Mini John Cooper Works GP Fahrbericht

Limitiert auf 3.000 Stück weltweit, verlässt der Mini John Cooper Works GP das Werk in Oxford. Der stärkste Mini aller Zeiten hat 306 PS, wir sind ihn gefahren. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Der starke Mini trägt wie alle Performance-Modelle aus dem Hause Mini den Namen des Formel 1 Designers John Cooper. Beim Mini John Cooper Works GP wurden an verschiedenen Stellen Maßnahmen zur Karosserie-Versteifung vorgenommen. Rein äußerlich erkennt man den Mini JCW GP an einer kräftigen Frontschürze sowie einem fetten Dachspoiler. Die Lackierung in Racing Grey Metallic wird von Kontrasten in Chili-Red begleitet. Das Fahrwerk sitzt gegenüber dem normalen Mini JCW nochmals 10 mm tiefer. Standard sind hier dann 18-Zoll-Felgen. Die Radhäuser sind aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK/CFRP) und umrahmen die breiteren Reifen (225 mm), die ansonsten über die Karosserie hinausgeguckt hätten. Am Heck finden wir eine Doppelrohr-Sportauspuffanlage.

Interieur

Das Interieur ist ebenfalls sportlich gehalten, am GP-Lenkrad mit Tierhaut-Bezug sind GP-Schaltwippen montiert. Man blickt links auf einen 5,5“ Farbbildschirm als digitales Instrument. Das grundsätzliche Farbschema ist Schwarz. GP-Sportsitze mit mehr Seitenhalt kommen mit Dinamica-Mikrofaser auf der Mittelbahn, sie vermitteln sowohl Komfort als auch etwas mehr Seitenhalt. Allzu groß sollte man allerdings nicht sein, wenn man die Höhe der integrierten Kopfstütze betrachtet, so sind eher Größen unter 1,80 m zu empfehlen. Hinten gibt es nur eine Ladungs-Sicherungsschiene, weil Rücksitze aus Gewichtsgründen fehlen. Dafür ist der Laderaum dann sehr groß – praktisch =) Für knapp 3.000 Euro gibt es auch noch ein Premium-Paket mit Sitzheizung, Klimaautomatik sowie 8,8“-Navi mit Apple CarPlay-Integration (Basis: 6,5“ Screen).

Motoren

2,0 l 4-Zylinder mit 306 PS, 450 Nm (75 PS mehr als der normale Mini JCW)
8-Gang-Automatik (Wandler)
0-100 km/h 5,2 km/h
265 km/h
45.000 Euro

515 Einheiten waren für Deutschland reserviert, der JCW GP ist bereits ausverkauft. Also muss man einen normalen Mini John Cooper Works bestellen und dann ggf. mit Zubehör-Teilen nacharbeiten.

Fahrverhalten

Der Mini John Cooper Works GP kommt vorne mit einem mechanischen Sperrdifferenzial, so dass der Drehmoment-Unterschied zwischen den beiden Rädern vorne beim Herausbeschleunigen minimiert wird. So kommt man dynamischer aus der Kurve heraus. Und in der Tat merken wir von den Nachteilen eines Frontantriebs bei unserem Test auf der Nürburgring GP-Strecke wenig. Die Sportbereifung vermittelt guten Grip, und durch den kurzen Radstand ist man agil unterwegs. Der Mini schiebt gut nach vorne, auch noch in höheren Geschwindigkeitsbereichen. Der Mini JCW GP fordert den Fahrer aber durchaus, für die Rennstrecke bieten die Sitze dann für große Personen doch nicht ganz ausreichend Seitenhalt und an den Knien wird es eng. Das Fahrwerk, -10 mm und fix, ist für die Rennstrecke gut ausgelegt und sorgt dafür, dass es kaum Wankbewegungen gibt. Dafür kann es bei Schlaglöchern auf der Straße schon mal etwas holprig werden. Für die Straße sind die Sportsitze sehr gut, und sie sind auch der Hauptgrund, wieso der Mini JCW GP auch im Straßeneinsatz noch gut komfortabel zu fahren ist. Aktiviert man übrigens den GP-Modus, wird die Stabilitätskontrolle zurückgefahren und auch der Auspuff meldet sich stärker zu Wort. Ferner kann man im S-Schaltmodus die Gänge höher ausdrehen.

Abmessungen

Länge: 3,82 m
Breite: 1,72 m
Höhe: 1,41 m
Radstand: 2,49 m
Leergewicht: 1.330 kg

Fazit: Der Mini John Cooper Works GP ist die extremste Form des Mini-Fahrens: Aggressiv im Design, kompromisslos in der Umsetzung. Agil und richtig flink unterwegs, sogar auf der Rennstrecke, auf der sich der Mini richtig prügeln lässt. Gleichzeitig vermittelt der JCW GP noch eine Alltagstauglichkeit dank guter Sportsitze und viel Laderaum. Dafür muss man ohne Rückbank leben und natürlich ein paar Komforteinbußen auf der Straße wegen des Fahrwerks hinnehmen. Der normale JCW geht dann schon eher einen besseren Kompromiss ein.

Autogefühl: ***

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba