Mazda MX-30 Elektroauto Fahrbericht

Elektro-Autos werden immer beliebter, und kleine SUVs/Crossover boomen weiterhin. Diese Kombination macht sich Mazda nun zunutze und bietet den Mazda MX-30 an, ein Elektro-Kompakt-Crossover mit Größe eines Mazda CX-30. Wir sind nun die finale Version gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Mit einer Länge von 4,39 m ist der Mazda MX-30 genauso lang wie der Mazda CX-30. Im Design zeigt er in der Front den dreidimensionalen Kühlergrill, dessen Lücke zu den modernen waagerechten LED-Scheinwerfern überleitet. Diese sind auch Serie, optional erhält man Matrix-LED. Die Kühlergrill-Öffnung ist allerdings etwas schmaler, damit der Look etwas freundlicher ist. Im Seitenprofil zeigt der Mazda MX-30 Eleganz, indem die Dachlinie leicht abfällt. Die hinteren Türen öffnen gegenläufig, Mazda nennt sie „Freestyle doors“. Die Radhäuser sind breit mit Plastik-Schützern beplankt, um den Crossover-Look zu unterstützen. Am Heck finden wir dreidimensionale Heckleuchten. Man kann den Mazda MX-30 entweder normal einfarbig bekommen oder aber mit Kontrastdach-Farbe, die sich dann sogar leicht bis ans Heck durchzieht.

Mazda benutzt übrigens eine eigene Elektro-Plattform für den MX-30, die sich allerdings an die Plattform das Mazda CX-30 anlehnt. Daher sind Länge und Radstand auch gleich.

Interieur

Im Interieur lehnt sich der Mazda MX-30 im oberen Grundlayout an die jüngste Cockpit-Entwicklung von Mazda3 und Mazda CX-30 an. Heißt: Der 8,8″ Infotainment-Screen (ohne Touch) bietet eine Apple CarPlay / Android Auto Kopplung. Auch Lenkrad und Dreh-Drück-Knopf in der Mittelkonsole sind gleich. Die Instrumente sind eine Mischung aus Screen in der Mitte und analogen Elementen links und rechts. Die Klima-Einheit ist nicht mehr analog, sondern wird über einen zusätzlichen Touchscreen gesteuert, der sich vor der Mittelkonsole befindet – das ist etwas umständlich und überflüssig.

Hervorragend: die umfangreiche Serienausstattung. Head-up-Display, Adaptive Cruise Control (adaptiver Tempomat), Blind Spot Monitor (Toter-Winkel-Warner), und das genannte Infotainment-System mit Smartphone-Schnittstelle – alles Serie.

Besonders am Mazda MX-30 ist ein Fokus auf nachhaltige und tierfreundliche Materialien im Innenraum, etwa Kork an der Mittelkonsole und an den Türgriffen, welcher zudem auch noch aus Resten der Korkproduktion für Weinflaschen kommt. Schließlich hat Mazda vor 100 Jahren als Firma für Korkverarbeitung angefangen, ein interessantes Detail. Auch die Innenseiten der Türen sind nachhaltig produziert, sie stammen aus 100 % recyceltem Kunststoff / PET-Flaschen. Für die Sitze gibt es zwei Grund-Stylings: Modern Confidence mit hellgrauem Stoff innen und weißem hochwertigen Kunstleder außen oder Industrial Confidence mit dunkelgrauem Stoff auf den Sitzinnenflächen und braunem Kunstleder außen. Auch das Kunstleder ist neu, besonders ressourcenschonend produziert und haptisch weich und angenehm. Vorne hat man als großer Erwachsener ausreichen Platz zur Verfügung. Hinten auf den Sitzen, die nur über die gegenläufig öffnenden Türen erreicht werden können, wird es dagegen knapp. Der Kofferraum ist aber typisch für ein Kompaktfahrzeug und gut nutzbar.

Motoren

145 PS Synchron-Elektromotor
Batterie: 35,5 kWh
Reichweite effektiv ca. : 210 km
Aufladen mit 6,6 kW AC und 50 kW DC

Preis mit guter Ausstattung: Knapp über 30.000 Euro. Das sind 10.000 Euro mehr als beim CX-30, allerdings wie gesagt schon mit einiges an Ausstattung inklusive. Abzüglich der neuen Elektro-Kaufprämie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis richtig gut.

Später soll ein Range Extender mit Wankelmotor kommen.

Fahrverhalten

Der neue Mazda MX-30 zeigt kompakte Abmessungen, und so fährt er sich auch. Der Elektromotor bietet immer einen ordentlichen Antritt, zusammen mit dem lautlosen Vortrieb macht das richtig Laune. Das ist zwar jetzt keine Tesla-Beschleunigung, aber für 145 PS geht der Mazda MX-30 richtig gut voran. Dadurch macht das Fahren hier auch mehr Spaß als mit den Verbrennern. Neben dem leisen Elektro-Surren ist die Geräuschdämmung auch sehr gut, was insgesamt zu einem entspannten Erlebnis beiträgt. Ferner hat Mazda die G-Vectoring-Technologie auf das Elektroauto übertragen, was den Einfluss der Belastung auf den menschlichen Körper verringert. Am Eingang einer Kurve wird etwas Drehmoment weggenommen, um mehr Gewicht auf die Vorderräder zu bringen, damit man besser einlenken kann. Am Ausgang einer Kurve wird das Drehmoment leicht erhöht, damit mehr Gewicht auf der Hinterachse liegt und man besser aus der Kurve herauskommt.

Im Verhalten von Lenkung und Gasannahme gibt sich der Mazda MX-30 durchweg natürlich, was heißt das bei einem Auto? Man hat nicht das Gefühl, es müsste etwas verändert werden, sondern nimmt das Setup als gut und gegeben an und fühlt sich direkt wohl. Man fühlt sich mit dem Auto sozusagen verbunden, die Kommandos werden gut verstanden. So fährt sich der Mazda MX-30 agil, ohne aber zu rau im Fahrwerk zu sein. Am Lenkrad kann man fünf Rekuperationsstufen einstellen. Die Basis-Stufe ist in der Mitte, sie wird z.B. auch wieder aktiviert, nachdem man den Tempomaten aktiviert hat. Fährt man mit weniger Rekuperation durch ein oder zwei Züge am rechten Pedal am Lenkrad, rollt man vorwiegend und aktiviert die Rekuperation über das Bremspedal. Mit ein oder zwei Zügen am linken Lenkrad-Pedal wird die Rekuperation verstärkt, dadurch kann man vorwiegend mit einem Pedal fahren, man lupft nur den Fuß vom Gas. So fährt es sich auch sicherer, denn in Situationen, in denen man vom Gas geht, will man ja egtl. verzögern, und mit viel Rekuperation wird das Fahrzeug schon gebremst, bevor man ggf. zum Bremspedal wechseln würde.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt übrigens knapp 140 km/h.

An Durchschnittsverbrauch erzielen wir gut 14 kWh / 100 km, was dann gut 215 km elektrische Reichweite ergibt.

Abmessungen

Länge: 4,39 m
Breite: 1,79 m
Höhe: 1,57 m
Radstand: 2,65 m

Fazit: Der neue Mazda MX-30 ist ein zeitgemäßes Angebot mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, denn die Kunden wollen kompakte Elektro-SUVs. Gut, die Reichweite könnte größer sein, dafür hält sich der Preis aber in Grenzen. Wer vorwiegend in der Stadt fährt, wird damit gut klarkommen, wer häufiger länger auf der Autobahn unterwegs ist, der wird mit der Reichweite nicht glücklich. Der Mazda MX-30 punktet mit einem sehr agilen Fahrverhalten und einem überzeugenden Innenraum-Konzept mit nachhaltigen und tierfreundlichen Materialien.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba