Tesla Model X Fahrbericht

Das erste SUV von Tesla soll ein nachhaltiges Premium-Auto sein, das es auch in einer veganen Variante gibt. Was genau sich hinter dem Tesla Model X versteckt, klärt unser Testbericht. Von Thomas Majchrzak

Keine Automarke hat in den letzten Jahren so polarisiert wie Tesla. Erst die Einführung von rein elektrischen Fahrzeugen, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch cool sein dürfen, dann die enormen Reichweiten, die weit über denen der klassischen Hersteller liegen, dann der Autopilot, und jetzt auch noch ein SUV mit einer veganen Variante. Zwar hält sich die Marketing-Offensive seitens Tesla vor allem bei letzterem noch ein wenig zurück, aber surft man durchs Internet, so stolpert man direkt über zahlreiche Artikel und Foreneinträge. D.h. das Interesse ist offensichtlich größer, als Tesla per Marketing bislang kommuniziert. Das Potenzial ist groß.

Einziger Haken: Günstig ist das Tesla Model X keineswegs. Die Basisvariante mit einer Batterie mit offiziell 417 km Reichweite beginnt bei gut 97.000 Euro und lässt sich in der Topversion zu einer Reichweite von 542 km auf 151.000 Euro steigern. Effektiv muss man von einer Elektroauto-Reichweite immer gut ein Drittel abziehen, um den realistischen Wert für den Alltag zu haben, also hier dann 280 bis 360 km effektiv je nach Version.




Exterieur

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Das Aussehen des Tesla Model X zeigt auf den ersten Blick (wenn die Türen geschlossen sind) eine Verwandtschaft zum Model S, nur dass das gesamte Fahrzeug höher gelegt ist und damit auch nicht ganz so stromlinienförmig ausschaut. Ein scharfes Design zeichnet die Front aus, ohne große Lufteinlässe, die ja für das Elektroauto nicht benötigt werden. Dazu noch eine sich neigende Motorhaube in Richtung Tesla-Logo.

Auch wenn man das vielleicht nicht hören mag, in der Seitenansicht erinnert der Tesla ein wenig an den Toyota Prius: Wie beim japanischen Hybriden verkleinern sich die Fensterscheiben in Richtung Heck und lassen somit den hinteren Teil ein wenig höher ausschauen. Diese Design-Form verbessert die Aerodynamik und soll sich somit positiv auf die Reichweite auswirken. Die Position der Türgriffe ist so gewählt, dass sie zusammen eine Linie ergeben. Die Bereifung beginnt bei 20 Zoll und lässt sich optional auf 22 Zoll vergrößern, wie wir auch bei uns in Foto und Video sehen.

Spektakulär wird es, sobald sich die hinteren Flügeltüren öffnen. Dann sieht das Tesla Model X so aus wie ein Flugzeug. Ein Gimmick, das Tesla viel gekostet hat, denn durch Probleme beim Türmechanismus kam das Model X später auf den Markt als geplant.

Das Heck des Model X ist eher kantig gehalten – das erkennt man besonders gut an den Rückleuchten. Besonders ist hier der kleine Spoiler, den ebenso den Luftstrom verbessern soll. Mal steht er auch im Stand einfach hoch, die Elektronik hat da wohl ihren eigenen Willen.

Insgesamt zeigt das Tesla Model X einen futuristsichen Look, etwas eigenes, das sich vom Einheitsbrei abzeichnet.

Interieur

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Beim ersten Betreten des Model X fällt auf, wie groß der Innenraum wirkt, vor allem in Verbindung mit hellem Design und Panoramadach. Der Blick nach vorne ist gigantisch, weil die Scheibe sozusagen als Glaskuppel konstruiert ist. Die Sitze des Model X starten basismäßig mit schwarzen Stoffsitze („Multi-Pattern“), wobei hier ein Tierhautlenkrad zum Einsatz kommt. Die optional vegane Variante mit hellem Kunstleder ist ein echter Eyecatcher und natürlich deutlich nachhaltiger, weil keinem Tier dafür die Haut abgezogen werden muss und keine Chemie beim Gerben Mensch, Tier und Umwelt schädigt. Das Argument, dass Kunstleder zumeist auch der Petrochemie entstammt (wobei es da auch schon Ansätze mit z.B. Ananas-Leder gibt), ist insofern hinfällig, als dass trotzdem deutlich weniger Ressourcen verbraucht werden. Hier zeigt Tesla zudem, dass man hochwertiges Kunstleder von Echtleder gar nicht unterscheiden kann. Die Oberfläche fühlt sich so weich und geschmeidig an und ist von solch hoher Qualität, dass man dies auch als „7.000 Euro extra Super-Feine-Lederaustattung“ verkaufen könnte, wie es in manchen Premium-Automobilen angeboten wird. Die Diskussion, ob man für Autositze Tierhaut verwenden muss, ist mit dem Tesla Model X ab sofort beendet. Denn auch der letzte viel zitierte Grund, nachdem „die Kunden eine besonders weiche Oberfläche haben wollen“ und dies mit angeblich härterem Kunstleder nicht möglich sei, ist angesichts dieser Haptik erledigt. Hier erhält man übrigens auch das Lenkrad mit Kunstlederbezug, der ebenso weich ist. Optional kann man sich dann noch für Tierhautsitze in verschiedenen Farben entscheiden, die aber langfristig keine Rolle mehr spielen werden.

Optional steht ein Paket zur Verfügung, das die Vordertüren automatisch öffnet, wenn man sich diesen nähert und beim Betätigen des Bremspedals die Türen wieder schließt. Ein sinnvolles Feature, weil die Türen sehr weit öffnen und man vom Fahrersitze aus kaum an die Tür herankommt, es sei denn, man hat ganz besonders lange Arme. Im selben Paket ist ein Luftfilter enthalten mit „bioweapon defense mode“, bei dem dann keine schädlichen Partikel von außen in den Innenraum gelangen sollen.

Die Sitzposition ist im Vergleich zum Model S etwas aufrechter und höher, das ermöglicht zusammen mit dem Panoramadach ein besseres Reiseerlebnis und ist für den ein oder anderen sicher auch bequemer.

Das Cockpit besteht wie schon beim Model S aus dem Multifunktionslenkrad mit Schaltern und Hebel aus dem Mercedes-Teilelager und digitalisierten Instrumenten mit einer hohen Auflösung. Die klassische Aufteilung von Analoginstrumenten, die teilweise auch in digitalen Instrumentenversionen noch digital nachgezeichnet sind, ist hier aufgehoben. Die Informationen gehen gleitend ineinander über, ein interessanter Ansatz, der voll funktioniert. So bekommt man eine kleinere Navikarte in den Instrumenten angezeigt, damit man den Blick nicht ablenkend auf das riesige Display wenden muss. Ferner kann man auch über den rechten Part der Instrumente die Temperatur einstellen, so dass man nicht hinunter zum Screen greifen muss.

Zentrum bleibt nämlich das extra-große Infotainmentsystem, welches gar ein iPad Pro alt aussehen lässt. Einerseits Segen, weil man viel mehr sehen kann und dazu viel mehr Apps parallel laufen lassen kann, aber auch Fluch zugleich. Aufgrund der Größe bewegt sich anfangs der Blick häufiger in Richtung des Displays, man muss sich daran gewöhnen, sich nicht ablenken zu lassen. Andererseits sind im Gegensatz zu anderen reinen Bildschirmlösungen die Features gut platziert, so kann man z.B. einfach die Temperatureinstellung erreichen. Solange das autonome Fahren noch nicht 100 % ausgereift und gesetzlich geregelt ist, bleibt das Übermaß an Infotainment natürlich ein kritischer Punkt. Allerdings hat Tesla mit dem Autopiloten genau in dieser Richtung die Lösung schon im Ärmel. Und mit den Funktionen über die Instrumente kann man sich schnell daran gewöhnen, alles am Lenkrad zu bedienen, Lautstärke per Regler sowieso, aber dann eben auch Klimaeinstellung & Co. Nach kurzer Eingewöhnung und der Gewissheit, dass man nicht so häufig auf den großen Screen gucken sollte, geht das alles leicht von der Hand und man beschränkt sich darauf, an der Ampel auf den großen Screen zu schauen oder dies dem Beifahrer zu überlassen.

Wer gerne Aufmerksamkeit erhält, für den sind die Flügeltüren oder Schmetterlingstüren ein Segen. Es wirkt sehr spektakulär, wenn sich die Flügeltüren öffnen. Zwar spart man zur Seite hin Platz, aber in der Höhe bleibt man dafür immer limitiert. Vorher sollte man also prüfen, wie hoch die (Tief-)Garage ist. Es gibt allerdings auch Höhenbeschränkungen wie bei elektrischen Heckklappen, man kann das also individuell einstellen. Das kürzlich vorgestellte Konzept Volkswagen I.D. hat mit seinen Schiebetüren einen anderen Ansatz gezeigt, man sieht, es tut sich etwas auf dem Markt der Fond-Türen.

Eins ist beim Tesla Model X sicher: der Einstieg in die zweite oder optional dritte Reihe wird einem erleichtert. Standardmäßig kommt das Model X als Fünf-Sitzer, kann optional aber auf sechs Plätze (drei Sitzreihen à 2 Personen wie auf den Fotos zu sehen) bzw. sieben Sitzplätze erweitert werden. Die letzte Sitzreihe kann per Faltmechanismus im Kofferraum verschwinden. Der Aufpreis für die Sitzoptionen liegt zwischen 3.330 und 4.400 Euro. Der Sechs-Sitzer ist insofern praktisch, als dass man die dritte Sitzreihe durch die Lücke zwischen den Fondsitzen erreichen kann. Und die Passagiere in der zweiten Reihe haben ein noch luftigeres Raumgefühl mit den zwei Einzelsitzen. Das maximale Stauvolumen beträgt massige 2180 l (Sechs-Sitzer) bzw. 2493 l (Fünf-Sitzer). Denn dazu kommt noch der kleine Frontkofferraum.

Vier große Menschen finden im Sechs-Sitzer ohne Probleme Platz, mit 1,86 m ist genügend 4x Kniefreiheit gegeben. Kopffreiheit sowieso, auf den vorderen Plätzen kann selbst Michael Jordan sitzen, und hinten hilft die Glasausbuchtung der Flügeltüren. Die dritte Sitzreihe ist dagegen eher für Kinder gedacht, und clevererweise hat Tesla dort auch an Isofix-Punkte für Kindersitze gedacht.

Für mehr Individualität kann man optional eine Ambiente-Beleuchtung bestellen und für alle Musikfreunde gibt es optional ein verbessertes Soundsystem.

Batterie

Während man bei den klassischen Herstellern noch zwischen Diesel und Benziner entscheiden kann, hat man bei Tesla die Wahl zwischen Batterie-Größen:

75D, 417 km Reichweite, max. 210 km/h, 6.2 Sek. 0 auf 100 (97.000 Euro)
90D, 489 km Reichweite, max. 250 km/h, 5.0 Sek. 0 auf 100 (107.500 Euro)
P100D, 542 km Reichweite, max. 250 km/h, 3.1 Sek. 0 auf 100 (151.200 Euro)

Die tatsächliche Reichweite der Batterie richtet sich nach der Fahrweise, dem Geländeprofil, der Außentemperatur und den genutzten elektronischen Verbrauchern. Das Temperatur-Phänomen kennen wir auch von unseren Smartphones, deren Lithium-Akkus bei Kälte ebenfalls schneller leer gehen. Wir rechnen wie beschrieben in der Regel damit, dass wir ein Drittel des offiziellen Wertes abziehen.

Generell muss man jedoch sagen, dass die Werte im Vergleich zu denen anderer Marktteilnehmer vollkommen überzeugend sind. Hin und zurück auf der Strecke Köln-Frankfurt(Main) sollte auch bei der Wahl der kleinsten Batterie kein Problem sein. Mit dem P100D könne man gar von Köln nach Paris fahren. Im Worst-Case-Szenario geht die offizielle Reichweite von gut 500 km z.B. auf minimal etwa 350 km runter, wenn man z.B. bei kalten Temperaturen ordentlich Gas auf der Autobahn gibt.

Die Garantie auf die Batterie beträgt 8 Jahre ohne Laufleistungsbegrenzung, auf das gesamte Fahrzeug 4 Jahre oder 80.000 km. In jüngster Zeit gab es die ein oder anderen Berichte, dass das Model X von minderer Qualität sei. Es ist durchaus üblich, dass die ersten Modelle, die vom Band laufen, noch die ein oder anderen Kinderkrankheiten haben, das ist bei allen Herstellern so. Andererseits bietet Tesla auch doppelt so lange Garantie wie Audi, BMW und Mercedes, d.h. sie müssen sich ihrer Sache durchaus sicher sein.

Einziges Manko an der Elektro-Sache könnte die noch unzureichende Ladesäulen-Dichte in Deutschland sein. Denn zu Hause an der einfachen Haushaltssteckdose so eine große Batterie aufladen, das dauert häufig zu lange. Allein 100 km Ladung können an der normalen Schuko-Steckdose schon mal einen halben Tag dauern. Lösung: Mit einer Wallbox (dann mit 400 anstatt 230 Volt) halbiert sich die Ladezeit. Wenn man sich eine solche Ladesäule zu Hause in/an der Garage oder vor der Haustür einrichten kann, eine gangbare Lösung. Bei einer Eigentümergemeinschaft oder einer Mietwohnung wird es schwierig. Alternativ bietet Tesla sein Supercharger-Netz an, da muss man Glück haben, eine Säule vor der Tür zu haben. Die Gleichstrom-Säulen laden in 30-40 Minuten auf 80 Prozent auf. Bislang war das Aufladen für Tesla-Kunden komplett kostenlos, ab 1.1.2007 wird es nur noch einen jährlichen Freibetrag geben, der für etwa 2000 km reicht. Das ist schon verständlich, denn wenn Tesla auch volumenmäßig mit dem Model 3 auf den Straßen unterwegs ist, wäre es wirtschaftlich für das Unternehmen schwierig, tausenden Autofahrern auch den Strom zu zahlen. Allerdings, so Tesla, laden die meisten Kunden ohnehin zu Hause auf, so dass dies kein großer Einschnitt für die Kundschaft würde.

Als Konkurrenz haben Mercedes, VW/Audi, BMW und Ford gerade angekündigt, selber ein Gleichstrom-Schnell-Ladenetz an den Start zu bringen, davon werden Tesla-Kunden aber nicht profitieren.

Fahrverhalten

Grundsätzlich profitiert das Tesla Model X von den Eigenschaften eines Elektroautos. Die Leistung ist immer sofort da, auch aus dem Stand, und das Fahren ist ruhig und angenehm. Man ist deutlich entspannter unterwegs. Die Kraft wird dabei über alle vier Räder weitergeleitet, das ist auch notwendig, wenn man im „von Sinnen“ Modus (insane) beschleunigt. Eigentlich bleibt man auch lieber im normalen Sport-Modus, denn Tesla Model S und X sind die einzigen Autos, bei denen selbst einem Fahrer von der heftigen Beschleunigung übel werden kann – man hat schließlich keine „Sound-Kopplung“ wie bei einem V8. Ohnehin nutzt man das Model X aber auch nicht dafür, herumzuracen. Zwar ist die Abstimmung durchaus sportlich und die Beschleunigung brutal. Aber es macht viel mehr Freude, fast lautlos dahinzugleiten und die Blicke durch die Panorama-Glasscheibe zu genießen.

Die so genannte Smart-Air-Luftfederung ist serienmäßig mit an Bord. Diese ermöglicht es, das Fahrzeug dem jeweiligen Bodenbelag anzupassen, um den Komfort zu verbessern. Für steile Tiefgaragenrampen oder ähnliche Hindernisse kann man das Fahrwerk zudem manuell „hochpumpen“, um nicht aufzusetzen. Die hier gewählten 22-Zoll-Felgen sind allerdings nicht zu empfehlen. Sie sehen zwar mächtig aus, aber reduzieren den Komfort doch erheblich. Da kommt die Luftfederung gar nicht richtig zur Geltung. Man sollte unbedingt bei den 20-Zoll-Felgen bleiben. Eine weitere Schwäche sind die wohl bauartbedingten Windgeräusche bei hohen Geschwindigkeiten. Das ist auch ein Unterschied zum Tesla Model S. Das Model X ist oberhalb von 120 km/h spürbar lauter. Als Autobahn-Raser also nicht zu empfehlen, obwohl die Leistung dafür geeignet wäre.

Wichtig: Im Gegensatz zum VW e-Golf und dem Kia Soul EV, bei denen man auch über die Bremse rekuperieren kann und beim e-Golf auch die Möglichkeit eines „Freilaufs“ hat, ohne dass man vom Gas geht und das Fahrzeug sofort stark verzögert, ist das Bremssystem im Tesla Model X wie beim Tesla Model S und auch beim BMW i3 separat zu sehen. Über die Bremse wird also nicht rekuperiert. Tesla setzt ganz auf das One-Pedal-Driving, das zum Elektroauto als Alleinstellungsmerkmal dazugehöre.

Seit Dezember 2016 verfügt das Tesla Model X auch über eine autonome Notbremsfunktion, ein wichtiger Schritt. Der aktualisierte Autopilot soll zudem dann noch zuverlässiger arbeiten und sich vor allem in der Navigation verbessern. Das zeigt sich auch daran, dass sich die Kamerazahl bei Wahl des vollen Potenzials von vier auf acht erhöht. Dazu kommen 12 Ultraschallsensoren. Es muss jedoch angemerkt werden, dass für komplett autonomes Fahren in Deutschland noch die gesetzliche Grundlage fehlt, der Fahrer muss zu jedem Zeitpunkt volle Kontrolle über das Fahrzeug besitzen können.

Bereits jetzt funktioniert das Feature auf der Autobahn sehr zuverlässig und man kann sich besser entspannen. Auch der Spurwechsel erfolgt autonom, wenn man den Blinker setzt und die Hände am Lenkrad behält. Dies hat Tesla nun so eingeführt, um Verrückte Dinge wie „Ich wechsel‘ jetzt mal vom Fahrersitz nach hinten“ zu unterbinden. Auch der Gesetzgeber hatte sich mokiert. So muss man nun auch beim Tesla Autopiloten die Hände am Lenkrad halten, sonst beschwert sich das System nach einer Weile. Trotzdem ebnet Tesla damit den Übergang zum Autonomen Fahren.

Abmessungen

Länge: 5,04 m
Breite: 2,00 m
Höhe: 1,68 m
Radstand: 2,96 m
Leergewicht: 2.391 – 2.441 kg

Fazit: Das Tesla Model X macht da weiter, wo das Model S den Weg bereitet hat, nur als SUV. Das Fahrzeugkonzept ist weiterhin bahnbrechend, kein anderer Hersteller bietet so viel Reichweite. Das Innenraum-Konzept ist beim Model X einfach genial, mit dem Panorama-Blick, dem riesigen Bildschirm und dem wählbaren Setup für Fond und Kofferraum. Ferner bietet Tesla hier auch in einem Premium-Automobil eine komplett Tierhaut-freie Alternative an, ein Trend, der sich durchsetzen wird, aber bei Tesla schon wieder deutlich früher anfängt als bei den scheinbar wenig beweglichen eingesessenen Herstellern. Die Oberfläche ist so weich, dass sich auch das letzte Argument für Tierhaut ab sofort erledigt hat. Eine bahnbrechende Entwicklung für Tier-, Umwelt- und Arbeitsschutz, der zu einem nachhaltigen Luxus führt. Was kann Tesla noch verbessern? Außen finden wir einige unsauber gearbeitete Übergänge und Kanten, etwa an der Anbringung des Außenspiegels oder am Übergang zu den Fenstern, wenn diese geöffnet sind. Der Elektronik-Mechanismus von Heckflügel und Flügeltüren sind zum Teil etwas fragwürdig. Und die Windgeräusche bei höheren Geschwindigkeiten sind zu stark, wobei dies sicher am relevantesten für den deutschen Markt ist, woanders darf man ohnehin nicht so schnell fahren. Wer von diesen Schwächen absieht, und das kann man, wenn man die begeisternden anderen Features sieht, der erhält mit dem Tesla Model X das Auto, das derzeit in der Industrie am meisten „Erlebnis am und im Auto“ bietet, so kann man das nennen. Nur der Geldbeutel schmerz genauso wie bei anderen Premium-Fahrzeugen.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Michel Weigel