Mercedes C-Klasse Kombi Facelift C200 T-Modell

Eine Variante fehlte bei uns noch im Test der C-Klasse Facelift Modelle: Der Kombi, bei Mercedes traditionell T-Modell genannt. Gleichzeitig testen wir das Mercedes C-Klasse T-Modell als neuen C200, ein neuer Motor mit Mild-Hybrid für mehr „Segeln“. Kann das der neue Volumen-Motor werden, für Privatkunden und für Flotten, die Sprit sparen möchten? Von Thomas Majchrzak

Eine Mercedes C-Klasse Limousine beginnt bei gut 35.000 Euro, das T-Modell (Kombi) bei 36.500 Euro.





Exterieur

Im Design unterscheidet sich eine Mercedes C-Klasse am meisten daran, welchen Kühlergrill man wählt. Serie, Avantgarde und AMG-Line sind sportlich ausgerichtet mit einem großen zentralen Mercedes-Stern und einer großen horizontalen Lamelle im Kühlergrill. Die AMG-Line erhält dabei nun Diamantpins im Grill. Der Exclusive trim dagegen kommt mit dem traditionellen Mercedes-Kühlergrill mit dem bekannten Kühlernetz und daraufgesetztem Stern – diesmal hier zu sehen, übrigens mit optionalen 18-Zoll-Felgen. Der Mercedes-AMG C43 erhält den AMG-Kühlergrill mit doppelter horizontaler Lamelle, so wie vorher der C63. Alle Stoßfänger wurden vorne und hinten neu gestaltet. Geändert hat sich beim Facelift ferner die Linienführung des Tagfahrlichts, sie ist nun etwas mehr gebogen. Auch die Rückleuchten-Signatur hat sich geändert, von zwei einzelnen Elementen hin zu einer C-Spange.

Serienmäßig besitzt die C-Klasse Halogen-Scheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht. Coupe und Cabrio kommen serienmäßig mit LED. Optional sind LED High Performance Scheinwerfer erhältlich, die höchste Ausbaustufe sind die Multibeam LED Scheinwerfer mit starkem Fernlicht.

Interieur

Das Interieur ist grundsätzlich dominiert von der breiten Mittelkonsole mit den drei großen runden Lüftungsöffnungen und dem darüber platzierten Infotainment-Screen. Als Alternative zum schwarzen Hochglanz-Dekor gibt es nun auch zwei offenporige Holzvarianten (eine hier zu sehen) – oder Carbon für die AMG-Modelle. Auch der Fahrzeugschlüssel wurde neu designed, lehnt sich nun an den der E-Klasse an, nur hier mit matter Oberfläche.

Die größte Änderung des Mercedes C-Klasse Facelift 2018 betrifft Instrumente und Infotainment: Zum Einen stehen nun optional 12,3″ digitale Instrumente zur Verfügung (Basis: Analog mit 5,5″ Screen in der Mitte), zum Anderen steht nun neben einem 7-Zoll-Infotainment-Screen ein neues 10,25-Zoll-Display zur Auswahl (serienmäßig bei COMAND). Ein Touchscreen ist aber noch nicht dabei. Basis geht es los mit dem Multimediasystem Audio 20 mit zwei USB-Anschlüssen, einem SD-Kartenleser, Bluetooth-Anbindung sowie Media Interface. Optional ist kabelloses Laden des Handys möglich.

Wie alle jüngsten Modelle erhält die C-Klasse damit nun auch die Display-Steuerung über Touch-Tasten am Lenkrad. Auch die Distronic-Bedienung wandert vom separaten Hebel ans Lenkrad. Der Touch-Controller in der unteren Mittelkonsole gibt nun ferner ein haptisches Feedback.

Das Head-Up-Display hat eine größere Projektionsfläche als zuvor. Ein neuer elektrischer Sitz bietet verstellbare Seitenwangen sowie eine Massagefunktion. Der aktive Notbremsassistent ist serienmäßig.

Platz ist für große Menschen auf vier Plätzen, sowohl in Kopf- wie Beinfreiheit. In der Beinfreiheit aber ziemlich knapp, ein Raumwunder ist die C-Klasse im Fond nicht. Die Sitzbezüge starten mit Stoff, ferner ist die Mischung Stoff innen / Kunstleder außen verfügbar, in der AMG-Line die Mischung Mikrofaser Dinamica innen und Kunstleder Artico außen, und auch zwei Voll-Artico-Sitze in Schwarz oder Beige sind verfügbar. Somit bietet Mercedes in der C-Klasse außerordentlich viele hochwertige Alternativen zu Tierhaut-Bezügen.

Das T-Modell hat zum einen den Vorteil gegenüber der Limousine, dass die Kopffreiheit auch hinten mehr als ausreichend für große Erwachsene ist, als auch den praktischeren Laderaum. Ferner kann man die Rücksitzbank im 1/3 – 2/3 – Split vom Kofferraum aus entriegeln.

Motoren

Benziner

C160 1,6 l 129 PS
C180 1,6 l 156 PS
C200 1,5 l 184 PS (optional Allrad), neu mit 48V-Bordnetz Mild-Hybrid (+14 PS)
C250 2,0 l 211 PS
C300 2,0 l 258 PS
C350e 2,0 l 211 PS + 60 kW Elektro
C400 3,0 l V6 333 PS (Allrad)

C43 3,0 l V6 390 PS (Upgrade + 23 PS) (Allrad)
4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h (für Limousine und Coupé; Kombi und Cabrio plus 0,1 Sek.)

C63 4,0 l V8 476 PS
C63S 4,0 l V8 510 PS

Diesel

C180d 1,6 l 122 PS
C200d 1,6 l 150 PS
C220d 2,0 l 194 PS (optional Allrad)

Fahrverhalten

Die Lenkung verhält sich natürlich, etwas weniger progressiv als Audi und VW. Zudem reagieren Gasannahme und Lenkungsverhalten auch auf den Fahrmodus. Im Comfort-Modus kann man die Mercedes C-Klasse ruhig und entspannt fahren, im Sport-Modus wird’s flotter. Die C-Klasse vermittelt stets ein sicheres Gefühl. Ein sehr ausgeglichenes Fahrzeug, das richtig Laune macht. Der Testverbrauch landet bei ca. 7,5 l / 100 km. Mit den Sechszylinder-Benzinern in der C-Klasse landen wir generell eher bei 10 l / 100 km. Insofern: Ja, die kleineren Motoren sind sparsamer, und das geht vom Verbrauch her auch in Ordnung für die Premium-Mittelklasse. Trotzdem hätten wir uns vom neuen Mild-Hybrid-System etwas mehr erhofft. Man sieht zwar in den Instrumenten, wann jeweils rekuperiert wird, das ist sinnvoll. Aber einen riesigen Verbrauchs-Unterschied macht es dann real nicht.

8,1 Sekunden braucht das C200 T-Modell auf 100 km/h. Für Extra-Beschleunigung steht der elektrische „EQ-Boost“ zur Verfügung. Der Beschleunigungswert bleibt damit gleich wie beim C200 zuvor. Der C200 ist insofern völlig ausreichend motorisiert, gerade wenn man im Sport-Modus beschleunigt oder mit den Schalt-Paddles einen Gang vorher zurückgeht, hat man auch auf der Autobahn genügend Reserven. Auch die sehr gute Geräuschisolierung merken wir während der Autobahnfahrt.

Wir haben in der C-Klasse bereits mehrfach die optionale Luftfederung getestet, damit fährt es sich sehr schön komfortabel. Die Luftfederung ist nicht super-weich abgestimmt, sondern erlaubt immer noch sportliches Fahren.

Wählt man die umfassenden Assistenzpakete, reduziert die Distronic (adaptiver Tempomat) nun vorausschauend die Geschwindigkeit vor Kurven oder Kreuzungen. Auch ein aktiver Spurwechselassistent ist erhältlich. Der Lane-Keep-Assist arbeitet zuverlässig und unaufdringlich, das ist heutzutage auch wichtig. Tendiert man zum Verlassen der Spur, wird sanft nachkorrigiert. Auch der Tote-Winkel-Warner überzeugt, dieser zählt zu den wichtigsten optionalen Features. Ein rotes Dreieck erscheint im Seitenspiegel, wenn Fahrzeuge aus dem Toten Winkel kommen, betätigt man gleichzeitig den Blinker, ertönt auch noch ein Warnsignal.

Abmessungen

Länge: 4,68 m (4,71 m Kombi)
Breite: 1,81 m
Höhe: 1,44 m
Radstand: 2,84 m
Leergewicht: 1.395 – 1.550 kg (je nach Motor)

Fazit: Das Mercedes C-Klasse T-Modell wurde äußerlich leicht abgeändert, die Hauptänderungen betreffen den Innenraum mit einem moderneren Infotainment und einer zeitgemäßen Bedienung über die Touch-Daumenknöpfe – allerdings nur, wenn man die Top-Ausbaustufe wählt. Grundsätzlich bleibt die C-Klasse auf einem Top-Niveau in der Mittelklasse, und das T-Modell natürlich das praktischste im Lineup. Der neue C200 Motor mit Mild-Hybrid-Technologie erzielt einen angemessenen Verbrauch und ist für die C-Klasse auch eine gute Wahl, wobei die Verbrauchsminimierung etwas unter dem erwarteten Niveau bleibt.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak