Maserati MC20 neuer Maserati Supersportwagen

Mit dem Maserati MC20 legt Maserati einen neuen Supersportwagen auf. Der 630 PS Bomber wird im Stammwerk in Modena, Italien gefertigt. Das besondere: Er kommt als Coupé, Cabrio und als Elektrovariante. MC20 steht für Maserati Corse (Maserati Racing), womit die Marke auch noch in diesem Jahr die Rückkehr in den Motorsport feiern möchte. Von Thomas Majchrzak

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Exterieur

Bei 630 PS wiegt der Maserati MC20 nur 1.470 kg. Das bedeutet ein hervorragendes Leistungsgewicht von 2,33 kg pro PS. Und die spezifische Leistung beträgt 210 PS pro Liter. Der MC20 kommt als Coupé mit prägnanten Flügeltüren. Die Türen lassen sich von innen über eine Taste öffnen und sind mit Sensoren ausgestattet, die Hindernisse melden. Das gesamte Chassis besteht aus Kohlefaser und wird tatsächlich für alle drei Versionen benutzt, für Coupé, Cabrio und EV. Der einzige Unterschied: Beim Cabrio ist das Dach des Chassis ausgelassen, dafür kommen seitliche Verstärkungen. Und die Elektro-Variante wird vom Chassis her ebenfalls etwas stärker, weil hier die schweren Batterien mit aufgenommen werden müssen.

Der Maserati MC20 führt ein überarbeitetes Maserati-Logo ein, das nun schlichter und einfacher gestaltet ist. Die Felgen kommen in 20 Zoll. Auf große Spoiler hat Maserati bewusst verzichtet. Der Unterboden ist dagegen komplett verkleidet, um den Luftstrom zu optimieren. Der Abtrieb wird somit über den Unterboden erzeugt, so dass die Oberseite schlank und flüssig bleiben kann.

Interieur

Das Interieur ist bewusst schwarz und schlicht gehalten, um an echte Rennwagen zu erinnern. Der Fahrmodus-Schalter ist mechanisch und von Luxusuhren inspiriert. Der MC20 führt ein eigenes neues Maserati-Lenkrad ein, das auch die Start-Taste trägt. Das Lenkrad ist auch mit Alcantara-Bezug erhältlich. Die Schaltwippen kommen in Alu oder in Carbon.

Die Sitze kommen mit Alcantara-Bezug, weil das gesamte Konzept des MC20 vorsieht, dass das Auto einer Funktion dienen soll. Mikrofaser wird schließlich auch im Rennsport eingesetzt und ist atmungsaktiver als Tierhaut und auch sportlicher, da man dort nicht hin- und her rutscht. Beim Sitztest machen die Sportsitze einen für einen Supersportwagen bequemen Eindruck. Und es gibt ausreichend Kopfraum auch für große Personen.

Da Supersportwagen in der Regel sehr unübersichtlich sind, bietet Maserati einen digitalen Rückspiegel an, der ein Kamerabild von hinten überträgt.

Als zweites Fahrzeug nach dem Polestar 2 führt der Maserati MC20 das Betriebssystem Android Automotive für das Multimedia-System ein. Man blickt auf 10,25“ Instrumente und ein 10,25“ Infotainment-System. Das Soundsystem startet mit 6 Lautsprechern, optional gibt es 12 (von Sonus faber).

Vorne gibt es 100 l Stauvolumen, hinten 50 l.

Motoren

Maserati „Nettuno“ mit Formel-1-Technologie (Mittelmotor)
Maserati hat sich bewusst für einen 6-Zylinder entschieden, mit der neuen Bauweise sei maximale Leistung bei geringem Verbrauch möglich. Der 6-Zylinder ist kleiner und leichter. Der Motor wurde komplett von Maserati entwickelt und im neuen Motoren-Zentrum gebaut. Damit entwickelt und baut Maserati erstmals seit 1998 einen Motor komplett selbst.

3,0 l V6 Twin Turbo mit 630 PS (730 Nm), 8-Gang-DCT
0-100 km/h 2,9 Sek.
0-200 km/h 8,8 Sek.
Max. Speed über 325 km/h
Heckantrieb mit mechanischem oder elektronischem Differenzial

Elektro-Version: Reichweite von 380 km
0-100 km/h 2,8 Sek.
0-200 km/h 8,4 Sek.
Max. Speed über 310 km/h

Die Preise für das Verbrenner Coupé könnten bei ca. 210.000 Euro beginnen, für Cabrio und EV wird ein Aufpreis fällig, mit Zusatzausstattung kann man sich dann grob in Richtung einer Viertelmillion orientieren.

Fahrverhalten

Die Fahrmodi lauten Wet, GT, Sport und Corsa, aufsteigend nach Sportlichkeit sortiert. Hierbei werden dann Federung, Stabilitätskontrolle und Schaltvorgänge angepasst. Zusätzlich kann man das ESC noch komplett ausschalten. Im Sport und Corsa Modus kann man die Federung auch wieder auf „weich“ zurückstellen.

Als Sonderausstattung ist ein Lift-System verfügbar, dass den Maserati MC20 z.B. vor eine Tiefgaragenrampe 5 cm höher stellen kann.

Abmessungen

Länge: 4,67 m
Radstand: 2,70 m
Breite: 1,96 m
Höhe: 1,22 m

Fazit: Der neue Maserati MC20 ist tatsächlich nicht „yet another supercar“, sondern konsequent und innovativ. Er soll kein reines Designobjekt sein, sondern wurde nach der Funktion geplant und designed. Ein Motor, der Leistung aber auch Sparsamkeit verspricht, Racing-Sitze mit Alcantara statt Tierhaut, funktionsorientierte Bedienungen und Android Automotive als Infotainment-Betriebssystem. Dazu bald noch eine Elektro-Variante. So wird Supercar heute gemacht.

Autogefühl: ****

Text: Autogefühl, Thomas Majchrzak