Der Mazda2 erhält zum Jahrgang 2020 ein Facelift, das Optik und Motoren betrifft. Wir sind den überarbeiteten Kleinwagen gefahren. Von Thomas Majchrzak
Transparenz-Hinweis: Autogefühl Fahrberichte und Videos sind redaktionell unbeeinflusst sowie frei in Meinung und Bewertung. Weil die Hersteller jedoch die Erstellung der Publikationen erst ermöglichen, kennzeichnen wir aus rechtlichen Gründen auch diesen Text als Anzeige.
Exterieur
Den Mazda2 gibt es ausschließlich als 5-Türer. Mit dem Facelift erhält der Kleine einen neuen Kühlergrill mit modernem Geflecht, der zudem nahtloser zu den Lampen überleitet, die nun ebenfalls etwas stringenter und gerader designed sind. LED-Scheinwerfer kommen nun in Serie, optional mit Matrix-Licht-Funktion. Das Seitenprofil wird weiterhin dominiert durch die hochziehende Linie an den hinteren Türen. Es gibt Felgen in neuen Designs in 15 oder 16 Zoll. Am Heck kommen neue LED-Rückleuchten und ein neuer Heckstoßfänger. Mit Obsidiangrau Metallic und Polymetal Grau Metallic gibt es auch zwei neue Farben.
Interieur
Im Innenraum bietet der neue Mazda2 neue Polster und Farbkombinationen. Der Sitzbezug der Stoffsitze sieht nun hochwertiger aus. Mit dem Facelift wurden die Vordersitze ferner im Sitzkomfort verbessert, indem das Becken beim Sitzen aufrechter gestellt ist.
Grundsätzlich bieten Fahrer- und Beifahrerposition ein angenehmes Raumgefühl. In der Top-Ausstattung Sportsline bekommt man eine horizontale Kunstleder-Leiste am Armaturenbrett. Die Drehregler für die Temperatur-Regelung machen einen soliden Eindruck. Die Mittelkonsole lässt sich leider etwas hin- und her bewegen und könnte etwas stabiler befestigt werden. Als neue Features stehen eine Lenkradheizung und ein automatisch abblendender Rückspiegel zur Verfügung.
Beim Armaturenbrett bleibt es wie gehabt: ein großer analoger Drehzahlmesser in der Mitte mit einer kleinen digitalen Geschwindigkeitsanzeige. Ungewöhnlich für die Fahrzeugklasse ist das optionale Head-Up-Display, dass scharf und nun auch in Farbe dem Fahrer hilft, den Blick nicht von der Straße zu nehmen. Es wird allerdings aus Kostengründen nicht in die Windschutzscheibe projiziert, sondern auf eine kleine Plexiglasscheibe. Das Infotainmentsystem unterstützt nun Apple CarPlay und Android Auto.
Im Fond bleibt allerdings eher wenig Platz. Erwachsene stoßen mit den Knien schnell an den Sitz, wenn große Erwachsene auf den Vordersitzen Platz nehmen. Auch die Kopffreiheit leidet unter der abfallenden Dachlinie. Für Erwachsene sind die Rücksitze wirklich nur was für kurze Etappen. Auch der Kofferraum bietet keine Bestwerte, bewegt sich aber mit 280 Litern durchaus im Rahmen der Kleinwagen-Klasse.
Motoren
Benziner
1.5 l SKYACTIV-G Vierzylinder-Benziner mit 75 oder 90 PS
Sechssstufen-Schaltgetriebe oder 6-Gang-Automatik für die 90-PS-Version
Die stärkste PS-Variante sowie den Diesel gibt es nun nicht mehr. Dafür erhält der 1,5 l Benziner nun ein Mild-Hybrid-System (MHEV), es sei denn, man wählt die Automatik.
Fahrverhalten
Der Mazda2 läuft ruhig, sowohl von den Motorgeräuschen, als auch vom Fahrwerk. Letzteres ist klar auf Komfort ausgerichtet, was für diesen Wagen auch die richtige Wahl ist. Mit dem Facelift wurden Federn und Stoßdämpfer optimiert. Außerdem hat Mazda weiter an der Geräuschdämmung gefeilt. Die Lenkung vermittelt ein gutes Gefühl zur Straße. Insgesamt kann man das Fahrverhalten als durchweg ausgewogen und passend bezeichnen.
Der City-Notbremsassistent funktioniert nun auch bei Nacht und bis Tempo 80 km/h und der Tote-Winkel-Warner warnt auch beim Rückwärts-Ausparken vor querendem Verkehr. Schön, dass Mazda solche Sicherheitsfeatures auch bei seinem Kleinwagen anbietet.
Der Motor hat nicht viel Power, darauf muss man sich einstellen. Der Mazda2 ist kein kleiner Racer. Dafür haben die Sauger-Motoren eine natürliche lineare Kraftentfaltung. Das Mild-Hybrid-System macht sich hier und da bemerkbar, macht aber keinen weltbewegenden Unterschied. Aber interessant ist das System dennoch. Als Verbrauch erzielen wir gut 5 l / 100 km, damit sind wir zufrieden.
Die serienmäßige G-Vectoring Control (GVC) passt geringfügig das Motordrehmoment an das Einlenkverhalten an, folglich liegt das Fahrzeug besser in der Kurve als das Vor-Facelift. In einer Kurve wird z.B. Drehmoment reduziert, um das Fahrzeug leicht nach vorne nicken zu lassen, so dass mehr Gewicht auf dem kurvenäußeren Rad liegt und sich das Fahrzeug dadurch präziser lenken lässt. Am Kurvenausgang wird das Drehmoment leicht erhöht, damit durch das Mehr an Beschleunigung etwas mehr Gewicht am kurvenäußeren Hinterrad liegt, was die Stabilität erhöht. Hierdurch lässt sich der Mazda2 präziser, einfacher und stabiler fahren. Lenkkorrekturen sollen überflüssig gemacht werden. Weil das System rein software-basiert ist, erhöht es nicht das Fahrzeuggewicht.
Fazit: Der Mazda2 ist solide und unkompliziert und schaut mit dem Facelift nun etwas moderner aus. Bestes Update sind die neuen Sitze, die in Ergonomie, Design und Anmutung verbessert wurden. Die neue MHEV-Technologie ist durchaus sinnvoll, vermittelt aber kein komplett anderes Motorgefühl. Aber es bringt etwas mehr Effizienz.
Autogefühl: ***
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Thomas Blachetzki & Brian Hayes