Porsche Macan Facelift 2018

Der Porsche Macan erhält eine Produktaufwertung, wir haben uns die Änderungen angesehen. Von Thomas Majchrzak

Der Porsche Macan beginnt derzeit in seiner Basisversion bei 55.000 Euro. Der Macan Turbo liegt bei 83.700 Euro. Die Preise werden sich zum Facelift hin leicht nach oben bewegen.





Exterieur

Der Name Macan (indonesisch) oder deutsch Tiger, repräsentiert das Exterieur sehr passend. Große Lufteinlässe, große und nun serienmäßig mit LED ausgestattete Scheinwerfer (optional adaptive LED) sowie eine sehr präsent wirkende Motorhaube formen die Front. Sie wirkt aufgeräumt, Spoiler und Leuchten wurden in der Form etwas abgeändert für das Facelift. Highlight sind die LED-Tagfahrleuchten in Vier-Punkt-Design. Die horizontalen Elemente werden ebenfalls entlang der Seite übernommen, so befindet sich eine Einkerbung unterhalb der Türgriffe, die die Sportlichkeit des SUVs unterstreicht. Dazu kommen Felgen bis zu einer Größe von 21 Zoll, mit dem Facelift kommen neue Designs in 20 und 21 Zoll. Die LED-Rückleuchten sind dreidimensional und in die Horizontale gestreckt, in der neusten Version geht das Leuchtband nun komplett über das Fahrzeugheck. Auch die Heckleuchten haben nun ein Vier-Punkt-Design. Die Farbpalette wurde erweitert und bietet nun auch das vom Cayman/Boxster bekannte Miami-Blau (hier zu sehen) sowie Mambagrünmetallic, Dolomitsilbermetallic und Kreide.

Interieur

Sportlich, edel und hochwertig ist weiterhin das Interieur zu beschreiben. Straff sind die Oberflächenmaterialien gezogen, das entspricht der „Spannung“ des Exterieur-Designs. Stoff-Sitze gibt nur im Basis-Macan, optional gibt es eine Alcantara/Leder-Mischung sowie einen vollen Tierhaut-Bezug.

Das Infotainmentsystem ist nun größer (11 Zoll in Full-HD) und hat die mittleren Lüftungsdüsen nach unten verdrängt. Es hinterlässt einen sehr guten Eindruck bei uns, da es zuverlässig und schnell arbeitet. Außerdem wurde der Bildschirm sehr gut in die Designlinie eingebaut. Die Anordnung der Lüftungsdüsen wurde wegen der Größe des neuen Infotainment-Screens neu gestaltet. Für kalte Wintertage gibt es ebenso ein beheizbares Lenkrad gegen Aufpreis, nun auch eine beheizbare Windschutzscheibe sowie einen Luft-Ionisator. Für rund 1.000 Euro lässt sich die Geräusch- und Wärmeverglasung nochmals verbessern, wodurch man seine Musik über das optional verfügbare Bose Soundsystem besser genießen kann. Durch dieses Paket werden die hinteren Scheiben auch getönt. Mit dem Sport-Chrono-Paket ist die analoge Uhr mit abgedeckt, die natürlich einen zusätzlichen emotionalen Reiz hat. Mit dem Sport-Chrono-Paket kommt auch der aus den Sportwagen bekannte Fahrmodus-Schalter am Lenkrad. Für das Porsche Macan Facelift kommt nun auch ein GT-Sportlenkrad mit Alcantara-Bezug – sehr sportlich und mit super Grip, hier auch zu sehen.

Platzmäßig bleibt ausreichend Raum für vier 1,90 m Erwachsene. Der Porsche Macan ist kein Raumwunder im Kompakt-SUV-Segment, hinterlässt hier aber einen ordentlichen Eindruck. Im Fond sollte man nur kein Panoramadach wählen, wenn häufig sehr große Menschen hinten mitfahren.

Die Rücksitze lassen sich nach einem 40:20:40 Schema umklappen. Dabei erhöht es das maximale Ladevolumen von 500 Litern (nur Kofferraum) auf 1.500 Liter. Und genau hier macht sich der Unterschied von 4 cm in der Länge bemerkbar, denn beim Jaguar F-Pace passen alleine schon im Kofferraum 650 Liter (150 l mehr) hinein. Leider sind die Rücksitze beim Macan nur vom Fond aus umklappbar, vom Kofferraum aus erreicht man den Klappmechanismus nur, wenn man die Kofferraumabdeckung entfernt.

Ein Park Assistent, Surroundview und eine Rückfahrkamera sind zusammen in einem Bundle von etwa 2.000 Euro verfügbar. Ebenso kann optional Keyless Entry bezogen werden. Der Adaptive Tempomat wurde aktualisiert und kommt nun mit einem Stau-Assistenten, der bis 60 km/h funktioniert. Ebenso gibt es nun endlich einen City-Notbremsassistenten. Weiterhin kommen Spurhalte- und Spurwechselassistent hinzu.

Motoren

Für den Einstiegs-Macan steht folgender Vierzylinder-Benziner zur Verfügung:
2.0 R4
245 PS
7,5 l/100 km
6,7 Sek 0-100 km/h

Macan S:
3.0 V6 (Benziner)
354 PS (bislang 340 PS)
9,0 l/100 km
5,4 Sek 0-100 km/h

Macan Turbo
2.9 V6 (bislang 3.6 l)
440 PS (bislang 400 PS)

evtl. (noch nicht bestätigt)
Macan S Diesel
3.0 V6 (Diesel)
258 PS
6,3 l/100 km
6,3 Sek 0-100 km/h

Fahrverhalten

Wir kennen die aktuelle Macan-Generation bereits aus vielen Tests. Während der Standard-Macan ein normales Stahlfederfahrwerk aufweist, bekommt man ab dem Macan GTS das Porsche Active Suspension Management (PASM) inkl. Tieferlegung um 15 mm. Bei diesem adaptiven Fahrwerk kann der Fahrer zwischen Komfort, Sport und Sport Plus das Fahrwerk anpassen. Das PASM kann, zusammen mit dem Mercedes GLC und dem neuen Audi Q5 exklusiv für dieses Segment, mit einer Luftfederung erweitert werden. Dann ist das Luftfahrwerk um 10 mm tiefer gelegt als das Standard-Luftfahrwerk. Die Luftfederung liegt bei 2.600 Euro. Im Vergleich zum größeren Bruder Cayenne lässt sich der Macan generell agiler fahren. Allerdings sind nur gut 10 Prozent der Porsche-Kunden vom Cayenne zum Macan gewechselt. Zum Facelift hat Porsche Fahrwerk und Reifen-Setup optimiert.

Die Geräuschdämmung im Porsche Macan ist großartig und wenn man gemächlich fährt, kann man auch motormäßig ruhig auf langen Strecken unterwegs sein. Der serienmäßige Allradantrieb schickt die Kraft vorwiegend auf die Hinterräder, es sind Verhältnisse von 0:100 vorne/hinten aber auch umgekehrt möglich, je nach Schlupf-Situation. Tritt man zum Beispiel richtig fest aufs Gaspedal, sieht man in der Allradanzeige in den Instrumenten, dass die Verteilung gen 50:50 gestellt wird, um einen möglichst rasanten, aber gleichzeitig harmonischen Vortrieb zu ermöglichen.

Wir sind nun gespannt auf einen ersten Fahrtest mit den überarbeiteten Motoren und dem überarbeiteten Fahrwerk.

Abmessungen

Länge: 4,69 m
Breite: 1,93 m
Höhe: 1,61 m
Radstand: 2,81 m

Fazit: Mit dem Porsche Macan Facelift wurde das Kompakt-SUV behutsam aufgefrischt mit einigen optischen Retuschen außen sowie einem größeren Infotainment-Screen innen – das sieht alles sehr stimmig aus. Besonders gut gefällt uns das hier gezeigte neue Miami Blue mit dem Retro-Felgen-Design. Bei den Motoren gibt es mehr Power, aber zum Teil auch mehr Downsizing.

Autogefühl: ****

Video/Foto: Autogefühl, Thomas Blachetzki & Brian Hayes
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak