Der neue Cupra Leon ist die Sportversion der neuen vierten Generation des Seat Leon, erstmals trägt er ein eigenes Marken-Badge. Es wird eine „GTI“-Version des Cupra Leon geben, die gewohnte Version mit 300 PS, wieder einen Allrad-Kombi und erstmals auch einen Plugin-Hybrid. Von Thomas Majchrzak
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Exterieur
Seat Leon und Cupra Leon werden weiterhin im Seat-Stammwerk in Martorell bei Barcelona gebaut. Sie basieren auf der Plattform des neuen Golf 8. Der Fünftürer ist mit 4,37 m nun 8,6 cm länger, der Kombi ist mit 4,64 m gut 9,3 cm länger als der Vorgänger. Mit 2,69 m ist der Radstand um 5 cm gewachsen. Der VW Golf 8 im Vergleich dazu ist in den Dimensionen weitgehend gleich geblieben. Heißt: Der neue Leon ist nun im Radstand gut 5 cm länger als der VW Golf. Der Leon in der vierten Generation besitzt damit denselben Radstand wie der neue Skoda Octavia. Auch aerodynamisch wurde der Leon übrigens optimiert.
Rein optisch ist der Cupra Leon in der Schnauze schlanker geworden, die Leuchten sind etwas flacher gestaltet und kommen direkt mit LED. Die Blinker ersetzen beim Blinkvorgang weiterhin die Tagfahrlichter, ein netter Effekt. Hat man die erweiterte LED-Option gewählt, bekommt man auch seitlich ein Puddle-Light, das auf die Straße neben der Tür projiziert. Typischerweise kommt am Exterieur die Cupra-Farbe Kupfer zum Einsatz.
Der eHybrid / PHEV kommt mit 18-Zoll-Felgen, der reine Benziner direkt mit 19 Zoll.
Ein Leuchtenband in Voll-LED streckt sich optional über das gesamte Heck, beim Öffnen und Abschließen des Fahrzeugs erscheint dabei eine Lichtanimation.
Der Plugin-Hybrid kommt mit Fake-Auspuff-Blenden, der TSI kommt mit einer zwei- oder vierflutigen Auspuffanlage.
Interieur
Im Innenraum wurden fast alle echt eindrückbaren Knöpfe entrümpelt, es dominieren nun glatte Oberflächen mit kapazitiven Tastflächen zum Anwählen. Zentrum ist das Infotainment-System, das mit 8 Zoll einsteigt und optional in 10 Zoll Größe kommt, dann auch mit auto-interner Navigation. Beide werden via Touch bedient, alternativ mit Spracheingabe. Apple CarPlay und Android Auto kommen serienmäßig als Smartphone-Anbindung für beide Display-Größen, Apple CarPlay nun auch wireless. Passend dazu ist dann optional auch wireless charging erhältlich.
Links kommen serienmäßig 10,25-Zoll-Digitalinstrumente, analoge Anzeigen gibt es nicht mehr.
Der Cupra-Leon kommt serienmäßig mit Sportsitzen in Stoff.
Wie beim durchgehenden Leuchtenband am Heck zieht sich auch im Interieur ein Lichtband entlang, und zwar vor dem Armaturenbrett. Diese LED-Ambientebeleuchtung variiert in der Farbe, je nachdem, welchen Fahrmodus man einlegt. Das Ambientelicht übernimmt dabei sogar Sicherheitsfeatures, es ist z.B. in den Toten-Winkel-Warner mit eingebunden. Die Exit Warning gibt eine Warnung, wenn sich Fußgänger oder Fahrradfahrer dem Fahrzeug von hinten annähern, wenn das Fahrzeug steht.
Keyless entry sowie USB-Anschlüsse vorne und hinten sind Serie.
Der 5-Türer kommt weiterhin auf 380 l Kofferraum-Volumen, der Kombi kommt auf 617 l, das sind 30 Liter mehr als zuvor.
Motoren
Benziner (TSI)
2,0 l 4-Zylinder mit 245 PS
2,0 l 4-Zylinder mit 300 PS
2,0 l 4-Zylinder mit 310 PS und Allrad (nur im ST / Kombi) – 0-100 km/h in unter 5 Sek.
Plugin-Hybrid (eHybrid)
1.4 l 4-Zylinder + Elektro mit 245 PS – 13 kWh Batterie
Der 300-PS-Benziner bekommt ein elektronisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse, der Rest ein elektronisches.
Fahrverhalten
Der Schalthebel des Direktschaltgetriebes DSG ist nun deutlich kleiner und ermöglicht auch einen schnelleren Übergang beim Wechseln von Fahrmodus und Rückwärtsgang oder zurück, weil er via „shift by wire“ funktioniert, der Befehl-Austausch erfolgt also rein elektronisch. In der Tat spart man dadurch sogar Zeit beim Rangieren, weil die Gangwechsel so schnell erfolgen.
Das adaptive Fahrwerk DCC steht wieder optional zur Verfügung. Der Cupra Leon ist vorne 25 mm und hinten 20 mm tiefer als der normale Seat Leon.
Der Front Assist (Autonome Notbremse) ist serienmäßig und wurde im Funktionsumfang überarbeitet. Die ACC, die adaptive Geschwindigkeitsregelung, arbeitet in der höchsten Ausbaustufe bis 210 km/h, regelt prädiktiv die Geschwindigkeit vor Kreuzungen und Kreisverkehren, erkennt Verkehrszeichen und reagiert darauf und kann sogar vor einem nahenden Stauende warnen und darauf reagieren. Wenn man die hohe Ausbaustufe der Assistenzsysteme nimmt, den Travel Assist, ist das Lenkrad auch mit einer kapazitiven Funktion ausgestattet, erkennt also, ob der Fahrer seine Hände am Lenkrad hat und eben nicht über eine Bewegungserkennung. Das hilft dabei, dass man bei langer Geradeausfahrt keine Fehlermeldung erhält, obwohl man die Hände noch am Lenkrad hat. Eine Warnung wird ausgesprochen, sobald man seine Hände länger als 15 Sekunden nicht mehr am Lenkrad hat.
Abmessungen
Länge: 4,37 m (Hatch) / 4,64 m (Kombi)
Radstand: 2,69 m
Breite: 1,80 m
Höhe: 1,45 m
Fazit: Der neue Cupra Leon ist in der Länge gewachsen und bietet durch den längeren Radstand, der nun identisch mit dem des Skoda Octavia ist, mehr Platz im Innenraum, gerade im Fond. Der Cupra Leon ist optisch wieder sportlicher als der Golf GTI, zeichnet sich jetzt aber eben mehr durch die etwas anderen Dimensionen ab. Der Innenraum ist stärker digitalisiert, was auch heißt: Weniger einfach zu bedienende Knöpfe, dafür mehr Funktionen im Infotainment-Screen. Interessant ist die Erweiterung des Portfolios mit einer „GTI“-Variante mit weniger PS und einem Plugin-Hybriden.
Autogefühl: ****
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak