Zukunftstechnologien fürs Auto auf der Continental TechShow 2019

Auf der Continental TechShow 2019 zeigt der große Automobil-Zuliefer, welche Technologien uns im Auto künftig erwarten. Grundsätzlich kommen diese aus den großen Megatrends der Branche: Autonomes Fahren, Konnektivität und Elektrifizierung. Anzeige

3D-Cockpit ohne 3D-Brille

Als neue Infotainment-Technologie kommt ein neues 3D-Cockpit zum Einsatz, das ein räumliches Erlebnis bietet, ohne dass man dazu eine 3D-Brille tragen muss. Die Technologie funktioniert über ein LED-Backlight, also ein Lichtsystem hinter dem Display, dass das Licht so projiziert, dass sich oberhalb des Displays dreidimensionale Flächen ergeben.

Weitere Cockpit-Technologien umfassen eine natürlichere Sprachsteuerung, die im Gegensatz zu aktuellen Technologien auch offline funktionieren soll, die Beheizung oder Abdunklung von Fenstern ohne Drähte und die Nutzung von Fenstern als Projektionsfläche.

Elektrischer Antrieb

Continental bietet nun für reine Elektroautos einen elektrischen Hinterradantrieb mit 160 oder 200 PS, der in bestehende Fahrzeugkonzepte integriert werden kann. Auch der Sion von Sono Motors benutzt diesen Antrieb, im Prototyp noch als Heckantrieb, in der Serienversion als Vorderradantrieb. Für Hybrid-Fahrzeuge dagegen ist ein 48-Volt-System vorgesehen, das ein zeitweises elektrisches Fahren ermöglicht.

Reifendruck-Anpassung während der Fahrt

Eigentlich ist sowas nur aus der Rallye Dakar bekannt, aber Continental will diese Technologie dem Auto-Endkunden zur Verfügung stellen: Das Anpassen des Reifendrucks während der Fahrt. Je nach Untergrund kann man so mehr Grip haben oder weniger verbrauchen. Zudem soll durch neue Sensoren eine Übertragung der Informationen zu Druck, Profiltiefe & Co. aufs Smartphone möglich sein.

77 GHz Radar für Abbiegeassistent

Zur besseren Erkennung von Fahrzeugen, Fahrrädern und Fußgängern präsentiert Continental ein Radar-System, das auf 77 GHz läuft anstatt auf 24 Gigahertz. Diese genauere Auflösung ermöglicht eine noch bessere Erfassung und trägt der Sicherheit bei. Natürlich ist dies schon relevant für normale Assistenzsysteme, selbst wenn ein Auto noch nicht komplett autonom fährt. Diese Sensoren helfen z.B. beim Abbiegen oder beim Aussteigen aus dem geparkten Fahrzeug, damit man niemanden übersieht, der sich von hinten nähert. Die Systeme können zunächst warnen und im zweiten Schritt das Fahrzeug anhalten oder auch das Öffnen einer Tür verzögern. Einer Schätzung zufolge könnte man mit einem Abbiege-Warner in Deutschland 36 Prozent der Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern mit Todesfolge verhindern.

Kamera-Kombination außen und innen

Auf dem Weg zum Autonomen Fahren muss das Fahrzeug auch wissen, wann Fahrer dazu bereit sind, das Steuer abzugeben oder wieder zu übernehmen, so dass ein geschmeidiger Übergang zwischen Selbstfahren und Gefahren-Werden erfolgt. Dazu ist es sinnvoll, wenn das Fahrzeug die Daten von den Außenkameras und einer Innenkamera zusammenfügt. Die Insassen werden dabei nicht gefilmt, um aufgenommen und gespeichert zu werden, sondern damit das Fahrzeug die aktuelle Situation einschätzen kann.

eHorizon und PreviewESC zur Vorhersage von Grip-Verhältnissen

Die Elektronische Stabilitätskontrolle (Electronic Stability Control, ESC) sorgt dafür, dass man nicht ins Schleudern kommt, indem selektive Bremseingriffe an einzelnen Rädern erfolgen. Continental hat hier unter PreviewESC ein System entwickelt, das die Daten des eigenen Fahrzeugs, Wetterdaten, Straßendaten sowie Daten von anderen Fahrzeugen sammelt und dann vorhersagt, wie die Haftungsverhältnisse der Reifen auf der kommenden Strecke sein werden. Der virtuelle Sensor, der dies vornimmt, wurde eHorizon getauft. Ein ähnliches System wird bereits bei den prädiktiven Tempomaten eingesetzt, die es heute schon gibt (Gas-Wegnahme zum Spritsparen kurz vor einer Berg-Kuppe z.B., weil man dahinter ohnehin rollt).

Privacy-Glass auf Anfrage

Mit einer neuen Flüssigkristall-Folie kann man auf Knopfdruck ein Fenster verdunkeln oder auf normale Durchsicht schalten. Momentan deckt Continental damit nur einen bestimmten Verdunklungsbereich ab, langfristig möchte man dazu in der Lage dazu sein, 0 bis 100 % abzudecken. Die Folie schützt vor UV- und Infrarot-Strahlen.

CUbE Robo-Taxi

Auf der Basis EZ10 des französischen Robo-Taxi-Herstellers EasyMile hat Continental den CUbE gebaut, einen fahrerlosen Mini-Bus. Dieser soll als autonomes Taxi die Alltagsmobilität ergänzen. Ziel für Continental ist hier aber nicht die Serienproduktion, sondern mit dem CUbE so viele Erfahrungen zu sammeln im Bereich der Sensortechnik, damit diese dann für echte Robo-Taxis im Seriengebrauch eingesetzt werden können. Der CUbE nutzt u.a. auch den Laser-Sensor (Lidar). Derweil kann er bis 20 km/h schnell sein und hat nun auch ein ABS.