Neuer Porsche 911 Weltpremiere 992

Eine der Ikonen der Autowelt geht in die neue (achte) Generation: der Porsche 911. Wir haben die ersten Details zum neuen 911er, der den internen Code 992 verfolgt (Vorgänger-Generation 991). Von Thomas Majchrzak





Exterieur

Vorne zieren neue LED-Scheinwerfer das Gesicht, schon die Basis-LED-Scheinwerfer haben ein Vier-Augen-Gesicht, optional sind Matrix-LED-Scheinwerfer für eine erweiterte Fernlichtfunktion verfügbar. Vorne ist der neue 911 gut 4,5 cm breiter. Die Motorhaube hat zwei deutlichere Designkerben und ist kantiger ausgeschnitten, ferner sind die unteren Lufteinlässe auf Retro getrimmt. Der 911 kommt maximal mit einer Mischbereifung 20 Zoll vorne und 21 Zoll hinten, die Einstiegsmodelle haben ebenfalls eine Mischbereifung, steigen aber bei kleineren Größen ein. Die Türgriffe fahren nun elektrisch aus, ein Stück, so dass man sie dann von unten greifen und hochziehen kann. Der Mechanismus dient der Aerodynamik, denn die Türgriffe sind versenkt, wenn sie nicht benutzt werden. Rein haptisch sorgen die Türgriffe beim Bedienen allerdings für ein etwas komisches Gefühl. Während bislang die Allrad-Modelle ein breiteres Heck hatten, kommen nun alle Modelle mit derselben breiten Heckführung. Am Heck geht nun schon wie bei den anderen Porsche-Modellen ein Leuchtband über die gesamte Breite. Die Auspuffblenden dienen rein der Zierde, überraschenderweise befindet sich dahinter noch eine weitere Platte mit Aussparungen, erst dahinter befindet sich der eigentliche Auspuff. Zur Gewichtseinsparung wurde der Aluminiumanteil an der Karossiere weiter erhöht. Insgesamt, gerade bei der Wahl der richtigen Felgen, macht der neue Porsche 911 einen weiterhin evolutionär getrimmten Eindruck, wobei er geschickt Retro-Elemente aufweist, die ihn etwas kantiger ausschauen lassen.

Interieur

Größte Neuerung im Interieur ist der größere Infotainment-Bildschirm in 10,9 Zoll. Dieser kommt mit einer schnellen Prozessoreinheit und Software, die man schon aus Cayenne und Panamera kennt. Neben der Touchscreen-Funktion stehen fünf Hotkeys zur Verfügung. Die Instrumente sind ferner etwas zurückversetzt, was eine Hommage an die 911er der 1970er Jahre sein soll. Der mittige Drehzahlmesser ist weiterhin analog, rechts und links daneben sind zwei Screens platziert.

Die verbleibenden Schalter sind hochwertig mit metallgedrehten Abdeckungen verziert, ebenso der neue Schalthebel, der an den Kopf eines kleinen Elektro-Rasierers erinnert.

Im Design herrscht auch im Interieur eine bewusste Spannung, und zwar im wortwörtlichen Sinne, denn die Oberflächen scheinen straff über den Untergrund gespannt zu sein. Als eine Sitzoption steht auch ein Stoff-Tierhaut-Mix zur Verfügung, mit dem Stoff auf den Innenseiten fährt man im Sommer am kühlsten und im Winter am wärmsten. Eine komplett nachhaltige Alternative soll allerdings erst mit dem Elektrowagen Taycan kommen.

Kopffreiheit vorne gibt es en masse, und man kann auch als großer Erwachsener durchaus eine geeignete Sitzposition finden. Die hinteren Sitze sind reine Notsitze, selbst auf der Beifahrersitze kann man hinten keinen Erwachsenen unterbringen. Dafür aber Kindersitze. Der vordere Kofferraum ist weiterhin geräumig und gut nutzbar.

Motoren

911 S und 911 4S (Allrad) – 6-Zylinder Turbo-Boxermotor mit 450 PS
3,7 bzw 3,6 Sek. 0-100 km/h
8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Ab 120.000 bzw. 128.000 Euro

Fahrverhalten

Der 911 S hat gut 40 PS mehr als die Vorgänger-Variante und ist 0,4 Sek. schneller in der 0-100 Beschleunigung.

Neu hinzugekommen ist ein Fahrmodus für nasse Fahrbahn, um die Gasannahme zu reduzieren und die Traktion zu verbessern. Der 911 erkennt nasse Fahrbahnen und schlägt den Fahrmodus dann automatisch vor. Auch ein Nachtfahrassistent mit Wärmebildkamera ist nun verfügbar. Am wichtigsten ist die Einführung eines serienmäßigen Notbremsassistenten. Optional bekommt man einen adaptiven Tempomaten.

Abmessungen

Fazit: Der neue Porsche 911 wurde wie üblich evolutionär am Äußeren verändert, wobei ihm die neuen alten Retro-Elemente richtig gut stehen. Im Innenraum gibt es mehr Digitalisierung. Die Motoren sind nun konsequent turboaufgeladen und kommen schon in „niedrigen“ Versionen mit Beschleunigungswerten von Supersportwagen. Wichtig ist die Weiterentwicklung von Sicherheits- und Assistenzsystemen.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak