Toyota Supra Fahrbericht – wie verhält sich die neue zum BMW Z4 ?

Offiziell heißt die Toyota Supra „GR Supra“, nach Gazoo Racing, dem Toyota-Rennteam. Wir bleiben der Einfachheit halber hier mal bei Toyota Supra. Gebaut wird das Modell zusammen mit der neuen Generation des BMW Z4 bei Magna Steyr in Graz. Die Supra ist damit das Coupé, der Z4 der Roadster. Wie fährt sich der Toyota und wo liegen die Unterschiede zum BMW Z4? Von Thomas Majchrzak

Transparenz-Hinweis: Autogefühl Fahrberichte und Videos sind redaktionell unbeeinflusst sowie frei in Meinung und Bewertung. Weil die Hersteller jedoch die Erstellung der Publikationen erst ermöglichen, kennzeichnen wir aus rechtlichen Gründen auch diesen Text als Anzeige.





Exterieur

Mit einer Länge von 4,38 m ist die Toyota Supra gut 6 cm länger als der BMW Z4, das ergibt sich aber nur durch unterschiedliche Stoßfänger-Überhänge.

Weit zieht sich das Tagfahrlicht in die Horizontale, darüber befinden sich die serienmäßigen LED-Scheinwerfer, darunter die breiten Lufteinlässe. Zusammen mit der langen Motorhaube und der Coupé-Silhouette ergibt sich ein Bild eines klassischen Sportwagens. Und das auch richtig aggressiv. Die Supra kommt immer mit 19-Zoll-Felgen. Auffällig sind die geschwungenen Schultern, die nahtlos ins Heck übergehen. Dort ist kein separater Spoiler notwendig, der Heckabschluss formt diesen sozusagen flüssig. Interessant übrigens: Während man traditionell „die“ Supra sagt / weiblich, redet Toyota selbst derweil von „der“ Supra / männlich. Die Fans bleiben aber beim Weiblichen.

Interieur

Das Cockpit ist sportlich, in der Grundgestaltung klassisch angeordnet, aber auf Wunsch voll digitalisiert. Es besteht in der Top-Variante aus 8,8″ Digital-Instrumenten links (Z4: 10,25″) sowie einer Mittelkonsole mit 8,8″ Touchscreen (Z4: 10,25″), der auf das Dashboard aufgesetzt ist – seltsamerweise genau gerade, so dass man als Fahrer einen etwas seltsamen Seheindruck hat. Dafür ist der Touchscreen nah zu erreichen, so dass man ihn gut bedienen kann. Alternativ kann man, gerade während der Fahrt, auch den klassischen BMW-Dreh-Drück-Knopf in der unteren Mittelkonsole verwenden. Das Infotainment-System bietet eine normale Bluetooth-Anbindung sowie Wireless Apple CarPlay, wobei wir einige Versuche benötigten, um dies zum Laufen zu bringen. Das Lenkrad ist unverkennbar von BMW, allerdings nicht das Sportlenkrad wie im Z4, sondern eher ein „normales“ BMW-Lenkrad. Für die Klima-Regler gibt es separate Drehknöpfe, auch das ist einfach und praktisch zum Bedienen während der Fahrt.

Die serienmäßigen Sportsitze bestehen im Bezug aus einer Mischung aus Stoff (innen), Alcantara und Tierhaut, optional komplett in Tierhaut, davon raten wir aber ab, auch weil es auf den Sitzen dann heißer wird und man mehr rutscht. Die Sitze sind etwas enger und fester geschnitten als beim BMW Z4. Für Sportsitze sind sie trotzdem recht komfortabel.

Optional kann man ferner ein Head-up-Display und ein JBL Soundsystem bestellen sowie eine induktive Ladeschale. Diese Optionen sind allerdings leider mit dem Premium-Paket mit der Tierhaut-Ausstattung verknüpft.

Der Kofferraum ist recht flach, aber hat eine ausreichende Öffnung, er fasst 290 l. Im Vergleich zum BMW Z4 ist das nicht viel mehr, die breiten Schultern schränken das Platzangebot doch ein. Aber es reicht für den Alltag.

Motoren

Einen Vierzylinder wie beim BMW Z4 gibt es nicht.

3,0 l Reihen-Sechszylinder Turbo mit 340 PS (das wäre der BMW Z4 M40i)
8-Stufen-Wandlerautomatik von ZF
0-100 km/h in 4,3 Sek. (Z4: 4,5 Sek.)

Die Toyota Supra ist gut 50 kg leichter als BMW Z4 – aber nur mit dem vergleichbaren Sechszylinder. Wählt man im Z4 den Vierzylinder, ist der Z4 gut 90 kg leichter als die Supra.

Preislich beginnt der neue BMW Z4 bei 47.000 Euro, der 30i kostet 52.000 Euro und voll ausgestattet fast 68.000 Euro, der M40i liegt bei 64.000 Euro und ausgestattet bei 75.000 Euro.

Die Toyota Supra teilt sich mit 63.000 Euro somit quasi den Preis mit dem gleich motorisierten Z4 M40i. Aber: Die Serienausstattung ist umfangreicher und der Preis kann eigentlich direkt dabei bleiben.

Unter der Haube kann man sich übrigens selber noch eine Quer-Stabilisierungs-Strebe installieren.

Fahrverhalten

Beim BMW Z4 haben wir bereits ein tolles Handling erlebt, aber auch viel Komfort, selten war ein Roadster so komfortabel. Der M40i hat natürlich mehr Druck, aber der Vierzylinder war genauso spaßig und fühlte sich aufgrund des geringeren Gewichts etwas leichtfüßiger an. Verbraucht haben wir 7-8 l / 100 km mit dem Vierzylinder, mit dem Sechszylinder konnten wir noch keinen zuverlässigen Verbrauchstest machen.

Nun zur Toyota Supra: Sie ist spürbar sportlicher ausgelegt als der BMW Z4. Das merkt man zunächst am Fahrwerk. Auch Toyota verbaut ein adaptives Fahrwerk, hier AVS genannt. D.h. im Sport-Modus wird es nochmals straffer. Aber schon im Normal-Modus ist es straffer ausgelegt als beim BMW Z4. Dadurch fühlt man mehr Fahrbahnkontakt, verliert aber auch Komfort. Auch die elektronischen Helferlein sind bei der Toyota Supra eher zurückgenommen, schon im normalen Fahrmodus wird das Heck leicht nervös, wenn man richtig aufs Gaspedal drückt. Das Hinterachs-Sperrdifferenzial kommt übrigens in Serie. Die Supra lässt sich wunderbar durch Kurven dirigieren, macht dem Look als echter Sportwagen alle Ehre. Auf gerader Strecke kann der kurze Radstand zusammen mit dem zurückgenommenen ESP sogar leicht instabil wirken. Insofern: Was für Kenner und echte Sportwagenfreunde. Die elektronischen Helferlein kann man übrigens schrittweise deaktivieren. Und auch eine Launch Control steht zur Verfügung, wenn man im Sport-Modus ist und den Track-ESC-Modus aktiviert hat. Unterschied zum BMW: Hier in der Supra darf man den Schalthebel dafür nicht links in die manuelle Schaltgasse schieben, was beim BMW nötig ist.

Die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion sowie Spurverlassenswarnung sind serienmäßig, so soll es sein. Löblich: Auch Rückfahrkamera, Toter-Winkel-Warner und adaptiver Tempomat sind serienmäßig, das ist also eine umfassendere Serienausstattung als beim BMW Z4.

Abmessungen

Länge: 4,38 m
Breite: 1,85 m
Höhe: 1,29 m
Radstand: 2,47 m
Leergewicht: 1.570 kg

Fazit: Die neue Toyota Supra ist im Exterieur unmissverständlich ein Sportwagen, und so fährt sie sich auch. Aggressiv, beim festen Druck aufs Gaspedal sogar am Heck leicht nervös, die Supra möchte von Sportwagen-Fans bewegt werden. Im Vergleich zum BMW Z4 ist die Supra straffer im Fahrwerk und etwas weniger „kontrolliert“, eher expressiver. Im Innenraum profitiert Toyota von der BMW-Verarbeitungsqualität.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak