Cabriolet. Von 0 auf 200 km/h geht es in gut 10 Sekunden. In unserem Video kann man schön hören, wie der kräftige Sauger klingt – und unser Meinung nach besser und kräftiger als der V12 aus dem Aventador.

Fahrverhalten?

Noch können wir über das Fahrverhalten nichts sagen, aber der Vortrieb erfolgt bei dieser Kraft per Allrad. Geschaltet wird über ein Doppelkupplungsgetriebe.

Abmessungen

Länge: 4,45 m
Breite: 1,92 m
Höhe: 1,16 m
Radstand: 2,62 m
Leergewicht: 1.542 kg (Spyder)

Fazit: Den neuen Audi R8 gibt es für knapp unter 200.000 Euro, den noch exklusiveren Lamborghini Huracán für knapp über 200.000 Euro. Wir finden, der Huracán profitiert von der Audi-Technik, denn die Verarbeitung im Interieur ist top – und dasselbe kann man vom Fahrverhalten erwarten. Der Lamborghini Huracán Spyder ist natürlich nicht die komfortabelste, aber wohl die dramatischste Art und Weise, offen unterwegs zu sein.

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos: Autogefühl, Michel Weigel

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