VW Tiguan Facelift 2021 mit Tiguan R und Tiguan R-Line

Der VW Tiguan erhält ein Facelift, gleichzeitig launched der VW Tiguan R als PS-starke Version. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Tiguan R

Tiguan R-Line

In der Front ist der Kühlergrill nun etwas größer und geschwungener. Die Leuchten kommen serienmäßig mit LED und optional mit Matrix-LED (iQ Light). Die Motorhaube ist ferner etwas höher, was einen kräftigeren Auftritt macht. Mehr Sportlichkeit bekommt man entweder rein designtechnisch mit der R-Line oder mit dem Tiguan R. In beiden Fällen erhält man kräftigere Spoiler und schwarze Kontraste. Ein neue Farbe heißt Nightshade-Blue, die je nach Lichteinfall unterschiedlich schimmert (hier zu sehen in der R-Line). An Lines gibt es neben der Basis „Tiguan“ nun Tiguan Life, Elegance, R-Line und dann als Top-Sportversion den R. Der Tiguan R kommt serienmäßig mit 20-Zoll-Felgen, optional kann man sogar 21 Zoll montieren (hier beim Tiguan R auch zu sehen). Das ansonsten optionale DCC ist beim Tiguan R serienmäßig und sitzt aber 10 mm tiefer. Am Heck zeigt das Tiguan Facelift neue Rückleuchten mit LED-Technik, beim Bremsen sieht man den zweistufigen dreidimensionalen Effekt. Der VW Tiguan R kommt mit einer Sportabgasanlage, optional kann man den Akrapovic-Klappenauspuff bestellen.

Interieur

Tiguan R

Tiguan R-Line

Im Innenraum finden wir für die sportlichen Modelle sehr attraktive neue Sitze: Die R-Line erhält einen Sportsitz mit Stoff-Mikrofaser-Mix in Grau, der etwas mehr Seitenhalt bietet und einen hervorragenden Sitzkomfort. Der Tiguan R kommt ferner direkt mit einem Supersportsitz mit integrierter Kopfstütze, ebenfalls im Stoff-Mikrofaser-Mix – top! Er bietet ebenfalls noch guten Komfort und noch mehr Halt. Im Tiguan hat man jeweils schon eine aufrechte Sitzposition eines großen SUVs, ohne aber dass die Außenmaße zu ausufernd wären. Vier Erwachsene mit 1,90 m oder größer haben auf allen Plätzen alle Freiheit. Der Laderaum ist praktisch und die Rücksitze lassen sich vom Fond und vom Kofferraum aus umklappen.

Bei den Instrumenten startet man noch analog, optional erhält man das Virtual Cockpit in 10 Zoll. Bei den Infotainment-Systemen geht es bei 6,5″ los, optional oder Serie ab Elegance/R-Line ist 8″ (noch mit Knöpfen für Lautstärke und Zoom) und optional das knopffreie 9,2″ System. Apple CarPlay geht auch wireless, Android Auto per Kabel. Das Ambiente-Licht umfasst nun eine Einstellmöglichkeit für 30 Farben. Die 3-Zonen-Klimaautomatik bekommt man bereits ab mid-trim Tiguan Life. Vorne hat die Klimaautomatik Touchslider, die zwar nicht ganz so handlich sind wie manuelle Drehregler, aber für Touchslider noch sehr einfach und gut zu bedienen sind. Auch die Temperatur-Einstellung ist gut ablesbar.

Neu ist das Lenkrad, das nun durchweg moderner ausschaut. R-Line und R bekommen ferner ein Sportlenkrad mit abgeflachtem Kranz und perforierten Seiten. Die neuen Knöpfe auf dem Lenkrad sind flach eingelassen, d.h. keine echten tiefen Knöpfe, ist die Zündung an, geben sie ein leichtes haptisches Feedback. Besser zu kontrollieren als zuvor ist das aber nicht. Beim Tiguan R kommt eine neue R-Taste hinzu, damit man schnell direkt am Lenkrad in den Race-Modus wechseln kann, etwa für einen schnellen Überholvorgang.

Motoren

1.5 TSI mit 130 oder 150 PS
2.0 TSI mit 190 oder 245 PS (jeweils AWD)
2.0 TSI Tiguan R mit 320 PS (AWD mit Torque Vectoring)

1.4 TSI PHEV eHybrid mit 245 PS (13 kWh Batterie)

2.0 TDI mit 120, 150 (optional AWD) oder 200 PS (AWD)

Fahrverhalten

Der VW Tiguan bietet ein sehr komfortables Serien-Fahrwerk, bei dem man nicht viel vermisst. Gepaart mit der angenehmen Sitzposition und dem Platzangebot ergibt sich hier schon im Kompakt-SUV-Segment ein angenehmes Reiseauto. Die optionale adaptive Fahrwerksregelung DCC kann man von Comfort bis Sport verstellen. Die Unterschiede sind spürbar, wenn auch nicht erheblich. Die Übersicht zu allen Seiten ist sehr gut. Der Tiguan ist kein Design-Experiment, bei dem man die Sicht wegen schwungvoller Design-Eskapaden entzogen bekommt. Sinnvoll ist es sicherlich, den Toten-Winkel-Warner als Sicherheitsextra zu bestellen. Der Front Assist, der den Autonomen Notbremsassistenten enthält, ist zum Glück serienmäßig.

Optional erhält man mit dem Facelift den überarbeiteten Travel Assist, der dann auch Längs- und Querführung besteht. Heißt: Adaptive Cruise Control (ACC) mit prädiktiver Funktion (Karten-Daten und Kamera-System optimieren das halb-autonome Fahren, indem z.B. die Geschwindigkeit reduziert wird, bevor das nächste Verkehrsschild erscheint, dass die Geschwindigkeit begrenzt, so spart man Sprit) und Lane Keeping Assist, um in der Spur zu bleiben. Das assistierte Fahren mit ACC und Spurhalte-Assistenten funktioniert nun sogar bis 210 km/h. Wichtig für die Erkennung, ob der Fahrer noch die Hände am Lenkrad hat, ist die neue kapazitive Funktion des Lenkrads. D.h. man muss nicht über einen Bewegungssensor bestätigen, es reicht, wenn man mindestens eine Hand am Lenkrad hat (es sollten natürlich zwei sein).

Auf der Straße bewährt sich der Tiguan als ruhiges City-Gefährt. Subjektiv gehört der VW Tiguan zu den leiseren SUVs er ist so gut abgedichtet wie manche deutlich teurere Limousine. Das hat er z.B. den Wettbewerbern Hyundai Tucson und Mazda CX-5 voraus. Auch die Lenkung ist top, denn sie benötigt keine langen Lenkwege, ist einfach zu steuern, aber bleibt gleichzeitig natürlich im Gefühl – und das hat man selten. So stellt der VW Tiguan trotz des Komforts ein spaßiges SUV dar, denn Lenkung und Fahrwerk ermöglichen schon in der Basisversion eine freudige Gangart.

Da schadet auch die Einstiegsmotorisierung nicht. Klar, voll beladen mag man kein schnelles Überholmanöver machen. Der 1.5 TSI reicht aber aus, man hat schließlich einen Turbo. Frontantrieb reicht ebenfalls, wenn man nicht in alpinen Regionen wohnt. Die manuelle Schaltung ist geschmeidig, fast ohne Widerstand und macht daher auch keine Mühe. Überdies spart man mit diesem Setup an Gewicht. Die DSG-Automatik bietet dafür mehr Komfort.

Der neue VW Tiguan R kommt nicht nur mit Allradantrieb (Front plus hinten bei Bedarf), sondern auch mit einer Torque Vectoring Technologie, heißt einer Umverteilung der Kraft zwischen den Rädern der Hinterachse. Durch die individuell verteilbare Kraft wird in Kurven mehr Antriebsmoment an das kurvenäußere Rad gelenkt. Und das führt zu einem spürbar agileren Fahrverhalten und höheren Kurvengeschwindigkeiten.

Abmessungen

Länge: 4,48 m (5-Sitzer SWB) / 4,63 m (7-Sitzer LWB)
Breite: 1,83 m
Höhe: 1,63 m
Radstand: 2,68 m (5-Sitzer SWB) / 2,79 m (7-Sitzer LWB)

Fazit: Der VW Tiguan hat sich in der neuen Generation bereits an die Spitze des Kompakt-SUV-Segments geschraubt. Er bietet eine tolle Mischung aus Eleganz, Verarbeitungsqualität und Platzangebot. Der Wettbewerb kann nur günstiger. Mit Frontantrieb und einem mittleren Ausstattungsniveau kann man seinen Tiguan allerdings auch in preislich erreichbaren Regionen behalten – ohne allzu viel Abstriche machen zu müssen. Denn bereits die Basis-Versionen bieten viel. Mit dem Facelift wird der Tiguan optisch nachgeschärft und kommt gerade als R-Line und Tiguan R schärfer und kraftvoller denn je. Interessant wird aber auch der neue Plugin-Hybrid.

Autogefühl: *****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak
Fotos & Video: Autogefühl, Jonas Bomba