Der neue Land Rover Discovery Sport ist in dieser Generation seit 2015 erhältlich, und relativ früh erhält er nun ein umfangreiches Update. Es hat sich in der Tat so viel geändert, dass man eigentlich gar nicht mehr von Facelift sprechen kann, sondern im Prinzip schon von einer neuen Generation. Wir haben uns den weltweit erfolgreichsten Land Rover in der neuen Version angesehen. Von Thomas Majchrzak
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Exterieur
Rein technisch basiert der neue Land Rover Discovery Sport auf der neuen Premium-Transversale-Architektur (PTA) von Jaguar Land Rover, die um 13 Prozent verwindungssteifer ist als die Plattform des Vorgängers.
In der Front erhält der Discovery Sport einen neuen Kühlergrill, schmale neue LED-Frontleuchten (Serie) und eine neue Tagfahrlicht-Signatur (optional). Die Felgengrößen beginnen bei 17 Zoll, hoch geht es bis 20 Zoll. Die Radhäuser kommen entweder im klassischen Plastik-Crossover-Look oder beim R-Dynamic in Wagenfarbe. Im Gegensatz zum Range Rover Evoque setzt der Land Rover Discovery Sport mehr auf Nutzbarkeit im Innenraum und hat daher große Fensterflächen an den Seiten, die sich auch bis zu den Fondpassagieren durchziehen. Zudem ist die C-Säule in Wagenfarbe lackiert und nicht schwarz und scheinbar schwebend wie beim Evoque. Die Dachlinie fällt kaum ab und sorgt damit für viel Kopffreiheit auch im Fond. Mehr getan hat sich am Heck, wo die bislang asymmetrische Struktur aufgelöst wurde.
Interieur
Im Innenraum hat sich noch mehr getan: Die Instrumente kommen nun optional voll digital in 12 Zoll (Serie: Analog-Instrumente), das Infotainment-System immer in 10 Zoll mit Smartphone-Spiegelung (Apple CarPlay / Android Auto). Zudem wurden die Materialien aufgewertet, es gibt mehr Soft Touch und weniger Hartplastik. Die Klima-Bedienung erfolgt über einen weiteren Screen unterhalb des Haupt-Bildschirms, wie auch aus den großen neuen Land Rover Modellen bekannt. Das ist gerade während der Fahrt allerdings etwas unpraktisch.
Ein technisches Highlight ist optional der digitalisierte Innen-Rückspiegel, der auf eine Kamera in der Antenne hinten auf dem Dach zurückgreifen kann. Somit hat man auch ein rückwärtiges Bild, selbst wenn der Laderaum bis oben hin beladen ist. Falls nicht, kann man den Spiegel jederzeit auch wieder auf einen normalen Spiegel-Modus stellen. Ferner steht ein Frontkamera-System zur Verfügung, bei dem man gerade offroad besser sehen kann, was sich vor einem befindet. Virtuell kann man dann sogar sehen, was sich gerade unter einem befindet.
Stoff-Bezug für die Sitze ist Standard, was wir auch empfehlen. Die Sitze der zweiten Reihe kann man nach vorn und hinten verschieben sowie in der Neigung verstellen. Alleinstellungsmerkmal in diesem Segment ist die Möglichkeit, den Innenraum mit 7 Sitzen auszustatten (1.100 Euro Aufpreis). Der Kofferraum fasst 840 l beim 7-Sitzer und 963 l beim 5-Sitzer.
Motoren
Die Benennung entspricht hier praktischerweise Benziner (Petrol) oder Diesel sowie der jeweiligen PS-Zahl. Eingesetzt werden 2,0-Liter-Vierzylinder-Motoren.
P200 AWD
P250 AWD
D150 FWD oder AWD
D180 AWD
D240 AWD
Später: Plugin-Hybrid in Kombination mit Dreizylinder-Benziner
Bis auf den Einstiegs-Diesel kommen alle Motoren mit 9-Gang-Automatik und Mild-Hybrid-System.
Preise beginnen bei 37.050 Euro, hoch geht es bis gut 65.000 Euro.
Fahrverhalten
Für mehr Komfort hat der neue Land Rover Discovery Sport eine Vorderradaufhängung mit McPherson-Federbeinen. Die neue Plattform sorgt zudem für ein agileres Fahrverhalten. So hat der Discovery Sport mit der Überarbeitung tatsächlich beidermaßen in Sportlichkeit und Komfort zugelegt. Der Land Rover Discovery Sport zeigt sich grundsätzlich ausgeglichen, mit einem guten Allround-Charakter. Auch bei der Geräuschdämmung hat sich etwas getan, auch bei höheren Autobahngeschwindigkeiten bleibt der Discovery Sport noch angenehm ruhig.
Auf der Straße könnte die Lenkung etwas direkter und progressiver sein. Offroad ist die leichtgängige Lenkung dagegen hilfreich, weil man in engen Kehren und auf anstrengenden Trails nicht viel Lenk-Kraft benötigt.
Wir fahren den D240 Diesel. Die Gasannahme könnte etwas besser sein, fühlt sich manchmal etwas verzögert an. Ist der Diesel einmal auf Touren, zeigt er aber einen ordentlichen Durchzug. Als Durchschnittsverbrauch erzielen wir gut 7,5 l / 100 km, das könnte etwas weniger sein.
Im Gegensatz zum Range Rover Evqoue ist die Rundumsicht im Discovery Sport übrigens deutlich besser.
Zu den serienmäßigen Assistenzsystemen zählen: Notfall-Bremsassistent, Rückfahrkamera und Einparkhilfe vorne und hinten, Spurhalteassistent, Tempomat.
Abmessungen
Länge: 4,59 m
Breite: 2,17 m (mit Außenspiegeln) / 2,06 m (ohne Außenspiegel)
Höhe: 1,72 m
Wendekreis: 11,86 m
Leergewicht: 1.765 bis 1.863 kg
Fazit: Der Land Rover Discovery Sport ist quasi neu, Plattform und neue Vorderachse sorgen für mehr Komfort und Agilität zugleich. Optisch hat sich nicht super viel getan, kein Wunder, denn optisch kam der Discovery Sport bei den Kunden bislang gut an. Trotzdem ist der Discovery Sport nun visuell noch näher am großen Disco dran. Der Innenraum ist nun hochwertiger und stärker digitalisiert. Der Discovery Sport bietet ausreichend Platz und Flexibilität. Kopffreiheit und Beinfreiheit sind sehr gut. Günstig ist der Disco Sport nicht, höchstens im Vergleich zu anderen Land Rover / Range Rover Modellen. Trotz MHEV-System ist der Verbrauch der Motoren weiterhin hoch. Insgesamt bietet der neue Land Rover Disovery Sport aber ein gutes Paket, die Überarbeitung hat sich ausgezahlt.
Autogefühl: ****
Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba
Moderation: Autogefühl, Aditya Jayaram